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Zitternd trat sie in meine Wohnung ein. „Willkommen in der Casa de la Deala!", lächelte ich und deutete in meine klein Wohnung. „Wow... schön hier. So gemütlich.", lächelte sie und sah sich unsicher um. „Bist du müde?", wollte ich wissen. Sie nickte. „Aber ähm... naja da... darf ich... dürfte ich duschen?", bat sie. „Klar! Komm, ich zeig dir das Bad.", ich deutete auf ein Zimmer und sie nickte und ging rein. Während sie drin war ging ich in mein Schlafzimmer und sah etwas meine Klamotten durch. Ein altes T-Shirt, dass sogar mir etwas zu groß war suchte ich ihr als Schlafshirt raus. Wenn es mir zu groß war, würde es viel, viel zu groß für sie sein. Passend als Nachthemd für die etwas Kleinere. Dann suchte ich noch eine Jogginghose raus und dicke, flauschige Socken. Zuletzt ein Höschen, dass mir zu klein war. Wieso ich es besaß wusste ich nicht. Hatte mich wohl mal beim Kauf vertan. Dann ging ich wieder zum Bad und klopfte vorsichtig dran. „JA?", hörte ich daraus. „Ich komm kurz rein und leg dir ein paar Sachen hin. Ich guck nicht!", ich öffnete die Tür und legte die Kleidung auf den Klodeckel. Ihre dreckigen Sachen nahm ich mit. Als ich raus huschen wollte fiel mein Blick doch kurz auf die schlanke junge Frau. Ihr blasser Körper hinter dem milchigen Glas. Wie sie ihre Hände in ihrem nassen Haar hatte und ihr Gesicht vom Wasser berieseln ließ. Ich war ernsthaft versucht einfach zu ihr zu gehen und sie gegen die Fliesen zu pressen. Aber würde ich es niemals tun. Ich war ein Gentleman. Naja... Gentlewoman? Was sagte man zu einer Frau die höflich und zuvorkommend war wie ein Gentleman? Egal. Ich würde einfach weiter sagen ich sei ein Gentleman. Oder versuchte wenigstens einer zu sein. Ich huschte schnell aus dem Zimmer bevor ich noch was Dummes tat.

Gelangweilt saß ich auf dem Sofa als ich die Tür öffnen hörte. Ich sah auf und riss die Augen auf. Rose kam mit der weiten Jogginghose und dem viel zu großen Shirt heraus. Sie sah echt süß aus. Leise stöhnend gähnte sie. Ich schmolz nur so dahin. „Müde?", lächelte ich. Sie nickte. „Komm. Ich zeig dir mein Zimmer.", meinte ich und ging zu meinem Schlafzimmer. „Ähm... nein?", meinte sie. Ich seufzte. „Selbstverständlich schlafe ich auf der Couch. Mein Bett gehört meinem Gast.", meinte ich und öffnete die Tür. Ich hatte mein Bett noch etwas gemacht und das gröbste Chaos beseitigt. „Danke.", lächelte sie und ging rein. „Dann eine gute Nacht. Und schlaf gut. Und mach dir wegen morgen keine Sorgen. Du bleibst bei mir solange du willst.", meinte ich. „A... Aber das kann ich doch nicht! Ich sitze dir doch nur auf der Tasche und... und..." „Nein. Ich bin den ganzen Tag in der Uni. Wenn ich heimkomme ess ich meistens nichts weil ich noch lernen muss und zu müde bin. Machen wir das so: Du kochst einfach und hältst hier etwas Ordnung. Nicht viel, du bist nicht meine Putzfrau. Und wenn du absolut keine Lust hast musst du auch nichts tun. Und wenn du willst schauen wir, ob du einen Job kriegst. Meine Chefin sucht noch eine Kellnerin!", lächelte ich. „Wo arbeitest du?", wollte sie wissen. „Im Rainbows als Barkeeperin. Die suchen da immer Leute.", lächelte ich. „Und dein Wohnsitz ist das hier. Mein Vermieter ist da gut drauf.", lächelte ich. Sie umarmte mich. „Danke!", lächelte sie und drückte mich fester. „Das ist der erste Hoffnungsschimmer seit Monaten.", wimmerte sie. Als sie sich löste lächelte ich. „Ähm... gu... gute Nacht.", lächelte ich und wollte gehen als sie mich fest hielt. „Ähm... De... Deala... ähm... mir ist so kalt.", ich Wangen färbten sich rot. „Soll ich dir eine Wärmflasche ma..." „Das meine ich nicht kö... könntest du mit mir kuscheln?", bat sie. Perplex nickte ich und sie zog mich zum Bett. Sie drehte mir den Rücken zu und presste ihn an mich. Ich legte meine Arme von hinten um sie. Ich gab ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel, weil es sich grade richtig anfühlte. Eng an mich gekuschelt schlief sie sofort ein, so erschöpft war sie. Sie war so unendlich süß. Ich wollte sie nie mehr gehen lassen. Wieso sie mich nun so nah an sich ran ließ war mir zwar immer noch ein Rätsel aber... ich würde mich deshalb sicher nicht beschweren.


„Rose?", rief ich in die Wohnung und warf meinen Rucksack auf die Couch. „Hier!", meine Geliebte kam zu mir gerannt und sprang mich an. Erschrocken fing ich sie und ich stolperte gegen die Wand. Sie schlang ihre Beine um meine Hüfte und ihre Arme um meinen Nacken. Sie klammerte sich an mich während ich mich gegen die Wand lehnte und sie an der Hüfte fest hielt. Ihre Zunge leckte verlangend über meine Lippen bis ich sie öffnete und die Kontrolle über den Zungenkuss erlangte. Sie stöhnte leise in den Kuss hinein als ich ihre Pobacken griff und sie leicht massierte. „Hab dich vermisst.", hauchte sie als sie sich löste. „Und ich dich erst.", grinste ich und sah in ihre strahlend grünen Augen. Sie hatte eine deutlich schönere Figur seit sie bei mir war. Sie aß mehr und besser. Und vor allem regelmäßig. Sie schlief warm und sicher in unserem Bett. Mittlerweile war es unser Bett. Seit ich sie vor einem halben Jahr von der Straße geholt hatte. Wir hatten uns recht schnell verliebt und diese Liebe hielt immer noch wie am ersten Tag. „Ich liebe dich.", hauchte ich. „Ich dich auch.", hauchte sie und küsste mich erneut. „Nie wieder lasse ich dich gehen.", schwor ich und lehnte meine Stirn an ihre. „Komm.", sie löste sich aus meinem Griff und landete perfekt auf dem Boden. Ihre zarte Hand nahm die meine. „Iss. Ich habe eine Pizza gemacht. Dann müssen wir los ins Rainbows.", meinte sie. „Unsere Schicht fängt doch erst in fünf Stunden an.", meinte ich. „Ja. Aber wir müssen noch essen. Dann will ich noch was und dann duschen.", lächelte sie und zwinkerte mir zu. Ich schluckte und folgte ihr in die Küche. Ich liebte diesen wilden Rotschopf.


Das Mädchen ohne ZuhauseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt