3. Kapitel

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Minhyuk strich sich angespannt seine Haare aus dem Gesicht und seufzte laut auf. Im Moment saß er noch zu hause, aber das würde sich bald ändern. Denn in nicht einmal einer Stunde würde sein Arbeitstag losgehen.

Und er hatte sowas von gar keine Lust.

Nicht wegen der Arbeit, sondern wegen einer gewissen Person die er eigentlich nicht sehen möchte. Sein toller Arbeitsgeber.

Im Laufe des gestrigen Tages hatte er sich immer wieder die Frage gestellt, wieso er nur angenommen hatte. Er wusste das es eine dumme Idee war und er hatte die Chance gehabt sich selbst zu retten.

Aber seine blöde Geldgier hat ihn da wieder reingezogen. Nur wegen diesem idiotischen Streit mit seinen Eltern. Sein Leben hätte wirklich einfach und entspannt sein können.

Da die Zeit sich allerdings nicht anhalten lies und er seine Situation auch nicht so schnell ändern konnte, musste er sich hochraffen und fertig machen.

Auch wenn er nicht gut auf Shownu zu sprechen war, unordentlich zur Arbeit kommen wollte er trotzdem nicht.

Also ging er vorher noch einmal duschen, machte seine Haare und zog sich eines seiner besten Hemden an. Schließlich spielte das Auftreten in seinem Job eine große Rolle.

Als er vor die riesige Villa trat, schluckte er nochmal schwer. Irgendwie war er nervös, obwohl es ihm egal wäre wenn er sich unbeliebt machen würde.

Langsam ging er bis zum riesigen, verschnörkelten Gartentor vor und klingelte drei mal. Schlüssel hatte er noch nicht, würde sie aber bestimmt bald bekommen.

,,Das ist dein Berufshandy, das die Schlüssel zu fast jeden Raum, das ist der Grundriss vom Haus und hier sind ist der Schlüssel für dein Dienstauto."

Minhyuk zog eine Augenbraue hoch und zögerte ein wenig das alles entgegen zu nehmen. Shownu tat zwar als wäre das vollkommen normal, aber er selber hatte noch nie ein persönliches Dienstauto bekommen.

,,Willst du das es einstaubt? Nimm endlich.", forderte ihn der größere auf und schob ihm die Sachen hin.

Immer noch unsicher griff Minhyuk danach und verstaute sie in seiner Tasche. Alles außer den Grundriss. Sonst würde er hier nie wieder hinaus finden.

,,Und was soll ich jetzt tun?", in diesem Fall brauchte er konkrete Anweisungen.

Um ihn herum blitzte alles vor Sauberkeit, putzen musste er also bestimmt nicht.

Sein Arbeitgeber musste selber kurz nachdenken, eine Struktur schien er nicht wirklich zu haben.

,,In meinem Büro liegen eine ganze menge Zettel die ich glaube ich seit mehreren Jahren nicht mehr sortiert habe. Vielleicht willst du das ja machen...?", meinte Shownu und sah ihn ein wenig ratlos an.

Natürlich sank Minhyuk's Laune nun komplett in den Keller. Wer machte schon gerne solche langweiligen Sortierarbeiten und das gleich am ersten Tag.

Wahrscheinlich hatte es auch nicht so wirklich einen Sinn das er das tun sollte. Vielleicht wollte er ihn einfach nur mit irgendwas beschäftigt halten.

,,Oh, du bist schon da!", erklang wieder die Stimme einer inzwischen bekannten Frau.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er gar nicht ihren Namen wusste. Schon ein bisschen peinlich. Immerhin war sie ja Shownu's Verlobte, die er genauso oft sehen würde wie ihn.

Er tippte Shownu kurz an, sodass dieser sich zu ihm drehte.

,,Wie heißt sie überhaupt?", flüsterte er so leisen wie er nur konnte, damit sie es ja nicht mitbekam.

,,Eunjin", flüsterte der andere genauso leise zurück.

,,Und? Hast du schon deinen ersten Auftrag von Shownui bekommen?", fragte sie weiter.

Shownui? Vielleicht eine Verniedlichung des Namens.

,,Ja.... Ich soll seinen Papierkram sortieren.", das er dabei ein wenig genervt und patzig klang, konnte er gar nicht kontrollieren.

Aber auch Eunjin zog eine Augenbrauehoch.

,,Deinen Papierkram sortieren? Wie langweilig ist das denn?", jetzt wandte sie sich an ihren Verlobten.

Dieser sah sie nur überfordert an, nicht wissend was er darauf sagen sollte. Wieso hatte er überhaupt die Stelle ausgeschrieben wenn er eigentlich niemanden brauchte?

,,Ich finde ihr solltet irgendetwas machen wo ihr zusammen rumhängen könnt. Vielleicht kann er die Unterlagen zu deinen Besprechungen bringen?", schlug Eunjin vor.

Ihr schien es ziemlich wichtig zu sein das das hier funktionierte.

,,Eigentlich kann ich die selber-.", weiter kam Shownu nicht, denn sie verpasste ihm einen Schlag auf die Wange.

Keinen festen, aber fest genug um ihn zu erschrecken.

,,Es ist wichtig eine gute Beziehung zu seinen Angestellten zu haben, also mach gefälligst mal das was ich sage!", obwohl Minhyuk nicht wirklich Lust dazu hatte mit seinen Vorgesetzten mehr Zeit zu verbringen, war Eunjin ihm irgendwie sympathisch.

Sie war lebhaft und nicht so eingebildet wie viele andere die er bei seinen letzten Jobs kennen gelernt hatte. Bisher hatten sich immer alle über ihn gestellt und waren sich sogar selber zu gut dafür um länger mit ihm zu reden.

Shownu rieb sich kurz über seinen Hinterkopf und seufzte auf.

,,Also gut, dann soll er mich in die Firma begleiten.", hab er schließlich nach, wenn auch mit wenig Begeisterung.

Eunjin's Lippen verzogen sich zu einem breiten, zufriedenen Grinsen, während Minhyuk nicht wirklich wusste wie er fühlen sollte.

,,Die erste Besprechung ist heute Nachmittag, wir müssen auf jeden Fall pünktlich sein. Deshalb suchen wir besser jetzt schon alles zusammen um nichts zu riskieren.", erklärte Shownu und begab sich in Richtung einer großen Türe.

,,Sein Büro.", sagte Eunjin zu Minhyuk, wahrscheinlich damit er sich im Haus besser auskannte.

Er konnte sich noch erinnern, dass Shownu's Vater damals schon im Besitz einer riesigen Firma war. Ziemlich klassisch das sie irgendwann vom Sohn übernommen wurde.

,,Muss ja ganz schön nervig sein in dem Alter sich schon um eine so erfolgreiche Firma kümmern zu müssen.", was das betraf, beneidete er den anderen überhaupt nicht.

Er mochte es nicht wenn man so viel Verantwortung hatte.

Eunjin musste bei seinen Worten schmunzeln.

,,Stimmt, vermutlich wäre das ziemlich nervig. Aber die Firma wird immer noch von seinem Vater geführt, Shownu kann also nichts gravierendes anrichten."

Irgendwie überraschte ihn das schon. Immerhin hatte Shownu früher in der Schule immer mit der Macht seines Vaters geprahlt und das er später auch mal so sein würde.

Noch ein Grund warum er ihn damals nicht ausstehen konnte.

,,Ich war überzeugt davon das er sie so schnell wie möglich abnehmen würde.", erklärte er ihr seine Verwunderung.

Sie lachte laut auf:,,Ja als ich ihn damals kennen gelernt habe, hab ich auch gedacht das er seinen Vater so schnell wie möglich vom Thron kicken will."

Danach zierte ein schwaches Lächeln ihr Gesicht.

,,Vor ungefähr einem Jahr hat er dann aber gesagt, dass er sie niemals übernehmen würde."

Er sah sie fragend an.

Sie fixierte einen Punkt in der Ferne den er nicht sehen konnte.

,,Er meinte das er irgendwann weg von hier wolle, weg von dem Reichtum seiner Eltern und sein eigenes Leben leben will. Weit weg."

Minhyuk merkte sofort die Parallelen zu sich selber. Genau das selbe hatte er sich auch immer gewünscht. Er konnte es so gut nachvollziehen.

Involuntary Marriage - ShowHyukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt