12. Dezember 2016
Ein See. Ein gefrorener. Perfekt für mein Vorhaben.
"Hey, was machst du denn da?! Komm zurück, das Eis ist viel zu dünn um dich zu tragen!",rief eine Stimme hinter mir.
Ignorieren. Ihn einfach ignorieren. Wer auch immer es ist.
"Hallo?! Hörst du mich?", rief er wieder.
"Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein!",sagte ich härter als ich wollte.
"Komm jetzt her!!",schrie diese Person. 3 weitere Schritte zur Mitte.
"Lass mich! Was willst du von mir?!",rief ich ohne mich um zudrehen.
"Dann beantworte mir meine Fragen.",sagte er jetzt relativ leise. Und trotzdem hörte ich es.
"Na los, frag schon!",sagte ich.
"Was willst du machen?"
4 Schritte zur Mitte. Das Eis knirschte. "Was wohl?!",schrie ich wütend.
"Ganz ruhig. Ich komme jetzt zu dir und hole dich."
"NEIN! Es ist doch eh schon zu spät!" Ich ging 8 Schritte weiter. Wieder knackte das Eis bedrohlich.
"Komm jetzt her oder ich hole die Polizei!!!",rief er nun außer sich vor Wut.
Ich sah einen dicken Riss unter mir.
"Mach doch",brüllte ich trotzig,"es reicht doch wenn einer stirbt. Genieß du nur dein dreckiges Leben. Du bist doch glücklich mit deinem Leben! Also lass es dir von mir nicht zerstören!" Ruckartig drehte ich mich um.
Und erkannte Paluten. Ich hatte gerade eines meiner Idole beleidigt.
Ich rutschte aus und fiel auf das Eis. Es tat nicht weh aber das Problem war das das Eis zerbarst. Ich fühlte das kalte Wasser. Es war kälter als gedacht.
Aber es fühlte sich gut an.
Ich klammerte mich an den Rand. Es brach weiter.
Dann halt nicht.
Ich hob meine Hände und... nahm mir so die letzten Chancen zu überleben.
Ich tauchte unter.
Ich hatte mich am Eis geschnitten.
Es tat weh.
Nein.
Es würde weh tun.
Die Kälte betäubte mich.
Ich sah wie sich das Wasser langsam rot färbte.
Ganz dumpf hörte ich Sirenen. Er hatte die Polizei doch gerufen. Aber es ist zu spät.
Ich sank tiefer.
Immer weiter.
Es wurde dunkler.
Kälter.
Es wurde schwarz vor meinen Augen.
Aber...
Ich...
Kann noch nicht sterben.
Ich...Darf...einfach nicht sterben.
Ich schloss meine Augen.
Immer noch sank ich nach unten.
Tiefer...
Und tiefer...
Und tiefer...
Und tiefer...
Ich riss meine Augen auf.
Und sank weiter.
Ich wehrte mich nicht mehr.
Ich kämpfte nicht dagegen an.
Weil ich Angst hatte.
Das darf nicht das Ende sein.
Ich als Fan hatte noch eine Sache zu erledigen.
Trotzdem sank ich.
Immer tiefer.
Warum?
Warum tat ich das?
Ich will nicht sterben!
Ich sank weiter.
Jetzt gibt es eh kein zurück mehr.
Ja, ich als Fan hatte noch etwas zu erledigen.
Aber...
Ich als normaler Mensch, objektiv betrachtet, brauchte dieses Leben nicht mehr.
Tiefer....
Allerdings...
Ich...
Muss...
Diese Lüge...
Noch aufklären.
Es wurde noch kälter.
Ich habe ihm gesagt...
Das ich im...
Urlaub bin und...
Er meine Videos hochladen solle.
Ich verlogenes Stück Scheiße!
Ach egal.
Gib das nie auf, ok?
Er wird mich vergessen.
So wie...
...Ich ihn...
...Mit...
...Dem..
...Tod...
Vergesse.
Komm zu mir, wenn du Hilfe brauchst.
Ich spürte den Sand auf dem Grund und das war das Letzte was ich tat. Nein, das Vorletzte.
Zuletzt würde ich sterben.
Aber will ich das wirklich?
Ja!
Nein!
Ich hörte wieder diese Stimme...
Lass uns zur Psychiatrie gehen. Die helfen dir.
Ich sah das Licht der Oberfläche.
Es verschwand.
Es tauchte auf.
Und verschwand wieder.
Ich hasse dich!
Ich trieb weg.
Vom hier und jetzt.
Von diesem Leben.
Ich hatte mein Ziel erreicht.
Nein.
Doch.
Es ist doch eh zu spät...
Um das zu retten was ich angefangen hatte.
Ich trieb in die Leere.
Wo ich mich wohl fühlte.
Den Tod
