{"Fernweh" ist mein absoluter Lieblings-Slam. Daher wird er auch ständig überarbeitet ;) Der Text, den ihr hier lest, weicht an manchen Stellen von dem, von mir am 19.09.2017 erstmals vorgetragenen Text ab. Das gehört so und wird, bis ich ihn das nächste mal offiziell vortrage und ein neues Video dazu habe, auch so bleiben. Aber vlt. ist der Vortrag dann auch schon wieder anders, besser, neuer und noch bunter. Ich hoffe, ihr habt an diesem Slam genau so viel Spaß wie ich und könnt mit ihm ein bisschen die Welt bereisen, ohne dafür vom Sofa, Bett oder Sessel aufstehen zu müssen.}
Die Welt ist klein,
so heißt es, ich weiß
und dennoch:
Es bedarf einer Menge Zeit
Sie gänzlich zu erfassen
Doch was ist Entfernung
geografisch gesehen
Beschrieben in Kilometern und Meilen
Auf der ganzen Welt existieren wohl schöne Orte zum Weilen
Wie gerne würde ich sie erleben
Wie gerne würde ich mir
An Südseestränden die Füße
von feinem Sand massieren lassen
und auf kleinen Barkassen
Kanäle zu Wasser erkunden
Oder auf einem schnuckeligen Segler
Die Welt in Windgeschwindigkeit
Gemächlich schaukelnd umrunden
Den Mount Everest würde ich gerne erklimmen
Und zusammen mit Mönchen in Tibet
alte Weisen singen während langsam die Sonne
Über die Gipfel der Berge klettert
Denn was ist Entfernung
geografisch gesehen
Beschrieben in Kilometern und Höhen
Auf der ganzen Welt existieren wohl schöne Orte zum Weilen
Wie gerne würde ich sie erleben
Wie gern würd ich
Mit einem schnittigen Katamaran
Über die sieben Meere fahr'n
Mit Delphinen tauchen und
Sich beim Springen von Brücken in eisklares Wasser
Den Knöchel verstauchen
Ich würde gerne in Gletscherflüssen und
Wasserfällen baden
Mich unter der Südseesonne an frischen Kokosnüssen labend
Und einen echten! Tequila trinken
Ich würde gerne die Rocky Mountains rocken,
den Grand Canyon nur auf Socken
Durchlaufen und mir bei einem Starbucks in Tokio
Einen „großen Moccachino mit Soja Milch und surpreme Hazelnut Aroma" kaufen
In Australien würde ich Strauße reiten
Im Outback die herrlich wilden Weiten
Genießen und versuchen, ob des Staubes
Nicht ständig zu niesen.
Die Erdmännchen würden mir in Afrika
Mit Versteckspielen die Zeit versüßen
Und in Neuseeland mich Pinguine
laut schnatternd freudig begrüßen
Denn was ist schon Entfernung
geografisch gesehen
Beschrieben in Kilometern und Meilen
Auf der ganzen Welt existieren wohl schöne Orte zum Weilen
Wie gerne würde ich sie erfahren
Ich würde die Spuren alter Helden suchen
Wie Indiana Jones vergessene Routen buchen
Die Seidenstraße wie Marco Polo mit einem Truck befahren
Und mich wie Captain Jack Sparrow
Auf der Suche wach Schätzen an Rum und Ruhm laben
In China würde vlt. ich eine Bienen-Kur machen
Sicherlich auf den Kanaren mit den Teidefinken lachen
Ich möchte auf dem toten Meer mein Gewicht verlieren
Und mich in der Ruhe Kiribatis neu sortieren
Ich möchte mich von eingefahrenen Schienen
In immer gleichen Bahnen
Loseisen und die ganze Welt auf meinem Einrad bereisen
Ich möchte sehen, staunen, leben!
Nicht an meinem kleinen beschaulichen Leben kleben
Ich möchte so verdammt viel und vor allem eins:
Träume haben und vielleicht
Wenn die Zeit und die Möglichkeit reicht
Ein Viertel von ihnen Realität werden lassen
Das ist für mich Entfernung
Geographisch gesehen
Beschrieben in Gedanken und Weiten
Andere Welten, Kulturen, Erlebnisse und Zeiten
Die Welt ist klein,
so heißt es, ich weiß
und es stimmt wohl
Für mich bedarf es nämlich keiner Masse an Zeit
Sie gänzlich zu erfassen
Denn meine Welt bleibt zu Hause hier
In Hamburg, meiner Perle,
Bei dir.
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Seelenworte #DreamAward2018 #wattys18gewinner
PoetryÜber Manches denken wir nicht viel nach. Es fließt einfach aus uns heraus, kommt vom Herzen und erfüllt unseren Geist. Es ist einfach da, als wäre es schon immer da gewesen und hätte nur auf den Moment gewartet, endlich hervor zu kommen. Solche Gedi...