Meine Finger gleiten über das raue Papier. Der Pinsel tanzt einen Tanz den ich nicht kenne. Meine Augen sind geschlossen. Ich spüre in mich hinein, fühle Unruhe und Neugierde. Was wohl daraus entstehen mag?
Er sagte ich solle mich darauf konzentrieren was ich wahrnehme. Ich höre die Vögel und eine Geige. Sebastians Geige. Von weiter her höre ich ein Pferd.
Ich spüre den Wind wie er sich in meinen Haaren verfängt. Das Gras unter meinen nackten Füßen. Der Pinsel liegt locker in meiner Hand. Ich nehme seine harte, aber zugleich glatte Oberfläche wahr.
Ein Luftzug hinter mit. Die Geige ist verstummt. Gerade als ich meine Augen öffnen will, legt sich eine kalte Hand auf sie um mir zu bedeuten sie geschlossen zu halten. Ich gehorche. Ich vertraue ihm.
Seine Fingerspitzen berühren die meinen und er gibt mir einen kleinen Stups. Ich lasse meine Finger mit dem Pinsel weiter über das Papier gleiten. Sie weiter den Tanz tanzen von dem ich nicht weiß wie er enden wird.
Ein Schaudern wandert über meinen Rücken.
Ich fühle wie alles verschwimmt, unreal wird.
Dann ein stechender Schmerz. Ich zucke zusammen. Es ist kalt. Ich zittere. Ich fühle Angst. Mein Rücken steht in Flammen. Es brennt höllisch. Mir wird schlecht. Ich spüre Hände. Viele Hände. Zu viele. Ich will nicht das sie mich berühren. Sie sollen mich in Ruhe lassen. Ich falle.
Für einen kurzen Moment ist das Gras wieder da. Dann wird es fest und kalt, wird zu einem rauen Steinboden. Ich knie, vor mir eine große, in schwarz gekleidete Person. Ich will hier nicht sein.
Ein Luftzug. Er ist unrealistisch, denn hier gibt es keine Fenster und es ist dunkel.
Für den Moment ist das alles meine Realität.
Ich spüre Wärme. Auch das passt nicht hier her.
Die Erinnerung rückt in weite Ferne zurück.
Ich nehme ihn wieder wahr. Sebastian wie er hinter mir kniet. Von ihm geht die Wärme und der Luftzug aus.
Es ist nicht real, sage ich mir immer wieder. Versuche mich wieder auf Sebastian zu konzentrier. Es gelingt mir nicht ganz. Immer wieder entgleitet es mir und ich bin wieder in dem dunklen und kalten Raum.
Er gibt mir Halt. Einen Anker in der Gegenwart, der mich aus der Vergangenheit holt.
Alles nicht real, sagt er mir und versucht mich zu stützen.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist. Ich fühle mich Zeitlos.
Als ich meine Augen wieder öffne, ist da eine Rose. So rot und intensiv. Zu intensiv. Aber sie ist da. Sie ist Real. Ich strecke meine Hand nach ihr aus. Als ich meine eigene Hand sehe, kommt sie mir fremd vor.
Die Blütenblätter sind glatt und weich. Je länger ich sie berühre desto klarer werden meine Empfindungen. Meine Hand gehört wieder zu mir. Den Pinsel mit dem ich vorhin noch gemalt habe, liegt im Gras. Ich greife danach und drehe ihn zwischen meinen Finger.
Sebastian kniet immer noch hinter mir. Als ich mich erheben will, hilft er mir. Wir stehen auf als seien wir ein Körper.
Mein Blick fällt auf mein Bild.
Ich habe einen Wald gemalt mit ganz vielen Tieren. Mehre Vögel, ein Reh und ein Hirsch. Weiter hinten steht ein Wolf. Zwischen den Blättern schaut ein Hase heraus. Und dann ein Schnitt. Ein Pinselstrich der das Bild in zwei Hälften teilt. Mein Fall.
___________________________________________________________
Bis zum nächsten Mal.
DU LIEST GERADE
A Black Butler Story : My Devil
Fanfiction"London Bridge is falling down. Falling down. Falling down. London Bridge is falling down." singe ich vor mich hin. " Ist alles in Ordnung, my Lady? " Sebastian schaut besorgt zu mir runter. Mehr als ein schwaches Nicken bekomme ich nicht zu stand...