Kapitel 2

11 2 0
                                    


Am Flughafen angekommen, parkt Stefanie auf dem Parkplatz, den ihre Eltern gemietet haben. Wortlos steigt sie aus und holt einen Wagen für die Koffer. Immer noch mit einem schrecklich schlechten Gewissen steige ich auch aus. Als ich ihr helfen will mit dem Koffer, schubst sie mich leicht auf die Seite. „Lass das, ich mach das alleine, dann geht es schneller." Okay sie hat sich schon ein bisschen beruhigt. Sonst hätte sie mich wie eine Furie angeschrien.

Stefanie ist sehr leicht aufbrausend, wenn etwas nicht nach ihrem Plan funktioniert, aber so ist sie schon, seit ich sie kenne. Man muss sie dann nur in Ruhe lassen. Dann verraucht es auch normalerweise wieder ziemlich schnell. Wechselhaftes Gemüt würde man es bezeichnen.

                                                                                            ****

Am Schalter, wo wir einchecken müssen, steht schon eine müde Jennifer. Sie schaut sich ständig um, sie scheint nervös zu sein. Als sie uns entdeckt, kommt sie uns entgegen. „Man Elena, du machst Sachen, ich dachte schon ich kann meinen ersten Partyurlaub streichen!" Vorwurfsvoll schaut sie mich an. So das ich meinen Blick abwende in Richtung des Bodens.

„Es tut mir ja leid, aber der Wecker ist auf den Boden gefallen und darum hat er mich nicht geweckt. Ich habe ihn extra auf eine halbe Stunde früher eingestellt, damit ich nicht hetzen muss am Morgen." Stefanie meint nur: „Wie dem auch sei. Wir müssen einchecken und uns auf den Weg zum Gate machen. Ich hoffe ab jetzt wird es ruhiger und lustiger." Sie dreht sich der Warteschlange zu und stellt sich an. Jennifer und ich folgen ihr. Ich krame die Tickets raus, damit man unsere Koffer auch ins richtige Flugzeug ladet.

Nach einer Stunde ist es soweit, wir dürfen das Flugzeug betreten. In mir kribbelt es vor Aufregung, unsere Sitze sind, zwei zusammen und einer dahinter. Damit wir uns unterhalten können.

Doch Stefanie will mich noch ein bisschen bestrafen und lässt mich auf den einzelnen Sitz, sitzen während sie mit Jennifer zusammensitzt. Sie quatschen miteinander und vergessen mich ganz. Das kann ja ein toller Urlaub werden.

                                                                                                   ****

Der Flug ist so gar nicht schnell vorbei gewesen. Die Dauer sollte 2 Stunden 45 Minuten sein, für mich ist es wie 12 Stunden gewesen. Auch wenn ein sehr netter junger Mann neben mir gesessen ist. Er hat immer wieder erzählt, dass er aufgeregt ist, weil er das erste Mal fliegt. Da konnte ich ihm leider nicht weiterhelfen oder beruhigen, was auch immer er von mir erwartet hat. Da es auch mein erster Flug war. Dann hat er noch davon erzählt, dass er dort ein paar Kumpels treffen will, die jetzt dort leben und es supertoll haben.

„Und was machst du auf Mallorca, wenn ich fragen darf?" Fragt er mich. Soll ich ihm es sagen oder nicht? Ich meine ich kenne den Typen ja nicht.

Warum nicht, es ist Urlaubszeit und keine graue Maus Zeit.

„Ich bin mit zwei Freundinnen unterwegs. Wir wollen uns von unserem Alltag erholen. Die Eltern einer der Freundinnen haben eine Finca auf Mallorca und wir können dort günstig wohnen. Da hat es sich angeboten auf Mallorca unseren Urlaub zu machen." Ich sehe in seine Augen, weil ich immer in die Augen der Menschen schaue, und sehe kurz ein komisches Blitzen in seinen Augen.

Irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los, das ich zu viel erzählt habe. „Das hört sich nach einem lustigen Mädels Urlaub an. Wo sind deine Freundinnen? Warum lassen sie dich alleine?" Ich werde ihn anlügen. „Sie haben keinen Sitz mehr in meiner Nähe bekommen. Wir treffen uns in der Flughalle wieder, um die Koffer abzuholen."

Mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen mein ich noch: „Ich werde jetzt ein bisschen Musik hören, also entschuldige mich." Nun drehe ich mich zum Fenster und stecke mir die Ohrenstöpsel meines MP3-Players in die Ohren. Ich höre noch ein „schon Okay" von ihm. Dann nur noch meine Musik. Es ist ein wunderschöner Tag. Strahlend blauer Himmel fast keine Wolken zu sehen. Die Sonne lässt das Meer glitzern, das es wie ein Meer aus Diamanten wirkt.

In meinen Gedanken bin ich schon auf der Insel und habe Spaß mit den Mädels. Sie haben mir die Startschwierigkeiten verziehen und haben wieder gute Laune.

Ein unvergesslicher UrlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt