Höllische Strafen

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Und so kam es, dass ich, der Inbegriff des Bösen, das Manifest des Hasses und des gekrönten Übels, mich am Berg der Götter, am Olymp, im Zeustempel einfand. Mein Platz war in der Hölle, noch tief südlich des Hades. Von dort aus kann man den Mittelpunkt der Erde direkt fühlen und wahrnehmen, wie gerne würde ich mich jetzt in der feurigen Hitze winden. Ich als Tochter des Bösen, geboren um die Unterwelt zu beherrschen, und über die Frevel der Gotteslästerer zu entscheiden- Sisyphos einst, dem guten Lump, dem schenkte ich eine der süßesten Qualen und höre ihn täglich vergeblich seinen Stein rollen- und nun knie ich in gebückter Haltung vor dem Gottvater, meinem Onkel unter Kronos: Zeus. Zu meiner linken und rechten stehen dessen Nachkommen, sowie der Rat der Weisen, und mit großzügigem Abstand zu meinem Haupt prangt sein majestätischer Thron. Ich spüre die Spannung und die Blitze, die mich in dieser Position festnageln, kann seinen Willen fühlen. Er ist ein kluger Mann und weiß, was ich mit den hier anwesenden anstellen würde, wäre ich eine freie Frau.
Die Zeit verstreicht, die an der Verhandlung teilhabenden tuscheln mit jeder Minute in der Schweigen herrscht immer lauter, meinen Kopf kann ich nicht heben, um zu sehen wer spricht. Jedoch weiß ich genau wessen Stimme erklingt, als der gesamte Tempel verstummt und sich eine laute, forsche und kehlige Stimme den Weg in meinen Gehörgang bahnt. "Tartare" Er ruft meinen Namen aus, wie eine Anklage, spuckt ihn voller Ekel auf den Boden. Alle Augen sind auf ihn gerichtet, er erlaubt mir nun mein Haupt zu heben und zwingt mich zu Augenkontakt. "Tochter des Hades und der Apate, vermaledeit durch Hepheistos. Das Kind des Bösen. Es musste so kommen, und nun wird deine Schandtat gerecht, deine Sünde wird vergolten, sofern kein Zweifel daran besteht die Tat begangen zu haben." Die Götter um uns murmeln leise vor sich hin, die Säulen scheinen zu vibrieren, vor Wut des Thronenden." Steropes, trete hervor und teile was du sahst" Der gigantische Kyklop, mit einem riesigen Auge auf seiner Stirn prangend, tat einen Schritt und kratzte sich am Kopf. Sein Auge war fünfmal so groß wie ein Auge des Zeus, was veranlasste, dass er 5 mal so genau sah, durch die Eindimensionalität aber, war er tollpatschig und konnte sich nicht orientieren. Er jedoch, war der Auslöser und die Ursache meiner Festnahme und Verurteilung, trotz seines beschränkten Intellekts. "Ich wanderte durch den großen Wald auf der Suche nach etwas Essbarem, hielt mich in der Nähe des Olymps auf, als ich Schreie vernahm. Verwundert richtete ich meinen Blick nach oben, und sah durch den Wolkenschleier hindurch, dass Tartare ein Neugeborenes im Arm hielt." Jeder im Saal war totenstill, die genaue Schilderung des Hergangs fesselte. "Die Mutter, die ihr Kind für wenige Sekunden der Teufelin auf deren Wunsch übergab, ahnte nichts Gutes. Ich hörte die Worte >Im Namen meines Oheims Zeus, segne ich dich< aus ihrem Mund zischen. Das Kind weinte fürchterlich und schrie, dann drückte sie dem Kind einen Kuss auf die Stirn und berührte es mit ihrer feuerroten Zunge, worauf das Kind am ganzen Leib verbrannte und die Mutter in eine ungläubige Ohnmacht fiel. So schnell konnte ich gar nicht laufen und schreien und auf die Schandtat aufmerksam machen, erreichte sie die dritte und fünfte göttliche Mutter und beendete das Leben der Nachkommen, mit einem Grinsen auf den teuflischen Lippen." Der Kyklop zuckte auf vor Schmerz der wiederkehrenden Bilder und der Unfähigkeit erst nach 5 Morden den restlichen Olymp von meinem Vergehen zu informieren. Ich war zu unvorsichtig, doch ich hatte es satt. All diese glücklichen Mütter, diese schreienden, unterentwickelten Kreaturen der Liebe. Ich hasste sie, sowie ich Zeus hasste, er war immer der Stärkste und Bevorzugte gewesen. So vererbte mir mein Vater den Widerwillen ihm gegenüber.
Zeus wütende Stimme stach durch die  Stille: "Ist das wahr, hast du diese 5 Kinder, die Nachkommen meines Blutes, 5 Götterkinder auf grausame Weise getötet?" Selbstbewusst war mein Ausdruck, keine Spur von Reue, die kleinen Kreaturen taten mir keineswegs leid. Mein feuriger Todeskuss war eine Erlösung aus dieser patriarchalen Phallokratie. Jeder, den meine lodernde Zunge berührt, geht in Flammen auf: "Ja, so sei es geschehen." Wie wollte mich Zeus bestrafen? Mit dem Aufenthalt im Hades, oh das war keine Strafe für mich, dort wuchs ich auf, und über den Tartaros herrschte ich bereits. Nichts konnte mir Angst machen, selbst die Höllenqual war mir Untertan. "Dann steht das Urteil fest." die Anwesenden waren überrascht, über mein Eingeständnis der Tat und die schnelle Abwicklung des Urteiles, kein weiterer Zeuge wurde benötigt, das Publikum erwies sich als weitgehend überflüssig.
Zeus Stimme sägte weiter an meiner Ungläubigkeit, dass er mich bestrafen konnte "Der Ausfall deiner Strafe mag etwas ungewöhnlich sein, da eine Tartarosqual dir keine Bestrafung wäre. Ab heute fällt die Verwaltung deines Reiches auf deinen Vater ab, denn du bist nicht mehr frei. Dir wird eine Bürde auferlegt, um deine Sünde zu büßen und das Gute zu rächen. Du wirst deine Fehler begleichen und dich zu einem besseren Wesen wandeln. " Schmunzelnd erwidere ich, auf die irrsinnige Aussage, dass aus mir eine bessere Göttin werden würde: "Mir solls recht sein, also weiser Zeus, wie sähe genannte Bürde konkret aus? " Ohne zögern und mit steinharter Miene beantwortet Zeus meine Frage: "Ich schicke dich auf eine Reise, mit einem Auftrag. Er besteht darin jeden einzelnen Tag, fortwährend bis ans Ende deines so elendigen Lebens, mindestens eine Person glücklich zu machen. Das alleine ist aber nicht Strafe genug, alles was du berührst wird zu Eis, auch deine Liebsten" pff, dachte ich. Wer wären denn bitte meine Liebsten? "So tritt aber ein, dass du einen Menschen in Eis hüllst, bist du für 3 Tage an Ort und Stelle gefangen, und musst dich im Dorf aufhalten, dessen Bürger du in Stein einschließt" Was soll dies als Strafe? So harmlos und mild? Ich erhebe meine Stimme: "Was passiert wenn ich nun deine Regeln breche?" Zeus hat die Antwort bereits parat: "Wenn du keinen Menschen glücklich machen solltest, so wird dir jede Nacht, in der Stunde auf den nächsten Tag dein Körper einfrieren, du wirst beben vor Kälte, das scharfe Eis wird in dein Fleisch schneiden, die Schmerzen werden unerträglich sein. Nach einer Zeit wird das Eis abtauen, aber ein paar Zapfen werden für immer auf deiner kalten Brust, mit dem toten Herz prangen. Und der andere Fluch? gegen ihn bist du hilflos" Eis, was soll mir Eis Bitte anhaben, ich wurde aufgezogen vom Gott des Feuers, ich herrsche über Tartaros, dieser törichte Zeus, ein Schmunzeln erstreckte sich über mein Gesicht.
"Und der Zugang zum Olymp und Tartaros bleibt dir bis auf weiteres verwehrt." Ich muss zugeben, das sitzt. "So nun führt die Sünderin hinaus, werft sie hinab und überlasst sie ihr selbst"
Diesen abartigen Zeus werde ich besiegen, der wird schön schauen, wenn ich ihn hinters Licht führe.

Godesses (girlxgirl) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt