45. Peters Rache

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„Wir haben Zeit für ein weiteres Kapitel, bevor die anderen Schüler zurückkommen und wir in den Schlafsaal gehen müssen", sagte James und setzte sich auf seinen üblichen Platz im Gemeinschaftsraum. „Sirius, könnten wir weiter aus deinem Roman lesen?"

„Nein, ich möchte noch ein paar Dinge ändern, bevor ihr den Rest zu hören bekommt. Ich glaube, du unterschätzt, wie viel Zeit und Mühe so ein Roman braucht. Natürlich vergebe ich dir dein Unwissen, denn wie solltest du es auch besser wissen?"

„Wird er ab jetzt immer so sprechen?", fragte Peter Remus.

„Scheint so. Wenigstens hat er nicht angefangen, willkürlich Shakespeare zu zitieren", antwortete Remus.

„Bring mich nicht auf solche Ideen, Moony."

„Nun, wenn Sirius' Meisterwerk wegfällt..." Lily suchte im Ratgeber. Zu ihrer Enttäuschung gab es nichts Neues zu Ariana Riddle oder ein neues Kapitel zu Wer bin ich? Sie sah aber eine Geschichte über Peter und Dumbledore. „Es gibt eine Geschichte mit Peter als den Protagonisten!"

„Wirklich?", fragte Peter, „eine waschechte Geschichte über mich?"

„Wer hätte es gedacht, es gibt ja wirklich etwas, das erwähnenswert an dir ist! Lasst uns alle jubeln", meinte Sirius. „Das ist keine große Sache, Peter. Da drin stehen haufenweise Geschichten über mich, aber ich gerate über sie ja nicht in Aufregung, oder?"

„Sirius, sei nett", sagte Lily, „oder ich werde deinen Roman göffeln. Okay. Die Geschichte heißt Peters Rache und die Inhaltsangabe ist wie gefolgt." Sie räusperte sich und begann zu lesen: „M-Rating wegen dem Thema. AU - oder nicht? Dumbles-Bashing und Misshandlung. Liest es nicht, wenn es euch nicht gefällt. Nun, das hat uns jetzt echt viel gebracht."

„Dumbles-Bashing?", fragte James, „hat das was mit Dumbledore zu tun?"

„Ich weiß nicht", antwortete Remus, „vielleicht. Ich mache mir eher Sorgen darum, dass es vielleicht AU sein könnte und vielleicht auch nicht. Etwas ist in der echten Welt - oder wenigstens der echten Welt laut dem Buch - passiert oder nicht. Man kann ja nicht einfach so AU schreiben und dann behaupten, es sei dem doch nicht so, oder?"

„Vielleicht sind einige Vorkommnisse ja nur ziemlich oberflächlich behandelt worden", meinte Lily.

„Warum muss die einzige Geschichte mit mir auch Missbrauch beinhalten?" Peter blickte wie ein kleiner Junge, dessen Süßigkeit ihm eben gestohlen worden war, drein. „Warum kann ich nicht eine nette Geschichte haben, in der ich ein blondes Mädchen treffe und viele Babys mit ihr bekomme?"

„Tu es doch noch nicht ab", sagte Lily, „wer weiß, was da drinsteht. Okay, seid ihr bereit?"

„Ich liebe es, wenn sie das sagt", flüsterte James Sirius zu, „das bedeutet stets, dass etwas Gutes passieren wird."

Sirius biss sich auf die Zunge, damit ihm nicht ein Kommentar dazu ausrutschte, da er Angst vor Lilys Reaktion hatte, falls diese es mitbekam.

Peter, der sich endlich von Sirius wegreißen konnte, marschierte durch den Wald.

„Durch den Ton bekommt man dein Eindruck, dass es nicht die tollste Sache der Welt sei, um mich herum zu sein", sagte Sirius, „bis jetzt konnte dein Fanfiktion Ich mich nicht begeistern, Wurmschwanz."

Die Sonne ging gerade unter und die Bäume nahmen eine gespenstische Farbe an. Ihre herbstlichen Farben wurden dunkelgrau und silbern.

„Siehst du, Peter? Die Geschichte hat eine Person geschrieben, die tatsächlich schreiben kann", meinte Lily, „das macht doch Hoffnung für den Rest der Geschichte, nicht wahr?"

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