Ein ganz normaler Morgen, oder auch nicht...
,,Elly Elly wach auf, du verschläfst sonst, oder muss ich dich wachkitzeln"? Josh sprang aufgeregt neben Ellys Bett hin und her. Elly war jedoch nicht sonderlich erfreut von diesem morgendlichen Besuch. Sie liebte ihren kleinen Bruder, auch wenn er ihr manchmal mächtig auf die Nerven ging. Josh ärgerte Elly zu gern, einmal setzte er Elly seine Spinne auf den Fuß. Elly schrie auf und schlug um sich. Sie hatte panische Angst vor Spinnen. Deswegen konnte sie Josh's kleines pelziges Haustier garnicht leiden. Sie verabscheute Rocky, wie Josh die Spinne liebevoll nannte. Josh jedoch musste jetzt Elly wecken und die war davon garnicht zufrieden. Sie brummte mürrisch:,,Lass mich du kleine Klette, ich steh ja schon auf!" Josh rannte aus dem Zimmer und Elly wusste, das er dieses harmlose Schimpfwort an Mum sagen würde. Ellys Mutter war Rechtsanwältin. Sie arbeitete in einer kleinen Kanzlei. Sie wollte schon immer, das Elly mal in ihre Fußstapfen tritt. Doch Elly war sich sicher, das sie niemals eine Rechtsanwältin wird. Sie verabscheute sämtliche Büroarbeit. Als sie sich endlich zum aufstehen quälte, erinnerte sie sich an ihren nächtlichen Traum. Dieser steckte ihr immer noch in den Knochen, doch sie erinnerte sich nicht mehr an alles, sie war jedoch froh, denn der Traum kam ihr so realistisch vor. Elly schüttelte den Kopf und lachte, wie kann ich nur so einen Schwachsinn träumen. Sie trottete die Treppe hinunter und beschloss zu frühstücken. Auf ihrem Platz lag ein Brief. ,,Bestimmt wieder diese lästige Werbung, dachte Elly, doch es war an sie addressiert. Ihr Name wurde feinsäuberlich mit einer Feder geschrieben, das erkannte Elly, denn sie faszinierte die Alten Schriften. Sie öffnete den Brief vorsichtig und las.
Sehr geehrte Frau Elly Miller,
sie sind die Ausgewählte, ja das sind sie!Da sie sich schon länger für einen Job in unserem Hotel interessieren, bieten wir ihnen hier einen gutbezahlten Job an. Zögern sie nicht und melden sie sich heute noch bei uns. Wir freuen uns auf sie. Hotel Averrange.
Elly war verwirrt, sie kannte weder das Hotel, noch ihr Verlangen, in einem Hotel zu arbeiten. Sie war skeptisch. Sie warf den Brief beiseite, zog ihre Lieblingsjeans mit einem blauen Top an, und band ihre mittellangen aschblonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging ihren gewohnten Weg zur Schule. Als sie auf die andere Straßenseite ging, sah sie einen Mann. Er trug einen schwarzen Anzug und polierte schwarze Schuhe, er schaute ernst mit einem leeren Blick zu Elly. In seiner Sackotasche trug er eine rote Rose, die leicht herausragte. Elly kannte diesen Mann nicht, sie wohnte schon seit sie 5 war in dem kleinen Ort Ansdell. Sie fühlte sich dort sehr wohl, doch diesen Mann fand sie merkwürdig. Er schaute ihr hinterher, sie fühlte sich beobachtet und lief schneller. Sie war noch nie glücklicher, die Schule zu erreichen. Doch eine Frage blieb offen und sie beschäftigte Elly immernoch. Wer war dieser Mann?
Als Elly die Schule betrat war alles ganz normal, wie immer. Das alte Schulgebäude der Ansdell Highschool war voller Treiben. Gestresste Lehrer zwischen lustlosen Schülern. Das war nichts neues. Elly gehörte zu den ruhigeren Menschen. Sie zog sich gern zurück und hatte deshalb auch nur scheinbar wenig Freunde, doch das störte sie nicht. Ihre beste Freundin Sammy wartete am Eingang auf sie, sie trug eine Brille die Elly's Meinung nach garnicht zu ihr passte. Sammy war eine eher zierliche Person, Elly und sie passten optisch garnicht zusammen, doch sie hatten so ziemlich die gleichen Interessen. Seit sie sich kennen gelernt hatten gingen sie zusammen Volleyball spielen, wobei Sammy der Tollpatsch der Manschaft war. Elly und Sammy gingen schließlich nach einer freundschaftlichen Umarmung (die übrigens zum täglichen Ritual bei den beiden gehörte) in ihren Klassenraum. Auch wenn Sammy eine tolle Ablenkung für Elly war, dachte sie nach, über die Vorfälle von den letzten Tagen. Elly konnte sich garnicht richtig auf den Unterricht konzentrieren. Sie schaute aus dem Fenster, es regnete. Sie sah wie die Tropfen langsam an dem Fenster herunterliefen. Sammy plauderte munter von ihrem Wochenende in London. Elly hörte ihr überhaupt nicht zu, sondern nickte nur, doch Sammy bemerkte Ellys Desinteresse und hörte auf zu erzählen. ,,Mensch Elly, was ist denn heute nur los, ich erkenn dich kaum wieder. Du hörst mir heute überhaupt nicht zu!" beschwerte sich Sammy. ,,Mir ist heute nicht nach deinen Volksreden." antwortete Elly spöttisch. Zum Glück klingelte es und die beiden Freundinnen unterbrachen ihre Disskusion. Den Rest des Tages schwiegen sie sich an. Elly ignorierte Sammy und ging ohne sich zu verabschieden nach Hause.
Das 1. Kapitel ist fertig. Was meint ihr? Was hat es mit dem geheimnisvollen Hotel auf sich? Werden sich Elly und Sammy wieder verstehen? Ich bin offen für Kritik und neuen Anregungen, daher sind Kommentare oder Privatnachrichten gern gesehen. Das nächste Kapitel kommt am Sonntag!(:
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