' All I am is a man. I want the world in my hands. I hate the beach. But I stand in California with my toes in the sand. Use the sleeves of my sweater.'
Die Töne schallten in seinen Ohren und brachten ihn dazu, leise mitzusummen. Er sah stets aus dem Fenster und ließ die Landschaft an ihm vorbeirauschen. Er war schon immer so fasziniert von der Natur gewesen und wenn er dann mal Zeit hatte, fand man ihn immer im Garten mit seinem Fußball. Von Videospielen hielt er nichts, da er allgemein lieber draußen war. Er sah sich schon immer als anders, weil er nicht die Dinge tat, wie die anderen Jungs in seinem Alter. Er ging nicht gerne auf Partys, oder auf andere öffentliche Veranstaltungen, sondern saß lieber auf der Fensterbank und las sein Lieblingsbuch. Dazu hatte er noch nie eine Beziehung und war auch nicht wirklich interessiert daran. Er war die Art von Person, die wartete. Warten, bis er die Richtige fand, oder den Richtigen. Selbst bei seiner Sexualität schöpfte er Zweifel.
,,Wann sind wir denn endlich da?", jaulte seine kleinere Schwester Phoebe. Er hatte insgesamt 4 kleine Schwestern, wobei die aber auch nur seine Halbschwestern waren. Da waren einmal die Zwillinge Phoebe und Daisy, die jüngsten. Dann kam Félicité und die älteste von den Viern war Charlotte. Louis hatte jede einzelne von denen lieb, doch wenn er sich eine Lieblingsschwester aussuchen müsste, war es auf jeden Fall Charlotte. Sie war auch die Einzige, mit der er über alles reden konnte. Lag wahrscheinlich auch daran, dass sie die älteste war.
,, Bald", antwortete sein Stiefvater schlicht und öffnete die Fenster. Jetzt fiel Louis auch auf, wie stickig es war und zupfte etwas an seinem Shirt herum. Nun verstand er auch, was seine Schwestern hatten. Er mochte im Gegenteil zu denen gerne lange Fahrten, da er dann Zeit hatte zum Nachdenken, aber wenn es so stickig war, war ihm sogar sein Zimmer lieber.
Auf einem großen Schild stand groß 'Cheshire' drauf und Louis' Heimweh wurde von mal zu mal größer. Er wollte nicht umziehen und schon gar nicht erst in eine neue Stadt. Er war zufrieden gewesen, im Gegensatz zu seiner Mutter, die auf einmal kam und umziehen wollte. Er wusste, dass dabei etwas nicht stimmte, da das sehr plötzlich kam, aber ändern konnte er nun auch nichts dran, so gerne er es auch wollte. Die Stadt war ja ganz schön, doch ihm wurde schon flau im Magen, wenn er daran dachte, sich vor seiner neuen Klasse vorstellen zu müssen. Vielleicht konnte er sich ja etwas davon drücken.
,, Ich bin Louis Tomlinson, 17 Jahre alt und bin neu hier umgezogen, da ich eigentlich aus Doncaster komme. Geht das?", fragte er seine Familie, welcher aber nur genervt mit einem 'Jaha' antworteten. Er seufzte und rutschte seinen Platz etwas runter. Er schloss die Augen und lauschte weiter zur Musik.
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,,Louis! Wir sind da!", kicherten die Zwillinge und hüpften aus dem Auto. ,, Jaja", murmelte dieser, welcher während der Fahrt eingeschlafen war. Die Anderen stiegen auch bereits aus und nahmen alle ihre Koffer. ,,Louis! Nun komm endlich!" ,, Jaja." Er stieg gequält aus dem Auto, nahm seinen Koffer und schliff zur Haustür. Er hörte Schritte, welche auf gar keinen Fall von seinen Eltern oder Geschwister kamen. Sie waren schwer und ruhig. Ihm wurde komisch und mulmig zumute, da er auch so ein ängstlicher Typ war und knabberte aus Gewohnheit an seiner Unterlippe.
,, Mum? Dad? Ich bin müde, könnt ihr euch beeilen?" Er fühlte sich langsam beobachtet und so wurde es ihm auch immer unangenehmer, dort am Türrahmen zu stehen, da jeden Moment jemand ihn mit einer Kettensäge attackieren könnte. Dachte er jedenfalls.
,, Ja, wir kommen ja schon."
Ungeduldig tippte er mit der Fußspitze am Asphalt und sah sich jedes Mal wieder aufs neue in der Dunkelheit um. Er wusste, dass hier was war. Dass hier jemand war.
Seine Eltern hatten nun endlich alle Koffer zusammen und öffneten die Haustür. ,,Euer neues Heim!", rief der Vater und lächelte zufrieden. Louis war noch lange nicht so glücklich darüber, aber was sollte er machen? Ihm blieb ja nichts anderes übrig. Die Mädchen waren hingegen völlig fröhlich und konnten es kaum erwarten, sich das Haus anzusehen. Sie liefen los und Louis hinterher. Immerhin musste er wenigstens ein ordentliches Zimmer bekommen.
,,Aber Louis! Das wollte ich!", jammerte Phoebe und verschränkte ihre kleinen Arme vor der Brust. Genervt legte er seinen Kopf in den Nacken. ,,Jetzt gehört es wohl mir", stellte er es klar, was sie aber nur noch wütender machte. ,,Nichts da! Meins, meins, meins und nochmal MEINS." Er verdrehte die Augen. ,,Ist ja gut." Er nahm gezwungen wieder seine Koffer und suchte nach einem anderen Zimmer, aber alle Anderen waren bereits belegt. ,,Dad? Hier ist kein freies Zimmer." Sein Vater drehte sich zu ihm und stützte seine Arme an seiner Hüfte. ,,Die o berste Etage kannst du haben." Oberste Etage? Die hatte er wohl übersehen.
Völlig aus der Puste öffnete er die Holztür zum Zimmer. Die Etage bestand eigentlich nur aus einem großen Zimmer, welches aber sehr viele Fenster hatte und gar nicht so gruselig aussah, wie erwartet. Das Zimmer war bereits renoviert. Mit Louis' Sachen. ,,Pf, ich hatte ja gar keine andere Wahl!", fiel es ihm auf und schnaufte. Das war typisch seine Familie, wie er zu sagen pflegte. Er machte das Licht an und sah sich nochmal genauer um. Er konnte sich gewöhnen, hier zu leben. Würde zwar schwer werden, aber ein Tomlinson schaffte alles. So gut wie alles.
Seine Kleidung schmiss er bloß rücksichtlos in seinen Schrank und seine Trophäen stellte er auf die, dafür dagesehenden, Regale. Er hatte schon viele Wettkämpfe gewonnen, diese aber nur, wenn es um Fußball ging. In anderen Sportarten war er eine Niete, und er war sich sehr sicher, dass sich dies nicht ändern würde. Zufrieden und erschöpft ließ er sich auf das King-Size-Bett fallen und schloss die Augen. Die nächsten Tage würden anstrengend sein und nur mit ganz viel Glück, würde er sich hier gut einleben.
,,Louis! Looouiiis! Looouu? Schläfst duuuu? Das reimt sich! Loooou? Schläfst duuuu?" Grummelnd nahm er die Decke von seinem Kopf. ,,Nein, tu ich nicht. Aber wenn du nicht in fünf Sekunden aus meinem Zimmer verschwindest, dann..dann..das wirst du dann sehen. Jetzt geh." Félicité fing an zu lachen. ,,Jaja. Ich wollt' mich doch hier nur mal umsehen." Sie setzte sich direkt zu ihm aufs Bett und hüpfte im Sitzen auf und ab. ,,Schön haste es hier. So..sauber", lobte sie ihn lachend. ,,Aber das kommt noch, so wie ich meinen Lieblingsbruder kenne!" Völlig genervt von ihrer hohen Stimme war die Müdigkeit nun weg und er setzte sich auf. Seine Haare strich er mit einer schnellen Bewegung weg und sah auf die Uhr. ,,Es ist zwei Uhr in der Nacht, Fizzy, was willst du nun von mir?"
Sie zuckte bloß mit den Schultern. ,,Mir war, oder ist, langweil- Oh mein Gott, was ist das?" ,,Was? Wo?!" Er hüpfte abrupt von seinem Bett auf und sah sich im Zimmer um. Als er nichts bemerkte, und grade ansetzte, etwas zu sagen, lachte sie laut los. ,,Du Angsthase!", rief sie lachend. Er sah sie verständnislos an und schüttelte mit dem Kopf. ,,Das ist nicht witzig!" Louis war schon immer von der ängstlichen Sorte und das sie dies nun ausnutzte, fand er schon gar nicht gut von ihr. ,,Und dein Gesicht! Das war einfach nur legen..warte, es kommt gleich..DÄR!" ,,Hau ab", zischte er und versuchte nicht allzu beleidigt auszusehen. ,,Jaja." Sie stand auf und sah gradewegs über seine Schulter, Richtung Fenster.
,,L-Louis, d-da ist was", flüsterte sie ängstlich und diesmal war es Louis, der lachte. ,,Hör auf damit und geh aus meinem Zimmer." ,,A-Aber Lou-" ,,GEH!" Sie zuckte auf, da sie ihren Bruder nicht so kannte und zitterte etwas. ,,Da ist verdammt nochmal jemand, Louis!", schrie sie verzweifelt und gleich danach kam ihr verschlafener Vater herein. Er sah die Beiden an. ,,Wieso schreit ihr um diese Uhrzeit durch das Haus?", fragte er verwirrt. ,,Fizzy will mich nur wieder verarschen. Nichts besonderes", klärte ihn Louis auf und er seufzte. ,,Komm, Félicité, ab in dein Zimmer." Diesmal sagte sie dazu nichts und folgte ihm sichtlich beleidigt, dass ihr nun wirklich niemand glaubte.
Aber wenn sie die Wahrheit sagte?
Louis strich sich durch die braunen, verwuschelten Haare und ging nun doch zum Fenster. Und wie erwartet, da war nichts und niemand. Es war nur dunkel und man konnte durch das Licht der Laternen ganz schwach Umrisse des Nachbarhauses sehen. Mehr nicht. Er machte die Gardinen zu und legte sich auf sein Bett. Er schloss die Augen und schlief wieder ein, auch wenn es dieses Mal erneut nicht ungestört blieb.
(unbearbeitet)
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insanity. | l.s.
FanfictionLouis war schon am Anfang an nicht von der Idee überzeugt gewesen, einen Neuanfang in einer neuen Stadt zu haben. Er war schüchtern und zurückhaltend und so fällt es ihm auch nicht leicht, neue Freunde zu finden, oder überhaupt Kontakte zu knüpfen...