Es würde ein ganz normales Schuljahr werden. Das dachte ich mir jedenfalls.
Es ist der erste Schultag und somit mein letztes Jahr auf dieser Schule. Danach würde ich entweder Medizin, oder Jura im Ausland studieren. So haben das meine Mutter und mein Stiefvater für mich entschieden. Ich bin froh darüber. Ich denke ich war noch nie glücklicher über diese Entscheidung. Ich bin aber nicht froh über die Tatsache, dass ich Medizin oder Jura studieren werde würde. Ich bin froh darüber endlich im Ausland zu sein. Nicht mehr hier zu sein.
"Alice, liebes. Aufstehen! In einer halben Stunde musst du los." Meine Mutter öffnete die Tür meines Zimmers und lief rein, um mich aus dem Bett zu zwingen.
Als ich sah, dass sie schon ihre Arbeitsklamotten trug, wurde mir schlecht bei dem Gedanken, dass sie gleich weg sein würde, um zu ihrer Arbeit zu gehen."Du gehst jetzt schon arbeiten?" Fragte ich sie etwas verzweifelt.
"Ja. Mein Chef meinte, dass heute viel los sei. Ich wünsch dir viel Spaß in der Schule Schatz." Sie gab mir noch einen schnellen Kuss auf die Stirn, ehe sie mein Zimmer verließ.
Schnell sah ich noch auf mein Handy und las mir meine Nachrichten durch.
Soll ich dich heute abholen?
Die Nachricht kam von meiner besten Freundin, Holly.
Ja, das wäre toll :)
Antwortete ich ihr schnell.
Hey..ich weiß es ist der erste Schultag, aber ich war gestern ein wenig zu lange feiern und habe einfach unendlich dolle Kopfschmerzen..wir sehen uns morgen, ja?
Die Nachricht erhielt ich von meiner anderen besten Freundin, Mia. Holly, sie und ich sind einfach unzertrennlich.
Kein Problem..geh einfach nicht mehr so viel feiern, ja? Gute Besserung. :)
Bevor mein Stiefvater aufstehen würde, zog ich mir schnell meine Schlafsachen aus, um mir dann für den heutigen Schultag schnell eine helle Jeans überzuziehen und einen lockeren schwarzen Pullover.
"Warum ziehst du dich denn so schnell um? Deine Mutter ist doch gerade erst gegangen. Huh, hübsche?" Benjamin kam mir ein paar Schritte näher und ich stand einfach nur da.
Ich wehrte mich schon lange nicht mehr, denn ich wusste, dass das keinen Sinn machen würde. Genauso wenig erwiderte ich jedoch das, was er mit mir tat. Er presste mir einen kleinen Kuss auf die Lippen und ich schluckte schwer.Ich würde niemals sagen, dass ich Brad hasste, denn das tat ich nicht. Viele würden das nicht verstehen, da er mit meiner Mutter verheiratet ist und mich sexuell belästigt, jedoch hat er auch gute Seiten. Manchmal denke ich, dass er der einzige ist, bei dem ich mich wohl fühlen kann, mit dem ich einfach reden kann und, dass er wirklich der einzige Mensch ist, der immer für mich da sein würde. Ich mochte Benjamin sehr.
"Benjamin, die Schule fängt heute wieder an. Ich muss mich jetzt echt fertig machen." Er nickte, hob jedoch noch ein letztes Mal seine Hand, um mir damit über meine Wange zu streichen.
"Okay, gut." Noch einmal küsste er meine Lippen sanft. Das hasste ich an ihm. Was er mit mir machte. Etwas zu tun, was ich nicht wollte.
Das alles hatte vor zwei Jahren angefangen und ich habe mich eine echt lange Zeit versucht zu wehren, doch das hatte alles keinen Sinn gehabt, also ließ ich es irgendwann einfach sein. Oft fragte ich ihn, warum er das mit mir machte. Warum er mich nicht einfach mein Leben, leben lassen würde. Er sagte mir jedoch nur, dass er das tun müsste.Sehr oft auch, habe ich versucht mit irgendjemandem darüber zu reden, doch Benjamin hat mir gedroht, dass wenn ich das machen würde, er mit mir schlimme Sachen anstellen würde. Noch viel schlimmere, als er sie jetzt schon tut.