Langsam fielen ihm keine neuen Mischungen für Shownu's Morgenkaffee mehr ein und inzwischen zeigten sie auch nicht mehr so viel Wirkung wie zu Beginn.
Sogar Essig und Zitronensaft steckte sein Arbeitgeber gut weg, selbst wenn er sie zusammen mischte. Entweder er hatte seine Geschmacksknospen zerstört oder er war einfach nur resistent geworden.
Waschmittel wäre noch eine Möglichkeit....
Aber diesen Gedanken verwarf er schnell. Er wollte nicht wegen Mordes den Rest seinen Lebens im Gefängnis verbringen.
Was den Antrag von Shownu an Eunjin anging, gab es auch noch keinerlei Fortschritte. Shownu schien sich noch unsicher zu sein, er war ja auch noch ziemlich jung.
Minhyuk hatte sich sowieso gewundert als Shownu es ihm angekündigt hatte. Er hatte bisher nicht das Gefühl gehabt, das die Beziehung zwischen den beiden Feuer und Flamme war.
Eher genau das Gegenteil.
Aber eigentlich kann es ihm auch egal sein.
Kann.
Sollte.
Müsste.
War es ihm aber nicht und das ärgerte ihn.•••♡•••
,,Aus deinem Antrag ist bis jetzt aber auch noch nicht viel geworden, was?", erwähnte Minhyuk beifällig und musterte dabei interessiert eine Holzmaserung auf seinem Stuhl, auf dem er saß.
Sein Chef runzelte darüber nur die Stirn und stützte diese dann in seiner linken Hand ab, während er mit der anderen weiterhin Papierkram erledigte.
,,Ich arbeite daran.", war alles was er dazu sagte.
Für ihn schien das Thema somit wieder von Tisch zu sein, allerdings nicht für Minhyuk.
,,Dann lass mich doch mal sehen wie du daran arbeitest.", erwiderte er provokant und lehnte sich abwartend nach vorne.
Nun hob Shownu seinen Blick und sah ihn direkt durch leicht zusammen gekniffene Augen an, seine Stirn war in Falten gelegt.
,,Ich hab noch keine Zeit dafür gefunden, um mich klarer auszudrücken."
,,Tz! Wann findest du denn mal Zeit für irgendwas anderes außer für deine Arbeit?!"
In Minhyuk stieg mal wieder Wut auf seinen ehemaligen Klassenkameraden auf. Er fand es unfair Eunjin gegenüber, obwohl er nicht einmal wusste wieso.
Denn der Gedanke an eine Hochzeit zwischen den beiden erfreute ihn keinesfalls. Shownu aber anscheinend auch nicht, dabei war es seine eigene Idee gewesen.
Sein Arbeitgeber legte den Stift zur Seite um sich laut seufzend in seinen Bürosessel zurück zu lehnen und abwesend die Decke über sich anzustarren.
,,Gib mir Zeit zum nachdenken, okay?", sagte er ohne ihn dabei anzusehen oder die Position zu wechseln.
Aber über diese Aussage konnte Minhyuk innerlich wieder nur genauso verbittert lachen wie über alle anderen bisher auch.
,,Zeit zum nachdenken? Du? Wie viele Jahre brauchst du denn?"
Shownu verzog seine Lippen plötzlich zu einem kleinen Grinsen:,,Jahre? Soll das heißen du hast vor nach dem Ablauf der Bindung noch länger für mich zu arbeiten?"
Minhyuk blinzelte draufhin perplex und wusste nicht was er darauf sagen sollte, ohne das es blöd klang.
Mehr als ein einfaches ,,Träum weiter" fiel ihm aber nicht ein und danach herrschte unangenehme Funkstille zwischen ihnen.
Shownu widmete sich wieder seiner Arbeit und Minhyuk verfiel in Schmollschweigen.
Doch, Waschmittel sollte er definitiv einmal ausprobieren.
In den folgenden Minuten sank er immer weiter in den Stuhl hinein, dass sein Anzug und seine Krawatte dabei verrutschte war ihm komplett egal.
Die Beine hatte er überkreuzt und wippte mit dem oberen gelangweilt vor sich hin.
Noch zehn Monate, nur noch zehn Monate. Er würde es aushalten, er musste es aushalten.
Vielleicht konnte er Shownu sogar irgendwann noch davon überzeugen, seinen Vertrag etwas früher zu beenden.Seufzend legte er seinen Kopf zurück und schloss gestresst seine Augen.
Eigentlich lustig, dass ihn dieser Job mehr stresste als all seine letzten, obwohl er quasi nichts tun musste.
Nach kurzer Zeit nahm er einen Schatten über sich wahr, woraufhin er zögerlich wieder seine Augen ein kleines Stück öffente. Doch als er direkt Shownu ins Gesicht blickte, riss er sie weit auf und drückte sich erschrocken weiter in die Stuhllehne.
,,Aish! Was schleichst du dich so an?!", selten hatte er sich schon mal so erschrocken.
Er hatte nichts gemerkt. Weder wie der andere sich von seinem Bürostuhl erschoben hatte, noch irgendwelche näherkommenden Schritte auf dem Boden.
Shownu machte ihm Angst. Er stand einfach nur da, über ihn gelehnt, während er sich an den Armlehnen des Stuhls, auf dem Minhyuk saß, abstützte.
Er sah dem Sitzenden ohne ein Wort zu sagen tief in die Augen, was diesen zum schlucken brachte.
Shownu war zu nahe, viel zu nahe.,,W-was tust du?", er war nervös und sein Körper kribbelte vor Anspannung.
Daraufhin schlich sich ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen seines Arbeitgebers und er sah etwas an Minhyuk herunter.
,,Nichts, nur....", seine Hände wanderten weiter hinauf in Richtung Minhyuks Hals.
Dort umfasste er den seidigen Stoff seiner Krawatte und zupfte ein bisschen daran.
,,...deine Krawatte richten."
Bevor er sich aus seiner gebückten Haltung wieder aufrichtete, klopfte er nochmal über den Anzug des kleineren, um grobe Unebenheiten auszubessern.
Zu guter letzt zog er noch an dem unteren Saum des Sakkos, sodass er wieder normal an Minhyuks Körper lag, dann entfernte er sich wieder einen Schritt und sah zufrieden zu ihm hinunter.
,,Ich habe jetzt ein länger dauerntes Meeting.", er warf einen Blick auf seine teure Armbanduhr.
,,Du kannst schon nach Hause gehen und mit Tinka gassi gehen, oder so. Sag Eunjin, dass ich heute erst spät komme."
Mit diesen Worten straffte er sein eigenes Sakko nochmal und verließ dann ohne einen weiteren Kommentar das Büro.
Minhyuk zog scharf die Luft ein, die er bisher ohne es zu merken angehalten hatte. Sein Körper fühlte sich irgendwie paralysiert an, es viel ihm schwer nur seinen Kopf wieder anzuheben.
Genauso schwer fiel es ihm allerdings zu realisieren, was gerade passiert war.
Shownu startete immer wieder so seltsame Aktionen und beendete sie anders, als Minhyuk es erwartete. Er schämte sich dafür, in diesen Momenten immer so viel hineinzuinterpretieren.
Tatsächlich hatte er auch eben gedacht, dass Shownu vorhatte ihn zu küssen. Alleine der Gedanke ließ ihm schon die Hitze ins Gesicht steigen.
Um diesen Gedanken loszuwerden, klatschte er sich zwei mal mit der flachen Hand auf die Wangen und stand dann ruckartig auf.
Was glaubte dieser Typ eigentlich wer er war? Er spielte die ganze Zeit mit Minhyuk und kam immer ungestraft davon, weil der kleinere sich nicht bewegen konnte.
Er musste ihm das unbedingt heimzahlen.
Auf keinen Fall durfte er sich das weiter gefallen lassen.Am liebsten würde er ihm direkt hinterher laufen und ihm eine verpassen, aber das war wohl nicht dir richtige Lösung.
Es wäre schlauer ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
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Involuntary Marriage - ShowHyuk
FanfictionMinhyuk bewirbt sich für eine Stelle, ohne sich dabei etwas schlechtes zu denken. Als ihm jedoch bewusst wird, dass sein ehemaliger, verhasster Klassenkamerad sein neuer Chef werden würde, erlebt er eine böse Überraschung. Wie sollte er ahnen, dass...