Why have you left me ? - Eine Geschichte von AS und ASDS

Why have you left me ?

Hallo. Ich heiße Linnia und bin 14 Jahre alt. Ich lebe in einem Heim, da meine Mutter früh verstorben ist und mein Vater spurlos verschwunden war. Seit vier Jahren. Seit vier verdammten Jahren suchte ich ihn schon ! Ich ging gerade mit meiner Zimmerkameraden und gleichzeitig besten Freundin Mia spazieren, als ich stolperte und mit dem Knie auf den Boden aufschlug. Im nächsten Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. ,,Alles okay bei dir ?" , fragte Mia aufgeregt. ,,Ja, ja. Schon gut ", gab ich ihr als Antwort und versuchte aufzustehen. Plötzlich sah ich, wie neben uns ein leuchtender Wagen hielt. Jetzt erkannte ich ihn auch ! Es war ein NEF (Notarzteinsatzfahrzeug). Zwei männliche Personen in Rettungsdienstkleidung stiegen aus. ,,Alles gut ? Ich bin Franco Fabiano und Sanitäter. Willst du mir sagen, was los ist ? Wie ist denn dein Name ?" Wieso stellte er mir so viele Fragen ? Nur widerwillig gab ich ihm eine Antwort. ,,Linnia." ,,Und weiter ?" ,,Hetkamp." Er schaute mich mit großen Augen an. ,,Is' was ?", fragte ich. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und ging auf den Notarzt zu. Ich hörte nur Wortfetzen wie "Linnia", "Tochter", " vor vier Jahren" und "Vater". Wieso dass alles ? Endlich kam auch der Notarzt auf mich zu. Noch ein kleines Gespräch mit ihm und ich durfte gehen. ,,Hallo. Ich bin Alexander Hetkamp, der Notarzt. Tut dir was weh ?" Jetzt weiß ich auch, warum Franco so fassungslos geguckt hat. ,,He...He...Hetkamp ?" Mir standen Tränen in den Augen. Ich hatte minimale Hoffnung, dass er mein Vater sein könnte. ,,Was ist los ?" Er sah meinem Vater echt ähnlich. ,,Ist vielleicht ein bisschen persönlich, aber haben Sie eine Tochter ?" Er schaute beim reden in diesen großen, komischen Rucksack. ,,Ja, habe ich. Linnia heißt sie. Aber seit meine Frau tot ist, habe ich sie nicht mehr gesehen ", antwortete er. Ich umarmte ihn. Zu 100% war ich mir sicher, dass er mein Vater sein müsste. Er hatte genau die selbe Vergangenheit wie ich und sah auch noch aus wie mein Vater. Er drückte mich leicht zurück. ,,Wie alt müsste ihre Tochter jetzt sein ?", fragte ich. ,,14 Jahre. Aber vier davon habe ich nicht miterlebt." Dass waren mir zu viele Gleichheiten. ,,Ich heiße Linnia Hetkamp und bin 14 Jahre alt. Vor vier Jahren ist meine Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mein Vater ist kurz danach einfach verschwunden. Seitdem lebe ich in einem Heim." Ein paar Sekunden vergingen, bis mir anfangen, Tränen über die Wangen zu laufen. ,,Du...bist...meine...Tochter ?" Ich nickte und kurze Zeit später hingen wir uns auch schon in den Armen. ,,Ich hab' dich voll vermisst !", flüsterte Alex. ,,Warum bist du all die Jahre weg gewesen ? Ich habe in einem Kinderheim gelebt wegen dir ! Du warst vier Jahre nicht für mich da !", schrie ich. ,,Es tut mir ja Leid, aber meinst du, ich bin damals mit der Situation klar gekommen ? Ich taste jetzt einmal dein Knie ab, okay ?" Panisch schüttelte ich den Kopf, rückte ein Stück zurück und schaute Franco an. ,,Lass mich mal. Darf ich ?", fragte Franco. Ich nickte. Nach der Untersuchung meinte Franco, dass wir einen RTW bräuchten. Schnell funkte Franco einen an. Dann schob er meinen dicken Pullover, den ich immer trage, hoch, um mir einen Zugang zu legen. Dabei sah er meine ganzen blauen Flecken, die mein Leiter Sebastian Hölter mir zugefügt hat. Wenn man nicht dass tat, was er wollte, hat er immer auf uns eingeschlagen und einmal hat er mich und Mia sogar vergewaltigt. Alex' Miene verdunkelte sich. ,,Was ist dass ? Was ist im Heim passiert ?", fragte er sauer. ,,Alex...Beruhig dich. Gleich kommen Karin und Marion. Die dürfen sich bestimmt um Linn (Linnia) kümmern. Guck mal ! Da sind die beiden schon !" ,,Hey. Wer ist denn dass und was ist los ?", fragte Karin. ,,Dass ist Alex' Tochter Linnia. 14 Jahre alt. Muss ins Krankenhaus wegen ihrem Knie. Wahrscheinlich frakturiert. Alex fährt mit euch." Karin und Marion halfen mir hoch und brachten mich zum RTW. Sie redeten die ganze Zeit mit mir, doch als Alex reinkam, blockierte ich total. Ich gab keine Antworten mehr. Schloss einfach meine Augen. ,,Wir nehmen sie definitiv mit. Alex...Wenn du hier bist, redet sie nicht mit uns. Kannst du dich bitte vorne reinsetzen ?", fragte Karin. Widerwillig stieg Alex aus und vorne wieder ein. Kurze Zeit später stieg auch Marion aus, schloss die Tür, stieg auf der Fahrerseite wieder ein und startete den Motor. Keine zehn Sekunden später fuhren wir schon los.