Kapitel 1

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Die Stimmung angespannt. Das Ende steht bevor. Adrien saß auf seiner Matratze und vergrub das Gesicht in seine Hände.

„Wie konnte das passieren?", seufzte ich, die neben ihm saß. Ich starrte zur Decke. Ich konnte es ihm aber auch gar nicht verübeln. Auch wenn die Katastrophe zum Greifen nah war. Auch wenn Menschen dafür draufgehen werden. Ich seufzte erneut. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Jeden Tag haben war das Böse bekämpft, nicht Hawk Moth an sich, doch jeden einzelnen Tag seine Pläne durchkreuzt. Jetzt haben wir einen Superhelden weniger. Ich wusste nicht, wie ich es ohne Adrien schaffen sollte, wie ich es ohne Chat Noir schaffen sollte.

„Was hätte ich denn machen sollen, he?!", keifte Adrien mich an. „Sollte ich wohl sagen, ja, Cloe, bring Marinette um, ist mir egal, mein Ring kriegst du trotzdem nicht?"

Wütend sah er mich an. Doch hinter seiner Wut verbarg sich Verzweiflung, Anspannung und vollkommende Hoffnungslosigkeit. Er merkte, dass ich hinter seine Fassade durchgedrungen war, weswegen er meinem Blick nicht standhalten konnte. Genervt und auch etwas beschämt drehte er den Kopf weg.

Ich zog meine Beine an mich heran, und umschlang meine Arme um sie. Eine Frage ging mir besonders durch den Kopf. Woher wusste Cloé, wo Adrien war? Wieso kam sie in das Viertel, wo Adrien sich grade aufhielt? Und zwar bei Meister Fu. Ich musste schlucken. Wenn Meister Fu wegen uns nun auch in Gefahr ist...

Ich fragte Adrien. Da mussten wir wirklich auf den Grund gehen.

„Keine Ahnung, woher sie das wusste. Auf jeden Fall meinte sie, bring den Ring, ich werde wissen, wo ich dich finden werde", sagte Adrien.

„Wenn sie weiß, wo du dich befindest, was spricht dagegen, dass sie auch weiß, wo du jetzt bist?", entgegnete ich. Ich setzte mich auf und fasste ihn an die Schulter.

„Adrien, verstehst du nicht? Meister Fu wäre ebenfalls in Gefahr. Die ganzen Miraculous, die er noch übrig hatte, auch!"

Adrien legte seinen Kopf in den Nacken und seufzte.

„Was schlägst du vor, zu tun? Ich bin nicht mehr Chat Noir."

Adrien hielt inne. Diese Tatsache von seinem eigenen Mund zu hören, war bestimmt nicht angenehm. Aber es stimmt. Wie soll ich es ohne ihn schaffen? Wie kann man das überhaupt alleine schaffen? Es war mir ein Rätsel.

„Mann, wieso hast du ihr nicht eine falschen Ring gegeben, wieso konntest du sie nicht austricksen?"

Ich schaute auf den Boden und atmete lange aus. Das zerreißt einen am meisten. Wenn man darüber nachdenkt, wie es hätte anders verlaufen können. Dann hätte Adrien noch sein Miraculous. Dann wäre er noch ein Superheld. Dann wären wir noch zu zweit. Dann hätten wir wenigstens eine Chance Hawk Moth zu besiegen. Dann wäre nicht alle verloren. So wie jetzt. Wenn ich daran denke, dass Hawk Moth durch Adriens Ring den Kataklysmus benutzen konnte und nun alles zerstören konnte, konnte ich nicht mehr ruhig sitzen bleiben.

Ich durfte nicht daran denken, wie es wäre, wenn. Es ist jetzt so wie es ist. Wohl oder übel müssen wir mit der Situation zurechtkommen, und sie bestenfalls meistern.

„Wir schaffen es. Wir werden eine Lösung finden. Ich verspreche es", versuchte mich Adrien zu beruhigen. Doch jetzt wird der Stress erneut anfangen. Dass jeden Moment etwas passieren könnte. Das Böse schläft nie.

Auf einmal klopfte es an der Tür. Wir schauten auf, und Meister Fu kam hinein.

„Das ist einzige Möglichkeit, die uns bleibt und die eigentlich gegen die Regeln ist", sagte er. „Aber wenn das Böse nicht nach den Regeln spielt, wieso sollten wir es dann tun?"

Das Ende naht... - Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt