Blut

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Ich fühle das Gras unter meinen Händen. Die Feuchtigkeit die es abgibt. Die Sonne sticht mir in die Augen. Ich senke den Kopf in Richtung Erde.

Es ist kalt. Ich zitter. Es fällt mir schwer mich aufrecht zu halten. Ich bin zu schwach. Zu geschwächt. Woher soll ich genug Kraft schöpfen? Ich brauche sie so dringend. Ich brauche Halt. Hilfe.

Leise flüsterte ich nochmals seinen Namen.

"Sebastian"

Die Wärme die von seiner Hand ausgeht tut gut. Es gibt mir den so dringend gebrauchten Halt. Die überlebenswichtige Sicherheit.

Ich beginne nur noch stärker zu zittern.
Er spürt mich. Er erschaudert. Kniet sich zu mir auf den Boden. Er legte die Arme schützend um mich. Ich kralle mich an ihm fest als hänge mein Leben davor ab. Vielleicht tut es das ja auch.

Ich kneife meine Augen zusammen.

Sofort sehe ich Bilder. Schreckliche Bilder. Entsetzt reiße ich die Augen wieder auf.

Alles voller Blut.

Sebastian sitzt immer noch hier und hält mich. Hält mich sicher und fest.

Ein riesiger Raum. Menschen mit schwarzen Jacken. Alles schwarz. Alles dunkel. Nur ein paar Kerzen.

Sebastian beginnt mir über den Kopf zu streichen. Er flüstert Worte die ich nicht verstehe.

Sie sagen Dinge zu mir. Einer was ich tun soll. Ein Anderer beschimpft mich. Ein paar singen und beten. Ich verstehe sie nicht. Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Nur ein einziges Wort.

Er bewegt sich kurz. Zieht mich enger zu sich. Gibt mir Halt. Ohne ihn würde ich zerfallen. In all meine Einzelteile. Zersplittert wie ein Spiegel auf den eingeschlagen wird.

Überall ist Blut. Vor mir auf dem Boden. Auf dem Steinbock vor mir. An meiner Kleidung. An meinen Händen. Ich lasse das Messer fallen. Laut schlägt es auf dem Boden auf. Es ist still hier. Töten still.

Sebastian beginnt zu singen. Versucht mich zu beruhigen. Mir Sicherheit zu geben. Mir zu zeigen das mir nichts mehr passieren kann. Er ist da. Ich bin nicht mehr dort. Ich bin nicht dort!

Es dauert lange bis ich es begreife. Ich glaube sogar ich werde es nie ganz begreifen. Denn ich werde nie vergessen können.

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Es ist sehr tiefgründig.
Ich hoffe nicht zu tief.

Bis zum nächsten Mal

A Black Butler Story : My Devil Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt