"Wenn du sie los lässt, bringt sie dich um verdammt!" grölte eine deutliche Stimme durch meinen Kopf und sofort öffnete ich meine Augen und blickte direkt in die von Baekhyun, der mich panisch, fast schon ängstlich ansah und seine Fingernägel schmerzhaft in meine Handgelenke gedrückt hatte und meine Arme über meinen Kopf gepinnt hatte.
Irritiert blinzelte ich und nahm ein anderes Gewicht auch meinen Füßen wahr.
Schnell und angespannt hörte ich den Atem meines Mitbewohners und noch einen anderen.
"Jongin, sie ist wach." Baekhyun ließ nicht von mir ab und die Frage um den anderen im Zimmer hatte sich geklärt.Noch immer sah Baekhyun mich an, als wäre ich ein Monster und nicht seine Mitbewohnerin, mit der er gestern Abend noch munter weitere aufbauende Songzitate auf bunte Neon Post it Zettel geschrieben hatte.
"Du lässt sie nicht los, verstanden?"
Kam es von Jongin und das Gewicht von meinen Beinen verschwand.
Was war hier los?
Wieso hockte Baekhyun so völlig verschreckt über mir und warum saß Jongin auf meinen Beinen und jetzt nicht mehr?
"Baek... was zum?" mein Hals fühlte sich wund an und meine Stimme war nicht mehr als ein krächzen, das klang wie eine Krähe.
Noch dazu taten meine Hände weh, und das nicht nur, weil Baekhyun sich an mir festkrallte, sondern an den Fingerknöcheln, als hätte ich meine Fäuste an irgendetwas blutig geschlagen, auch hatte ich wieder diesen Blutgeschmack im Mund.
"Du bist wieder du oder? Yeonha?" fragte der über mir mich mit leiser und ängstlicher Stimme, die ich so von ihn nicht mal in der letzten Nacht gehört hatte, als ich mich übergeben musste.
Ich nickte verwirrt und nahm neben Baekhyuns Kopf Jongins war, der mich düster betrachtete.
"Wieso... bist du...hier?" quäkte ich ihm zu und verzog meine Augenbrauen fragend.Jongin wich meinem Blick aus und erst jetzt fiel mir auf, dass er überall ziemlich böse Kratzspuren im Gesicht hatte.
"Du bist durchgedreht, im schlaf. Schlimmer noch als heut Morgen, als ich bei dir war und du um dich geschlagen hast." ließ er mich wissen.
"Was... hab ich... gemacht?" harkte ich schwach weiter nach und versuchte mich verzweifelt von Baekhyuns Händen zu befreien, doch er blieb eisern.
"Baekhyun hat erzählt, dass du aus dem Bett gefallen bist und da lagst, als hättest du einen Bauchkrampf oder so, dann bist du aufgesprungen und wolltest aus dem Zimmer verschwinden. Aufeinmal bist du, nach seinen Worten, zusammen geklappt.
Dann hast du geschrien, ich bin Wach geworden und als ich ins Zimmer kam, hast du auf den Boden mit deinen Fäusten eingeschlagen und weiter geschrien.
Als wir dich ins Bett zurückbringen wollten, hast du erst versucht Baekhyun und dann mich zu würgen.
Ich hab dich dann ausgeknockt und Baekhyun gesagt er soll dich festhalten, bevor du nochmal auf einen von uns losgehts, als ich gemerkt hab, dass du wach wirst, hab ich ihn gewarnt, dass er dich weiterhin festhalten soll."
Sprachlos sah ich Jongin an und hoffte, er würde einen dummen Witz reißen, doch kein Lachen folgte auf seine Worte.Todernst sah er mich an, als hätte ich eben einen Mord begangen oder noch schlimmeres.
Doch in dem halbdunkeln des Zimmers sah ich auch abdrücke an seinem und Baekhyuns Hals, die nur von Händen in meiner Größe stammen konnten.
Aber ich hatte doch ganz ruhig geschlafen.
Das war nicht ich.
Ich wandelte nicht wie eine geisteskranke im Schlaf und fiel Menschen an.
Ich hatte noch nie schlafgewandelt!
Tränen rannen aus meinen Augen und ich schüttelte den Kopf.
"Nein." murmelte ich, doch mir schien es durchs Schreien logisch, dass mein Hals so wund war.
Jongin nickte. "Doch. Yeonha so war es." nuschelte Baekhyun und hatte so viel vertrauen zu mir gefunden, dass er meine Handgelenke losließ und von mir stieg.
Ich sah mir meine Hände sofort an.
Meine Knöchel waren blutig geschlagen und an meinen Handgelenken zeichneten sich Baekhyuns Abdrücke ab.
"Es tut mir so leid." schluchzte ich und schlang meine Arme um mich.
Ich wollte ihm nicht weh tun.
Verdammt ich hätte es nie gekonnt und nun, wo ich anfing irre zu werden, tat ich es.
Er war mein einziger Freund hier und nun hatte ich ihn verscheucht.Jongin legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Das ist nicht deine Schuld." versuchte er mir einzureden.
Ich schüttelte den Kopf und nahm seine Hand von mir.
"Doch ist es. Ich habe euch beide verletzt." flüsterte ich heiser und wollte mich nur noch verkriechen.
So war ich nicht, das war ich nicht!
"Was ist verdammt nochmal los mit mir!" fuhr ich Jongin an und sah direkt in seine Augen an.
"Sag es mir endlich. Du weißt es doch! Bitte! Bevor ich euch noch umbringe." mit jedem meiner Worte wurde ich leiser und in mir kehrte wieder ruhe ein.
"Du weißt, dass ich es nicht kann, so gerne ich auch würde. Ich kann dir helfen es herauszufinden, aber ich kann es dir nicht erklären, Yeonha."
Da hatte er recht.
Offensichtlich würde Mr Do ihn dann umbringen und das würde ich nicht wollen, da er der einzige war, der wusste, was mit mir nicht mehr ganz richtig war.
Wohl oder übel hing ich von nun an Jongin, würde ich wissen wollen, wieso ich Blut kotzte und im Schlaf irgendwelche Anfälle bekam.Ich atmete tief durch und schloss meine Augen einige Sekunden.
Sollte ich von nun an nicht mehr schlafen, damit ich niemanden umbringen würde?
Ich hatte mal gelesen, dass man maximal neun Tage ohne Schlaf auskommen würde, bevor man starb.
Das wäre doch eine Möglichkeit, niemanden mehr weh zu tun.
"Wieso weißt du, was sie hat?" fragte Baekhyun.
Jongin seufzte.
"Weil ich genau das selbe hab wie sie. Nur ist es bei mir schon durch." erzählte er ruhig.
Jetzt seufzte Baekhyun und nur zu gut konnte ich mir seinen besorgten Blick vorstellen.
Er tat mir so leid.
Nie wieder würde ich gutmachen können, was ich ihm angetan hatte."Was hast du?" fragte Baekhyun direkt.
Ich öffnete meine Augen wieder.
"Etwas, was ich nie wieder losbekommen und mich zu dem macht, der ich bin." sprach Jongin wie üblich wieder in seinen Rätseln.
"Dann werde ich mit helfen herauszufinden, was Yeonha hat. Sie ist hier schließlich meine einzige Freundin und meine Mitbewohnerin." erwiderte Baekhyun ohne mit der Wimper zu zucken und sah mir direkt in die Augen.
"Das kann ich nicht verantworten." warft sich Jongin dazwischen.
"Das ist mir egal." erklang mein Mitbewohner entschlossen und lächelte mir schwach zu.
Ich erwiderte es.
"Dann zieh dich warm an, den einfach wird das sicherlich nicht und schön erst gar nicht." grummelte Jongin wenig begeistert und seufzte.
"Was ich dir rate Baekhyun ist, dass du Yeonha heftig eins über den Schädel ziehst, wenn sie ich in der Nacht anfällt. Was auch immer das war, war nicht sie, vergiss das nicht." redete Jongin Baekhyun ein und ich fühlte mich wie die, die in einem Horrorfilm von einem gruseligen Dämonen befallen war.
Nur war hier kein Dämon, sondern nur ich, die irgendwie im Schlaf am Zeiger drehte.
"Und Yeonha?"
Dunkle Augen hingen sich an meine und ich nickte. "Vergiss nicht wer du bist und was dich ausmacht, grade jetzt ist das zu schnell in den Wind geschlagen, aber es ist verdammt wichtig für deinen Verstand."
Jongin entfernte sich von Baekhyun und mir und verließ mit ruhigen und langen Schritten das Zimmer und schloss hinter sich die Tür.Einschlafen wollte ich nun nicht mehr.
Ich hatte Angst, dass ich meinen Mitbewohner wirklich umbringen würde.
"Ich werde nicht mehr schlafen." murmelte ich und setzte mich auf.
Baekhyun schüttelte den Kopf. "Du musst Yeonha." sprach Baekhyun vorsichtig und sah mich noch immer besorgt an.
"Was ist wenn ich dich nächstes mal umbringe oder aus dem Zimmer komme und jemand anderem weh tue?" konfrontierte ich ihn und sah von ihm weg.
Baekhyun lief zu seinem Schrank und kramte ein paar Minuten darin herum, eh er wieder zu mir kam und...
Plüschhandschellen in der Hand hielt?!Ich sah die Dinger ein wenig fassungslos an und auch Baekhyuns Blick wahr zu entnehmen, dass ich mir dabei war ein ziemliches Urteil zu Formen.
Aber insgeheim wollte ich nicht mal im Traum wissen was er mit Chanyeol so getrieben hatte, bevor ich hier war, oder wie diese die Handschellen hier rein geschmuggelt wurden.
"Sag. Einfach. Nichts. Aber ich kann dich mit denen am Bett festmachen, so das du nicht aufstehen und mir wehtun kannst, oder verschwinden kannst und den Schlüssel verstecke ich." präsentierte er mir seine Idee.
Einen Moment starrte ich noch auf die Handschellen, aber nickte.
Es wäre das beste für uns beide und das wohl der anderen hier.
Wer wusste, ob ich in der Nacht nun nochmal im Schlaf ausrasten würde?
Keiner und deshalb war es sicherer sich lieber von pinken Plüschhandschuhen festketten zu lassen, als ein Risiko einzugehen, dass ich mir nie wieder verzeihen würde.Tief atmete ich durch und reichte Baekhyun eine Hand, die er in einer der Schellen einschloss.
Die andere machte er an dem Bettgestell fest.
Ich legte mich wieder hin und merkte sofort, dass es nicht sonderlich bequem war, aber auch besser als nichts und das war es mir Wert.
Immerhin schlief ich trotzdem nach langem und vorwurfsvollem Grübeln wieder ein und hoffte nicht nochmal wie eine Irre auszuticken und es nicht mitbekommen zu haben.....................
Was denkt ihr was dieser rote Saft Yeonha bewirkt hat?
😆
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Asylum
FanfictionIch riss meine Augen auf und sah mit voller absurder Panik in Jongins Augen. "Ich werde aber nicht zum Ghul oder? Wie Ken Kaneki bei Tokyo Ghul." nuschelte ich und schlang meine Arme um mich. Von Jongin kam keinerlei belustigte Reaktion. Er musste m...