Kapitel 3

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Ohne mich darauf zu konzentrieren verwandelte ich mich in einen Wolf. Durch die Gefahr hatte ich keine Probleme. Ich stellte mich in Angriffsposition und blickte zu den Augen.

Durch meine gute Wolfsnase konnte ich alles besser riechen. Ich roch die Kiefern und den Farn. Auch die Blumen und die Würmer unter mir blieben meiner Nase nicht verborgen.

Meine Augen konnten nur die groben Umrisse der Raubtiere erkennen. Sie versteckten sich hinter Büschen und warteten. Worauf? Keine Ahnung.

Ich spürte nur die Anspannung in meinen Muskeln und meine Haare stellten sich auf. Ich zeigte die Zähne um meine Angst zu verbergen. Ich konnte mir lebhaft vorstellen wie sie mich zerfleischen würden.

Ein knacken riss mich aus meinen Gedanken. Die Tiere kamen aus dem Schatten und ich beruhigte mich etwas. Es waren fünf Wölfe die auf mich zu traten. Der erste war größer und kräftiger als die anderen und sein Fell war pechschwarz. Die anderen vier waren in braungrau Tönen und folgten dem Schwarzen. Anscheinend war er der Rudelführer.

Ich war nicht so naiv zu glauben das jetzt alles wieder gut war. Sie konnten mich immer noch zerreißen. Der Rudelführer schien meine Aufregung zu spüren denn er gab den anderen ein Zeichen und verwandelte sich in einen Menschen. Vor mir stand nun ein Junge mit ausgeprägten Muskeln und gebräunter Haut.

Ich verwandelte mich ebenfalls zurück um mit ihm sprechen zu können. Er war ein gutes Stück größer als ich und hatte beeindruckende Meer blaue Augen in denen man sich verlieren konnte. Seine Haare waren , wie sein Fell, pechschwarz und kurz geschoren. Er hatte ein sehr männliches Gesicht ohne Bart und für meinen Geschmack zu dichte Augenbrauen.

Mit einer tiefen Stimme fragte er mich:"Wer bist du und wo ist dein Rudel?"

Ich antwortete:"Ich bin Bay Morrison und ich habe erst vor kurzem bemerkt das ich mich verwandeln kann. Ich habe kein Rudel. Niemand hat mich darauf vorbereitet und niemand hat mich gefragt ob ich das überhaupt will!"

Der ganze Frust das keiner für mich da war und mir half kam hoch. Ich konnte es einfach nicht ertragen immer allein gelassen zu werden und immer nur auf mich allein gestellt zu sein. Ich hatte es auch verdient irgendjemanden zu haben der mir das Gefühl gibt geliebt zu werden.

"Was ist mit deinen Eltern? Deiner Familie?"

Autsch. Da war er wieder... Die Frage nach meinen Eltern löste in mir immer eine starke Aggression aus. Sie hatten mich im Stich gelassen! Sie waren Schuld an meiner Situation! Sie wollten sich nicht um mich kümmern und haben mich ausgesetzt wie einen Hund. Wie wichtig konnte ich ihnen schon sein? Aber ich musste mich zusammen reißen. Ich durfte den schwarz haarigen nicht verletzen denn er konnte mir helfen.

Mit zusammen gebissenen Zähnen murmelte ich:"Ich habe keine Familie und keine Verwandten. Ich hatte gehofft ihr könntet mir helfen mit meiner neuen 'Situation' klar zu kommen."

"Natürlich können wir das", gab er freundlich zurück."Du musst nur mit uns mitkommen. Ich heiße übrigens Alex. Die anderen kannst du später kennen lernen.  Wir sollten aufbrechen oder musst du noch was erledigen?"

Ich verneinte und wir verwandelten uns in Wölfe. Ich schnappte mir meine Habseligkeiten und auf gings nach keine Ahnung wo hin. Aber wenigstens war ich jetzt nicht mehr alleine.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03, 2014 ⏰

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