• Szene 3 •

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Ich starrte ihn an, ich wusste nicht wie ich darauf antworten sollte. Dachte er ich hätte ihn...Nein das war nicht wahr.
„Ja das stimmt...Es...es ist nicht das was du denkst.“, stotterte ich. Er schaute mich emotionslos an.
„Ach was denke ich denn? Dass dein Vater ganz rein zufällig der Produzent einer Show ist wo du dann auch zufällig die Hauptrolle spielst? Nein, bestimmt ist es das nicht. Du bist genau wie Jumin- ach egal.“, sagte er und drehte sich um.
„Ich habe hart dafü-“
„Ich will nichts mehr hören, tschüss.“, rief er noch und ging.
Ich ließ mich auf die Treppen fallen.
Warum musste ich ihn auch mit hierher schleppen? Ich war schließlich kein kleines Kind mehr, das nicht alleine im Dunkeln nach Hause laufen kann...und Pfefferspray hatte ich auch falls mich jemand überfallen würde.
„Ich hasse es, eine reiche Familie zu haben, ich hasse es, das jeder denkt ich hätte Vorteile, nur weil mein ach so toller Vater Produzent ist.“, flüsterte ich.
„Zen ist ein Idiot, er hat keine Ahnung wovon er redet!“
Ich stand auf und schloss die Tür auf. Niemand Zuhause, wie immer.
Mein "Vater" war sicher wieder in irgendeiner Bar und kam erst morgen früh wieder, um dann irgendeine Show zu leiten.
Ich ließ mich auf's Sofa fallen, betrachtete die Fotos an der Wand. Auf ihnen war meine Mutter zu sehen, die ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Ich redete nicht gern über sie.
„Ach verdammt!“, schrie ich und warf ein Kissen gegen die Wand.

Als ich die Augen öffnete, fand ich mich im Wohnzimmer wieder. Ich war wohl auf dem Sofa eingeschlafen.
„Heute gibt es keine Show und Training ist auch erst morgen...“, sagte ich zu mir selbst. Ich entschied mich eine Runde joggen zu gehen. Die Sonne schien durch die weißen Gardinen.

„Fünf Runden um den Block werden wohl reichen.“
Ich steckte meine Ohrstöpsel in die Ohren und drehte die Musik auf volle Lautstärke. So konnte ich besser laufen...und schneller. Ich konzentrierte mich auf nichts anderes, als auf die Musik...das war ein großer Fehler, denn ich rannte in jemanden hinein, ich fiel rückwärts nach hinten, ich befürchtete schon das schlimmste, bereitete mich auf den Aufprall mit dem Asphalt vor, doch wir beide machten keine Bekanntschaft. Stattdessen schauten mich zwei rote Augen an.
Ich nahm die Ohrstöpsel aus meinen Ohren und starrte ihn verwirrt an.
Nach seinem Gesichtsausdruck war er nicht froh mir begegnet zu sein.
Er half mir hoch und drehte sich schon um, um zu gehen, doch ich hielt ihm am Ärmel seines Shirts fest.
„Warte! Bitte...bitte geh nicht.“ , flehte ich ihn an, und wie durch ein Wunder blieb er stehen, drehte sich jedoch nicht um.
„Was jetzt Yuu? Du willst mir sicher beweisen, das alles was ich sage nicht wahr ist, richtig? Dann los.“, sagte er kühl.
„ Du verstehst es nicht...mein Vater...er...er würde mich niemals als Schauspielerin irgendwo vorsprechen lassen. Er will nicht das ich etwas damit zu tun habe. Ich...Ich habe mich heimlich beworben und vorgesprochen...ich wusste nicht einmal das er der Produzent ist, er erzählt mir nie von seiner Arbeit.“ , erzählte ich ihm leise.
„Und das soll ich dir glauben?“, er drehte sich um und schaute in meine grünen Augen.
„Ich sage die Wahrheit Zen! Bitte glaub mir!“, schrie ich.
„Ich glaube, dass ich genug habe.“, sagte er und wollte weitergehen, doch ich ließ seinen Ärmel nicht los.
„JETZT BLEIB VERDAMMT NOCHMAL STEHEN! ICH REISSE MIR JEDEN TAG DEN HINTERN FÜR DIESE SHOW AUF UND WAS BEKOMME ICH ZU HÖREN?? BLABLIBLUBB YUU HAT DEN PLATZ VON IHREM VATER BEKOMMEN! ICH HABE MIR BEIM TRAINIEREN ZWEIMAL DEN KNÖCHEL VERDREHT UND HABE TROTZDEM WEITERGEMACHT! MEIN VATER HAT MIR NICHT GEHOLFEN!"
Ich kniete mich auf den Boden und ließ meinen Tränen freien Lauf.
„Ich will doch nur meine Mutter stolz machen...doch jetzt...mache ich das genaue Gegenteil.“
„Yuu..“, Zen kniete sich zu mir hinunter.
„Mein Vater arbeitet sich jeden Tag zur Tode, Abends geht er in die Bar und..er ist fast nie Zuhause...“
„Was ist mit deiner Mutter?“, fragte er mich nun, woraufhin ich zu schluchzen begann.
„Sie... sie...sie hat sich zur Tode gearbeitet...sie war ebenfalls Schauspielerin... mein Vater wollte nicht das ich ins Business einsteige, doch ich habe ihn ignoriert. Er hat Angst um mich...ich kann ihm nicht mal mehr in die Augen sehen.. dennoch habe ich keinen Platz an den ich gehen könnte... außer vielleicht zu meinem Cousin, aber wir sehen uns kaum noch, da er sehr mit der Uni beschäftigt ist. Deshalb lebe ich solange mit meinem Vater zusammen bis ich mir eine eigene Wohnung leisten kann.“
Als ich meinen Satz beendet hatte, wurde ich plötzlich in eine Umarmung gezogen.
„Es tut mir leid Yuu, ich...ich bin ein Idiot, ich hätte nicht so reagieren sollen.“ , flüsterte er mir ins Ohr und umarmte mich fester.
„Ich habe das schon öfter gehört...aber...ich...du...ich habe endlich jemanden gefunden mit dem ich reden konnte, gestern war der beste Tag seit langem, ich hatte seit Jahren keinen Spaß mehr. Du warst der erste, der mich ganz normal behandelt hat, nicht wie die Tochter eines stinkreichen Produzenten. Danke dafür.“, flüsterte ich ebenfalls und erwiderte die Umarmung.
„Deine Mutter wäre sehr stolz auf dich gewesen, du bist eine tolle Schauspielerin.“ , sagte Zen, woraufhin mein Herz zu klopfen begann. Noch nie, nicht einmal von meinem Cousin, hatte ich das gehört, und es machte mich so unglaublich glücklich.

Eine Weile verhaarten wir so, bis so langsam Leute an uns vorbei liefen und uns anstarrten.
Zen erhob sich und hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie und er zog mich nach oben.
„Komm ich begleite dich nach Hause.“, bot er mir an, doch ich schüttelte den Kopf.
„Keine gute Id-“
„Das war kein Angebot. Ich begleite dich nach Hause.“, wiederholte er und schob mich leicht, sodass ich meine Beine zum laufen bewegte.
Ich lief jedoch zögerlich.
„Zen wenn mein Vater dich sieht..“, sagte ich leise, doch er schien mir nicht zuzuhören. Stattdessen lief er nun schneller und ich hinkte hinterher.
Ich versuchte mitzuhalten, doch er war zu schnell.

Zuhause angekommen, gingen wir auf die Haustür zu. Das Auto meines Vaters war in der Einfahrt geparkt.
Ich nahm den Schlüssel und schloss die Tür auf.
„Zen, warte kurz hier.“, sagte ich zu ihm, ging rein und schloss die Tür hinter mir.

„Vater? Bist du wach?“ ,fragte ich vorsichtig und lief ins Wohnzimmer.
„Oh, Yuu, willkommen Zuhause.“, sagte mein Vater leise und schaute von seinen Papieren hoch.
„Ähm, ich hätte jemanden, der kurz reinkommen möchte, ist das...okay?“ , fragte ich ihn, woraufhin er nur nickte.

Ich ging also zur Tür und bat Zen herein.
„Ist das wirklich in Ordnung, wenn ich rein komme?“
Ich nickte. „Keine Angst, er ist nüchtern...glaube ich.“

„Wer ist das Yuu?“ ,fragte mein Vater und richtete sich auf.
„Das ist Zen, er spielt doch in deinem Stück die Hauptrolle.“
„Achso. Geht in dein Zimmer, ich habe zu tun.“
„Aber Vater..“
„Jetzt mach einmal in deinem Leben das was ich dir sage, ohne mir zu widersprechen!“, schrie mein Vater.
„Ich warte draußen,“ flüsterte Zen und lief in Richtung Ausgang.

„Vater, ich wollte doch nur-“ begann ich, doch er unterbrach mich.
„Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst keine Schauspieler mit ins Haus bringen? Zu oft. Sei froh, dass ich dich nicht aus dem Stück genommen habe! Ich habe deine Respektlosigkeit satt! Wieso kannst du nicht einfach wie dein Cousin sein und Tiermedizin studieren?!“
Er nahm sein Glas, indem etwas Whisky war, nahm es in die Hand, holte aus und warf es in meine Richtung. Zehn Zentimeter von mir entfernt zerschellte es an der Wand.

„Yuu, es tut mir...“ , begann er, doch ich hörte ihm nicht zu.
Ich versuchte mein Zittern zu unterdrücken. Er kam auf mich zu, doch ich ging ihm aus dem Weg.
„Es reicht, ich...ich gehe jetzt... entgültig. Zen ist, außer meinem Cousin,  der erste der mich normal behandelt hat, nicht wie alle deine stinkreichen Fake Freunde. Ich habe keine Lust mehr, ich ziehe einfach zu meinem Cousin... oder so, wenn es dir nicht passt, dann ändere vielleicht dein Verhalten.“

Ich lief in mein Zimmer, packte eine Tasche mit ein paar Klamotten und schloss meine Tür ab, damit mein Vater nicht reinkommen konnte.
Danach nahm ich mein Handy und wählte die Nummer meines Cousins.
„Hallo, hier ist die Sprachbox von Yoosung Kim, bitte hinterlasse eine Nachricht nach dem Ton..“
„Yoosung, hier ist Yuu. Ich weiß wir haben erst neulich telefoniert, aber könntest du mir einen Gefallen tun und mich zurückrufen? Es ist ein Notfall!“, sprach ich mit zitternder Stimme auf das Band und legte auf.
Ich schrieb Zen schnell eine Nachricht, dass er nicht auf mich warten solle und alles in Ordnung sei.

Kurze Zeit später klingelte auch schon mein Handy.
„Yuu! Was ist los? Sorry, ich hatte gerade ein wichtiges Match in Lolol, aber jetzt mache ich Pause.“, schrie er förmlich in den Hörer, woraufhin ich ihn etwas von meinem Ohr entfernte.
„Hättest du Zeit, zu mir zu kommen um vielleicht meinen Vater zu beruhigen?“
„Schon wieder?“, fragte er schon genervt, denn das war nicht das erste mal, dass ich ihn danach gefragt hatte.
„Er liebt dich Yoosung.“ , sagte ich mit einem lachen, woraufhin ich ihn genervt aufstöhnen hörte.
„ Bitte Yoosung, es wird von Tag zu Tag schlimmer. Er hat mit einem Glas auf mich geworfen, zum Glück hat es mich verfehlt. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll...ich muss hier raus...auch wenn es nur für eine Weile ist.“
Stille.
„Ich mache mich auf den Weg.“ , sagte er knapp.
„Danke, ich schulde dir was.“ ,sagte ich noch bevor er auflegte.

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Und cuuut~!
Nach 1614 Wörtern musste ich mich mal bremsen xDD
Btw wundert euch nicht wenn hier unten mal nicht viel, oder nichts steht, manchmal gibt es nichts zu sagen hrhrh
Mein Vorsatz längere Kapitel zu schreiben läuft noch gut, ich hoffe dass es so weitergeht lol.
See yaaa~
Saelarax ♥

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