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Two – Lies and excuses
Eren's POV
Mit zusammengebissenen Zähnen, blickte ich auf meinem Wolf, der mir Ausdruckslos entgegen sah und mir mit seiner Haltung signalisierte, dass ich meinen Arsch aus meinem gerade sehr bequemen Bett erheben und aufstehen sollte. Auf dem Bett aufrecht sitzend, streckte ich mich erst einmal um meine müden Knochen dazu zu bringen, laut zu knacken. Erholsam stand ich auf und sah mich noch einmal in meinem Zimmer um. Es gefiel mir, auch wenn es recht kahl wirkte. Aber was sollte man erwarten?
„Beeile dich. Kommandant - ich-bin-ja-so-super-schlau-und-habe-große-Augenbrauen- will dir sprechen.", sagte Yatsufusa zu mir. Überrascht sah ich zu ihm. Er sprach selten und wenn dann, verstand nur ich ihn. Erst jetzt kamen mir seine Worte in den Sinn und schnell stand ich auf, suchte mir meine Sachen zusammen, die ich am Vortag in irgendeiner Ecke schmiss und eilte von da aus ins Badezimmer. Ein gutes hatte es. Es war sauber, denn da war unsere Putzfee hier, also damit meine ich den Zwergen-Corporal, sehr hinterher und achtete penibel darauf, das alles sauber und Bakterienfrei war. Wenn es nach ihm ginge, sollte man sogar nach jedem Toilettengang das Klo reinigen und desinfizieren. Also reinigen ja, aber gleich desinfizieren? Gut, außer man hat krassen Dünnpfiff, aber das steht nicht zur Debatte...
Vor der Tür von Erwin blieb ich stehen und klopfte – für meine Verhältnisse – Respektvoll an, was mir gleich einen seltsamen Blick von Yatsufusa einbrachte.
„Name und Einheit?", rief der Bastard. Ich knurrte. „Eren Jäger, Sir. Einheit? Keine Ahnung, gehöre zu dir und bin noch nirgendwo fest, hoffe aber nicht in der Einheit von dem Zwerg zukommen.", rief ich ihm entgegen und bekam prompt einen Tritt im Rücken, weswegen ich nicht gerade sanft gegen der Tür fiel, die überraschenderweise aufging und ich geradewegs in das Büro von Erwin fiel. Grummelnd und mit einen Todesblick, sah ich hinter mich, um denjenigen umzubringen, der es wagte mich zu treten. Doch zu meiner Belustigung, lag unsere Putzfee keine Sekunde Später neben mir, als Yatsufusa ihn mit einer Pfote zu Boden drückte und diese auf seinem Rücken war.
„Solltest du unterlassen. Yatsu könnte dir sonst deinen Kopf abreißen. Und glaube mir, er ist weitaus intelligenter als ein Titan und manch ein Mensch. Und vor allem ist er sehr, sehr stark.", zugegeben, ich gab eben einfach etwas an. Doch leider schien ihn das nicht zu interessieren. Während wir beide uns mit Todesblicken beschenkten, hörten wir nun ein räuspern, was uns automatisch nach Erwin gucken ließ, der – wenn man genau hinsah, ein Schmunzeln auf seine Lippe trägt. Amüsierte ihn unsere Showeinlage etwa?
„Du Drecksgöre solltest deine Zunge hüten! Sonst reiße ich sie dir eigenhändig raus und schieb sie dir so tief in deinen Arsch, das du diese gleich danach auskotzen kannst!", gab er mir mit einem mörderischen Ausdruck zum Verstehen, was ich grinsend konterte:
„Lieber hätte ich aber etwas anderes im Arsch~"; summte ich und zwinkerte ihn verführerisch zu. Wow, gerade noch dachte ich, das ein Blick nicht noch tödlicher sein konnte, so bewies er mir gerade das Gegenteil. Ich weiß nicht wie, ich will es auch nicht unbedingt herausfinden, aber sein Blick sagte mir Wortwörtlich: Jäger! Schnauze halten oder du stirbst! Und von dem kurz aufflackernden und komischen Glanz in seinen Augen, ließ ich mal konkret weg.
Doch leider, leider konnte ich nur selten meine Kommentare runterschlucken oder mein Temperament zügeln – was mir gerade jetzt nicht gelang. Fuck.
„Was guckst du denn so? Aber ich muss zugeben, dafür dass du so ein Sauberkeitsfanatiker bist, ist dein Mund alles andere als sauber – nahezu dreckig. Und mit ziemlicher Sicherheit kannst du damit auch noch viel me- Arg!", nun wurde ich ebenfalls von Yatsu runtergedrückt, während ich nun den Boden küsste. Yatsu knurrte mich an.
„Mh! Verschstanden...", nuschelte ich so gut ich konnte. Ich hörte wie mein Wolf aufschnaufte und sich dann von mir und Levi zurückzog. Schmollend setzte ich mich auf und nahm eine Haltung im Schneidersitz ein und rieb mir über den Kopf.
„Man, das geht sanfter! Außerdem war das doch nur ein Scherz...", grunzte ich und sah nun mit verschränkten Armen zu Erwin, der dies stillschweigend beobachtet hatte. Jetzt, im Nachhinein, wurde mir gerade klar, wie dreckig und Schwul diese Worte aus meinem Mund kamen. Innerlich die Hände auf dem Gesicht klatschend und wie ein Mädchen vor Peinlichkeit zu kreischen, blieb ich äußerlich nun vollkommen ruhig und Emotionslos. Ein kurzer Seitenblick auf Levi, bestätigte mir, dass dies wohl noch nicht unter dem Tisch gekehrt wurde und ich mir mit ziemlicher Sicherheit einen verdammt großen Anschiss anhören konnte. Der Strafe ganz zu schwiegen...
Klasse Eren. Ganz Klasse gemacht.
„Nun, da wir vorzählig sind und du dich gestern den anderen Vorgestellt hattest...", ich unterbrach den Blonden mit den Worten und erhobenen Finger: „Gezwungenermaßen.", was ihn aber anscheinend nicht störte, oder es gekonnt ignorierte und einfach weitererzählte, als wäre nichts gewesen.
„...Wirst du nun in den Kader von Levi kommen. Er und seine Leute sind eine Spezialeinheit, die er selbst gegründet hat.", erklärte er mir, was mich leicht zum runzeln meiner Stirn brachte.
„Ich dachte der Aufklärungstrupp allein sei schon eine Spezialeinheit?", das ich wohl gerade alles andere als intelligent klang, war mir sowas von egal. Zumindest jetzt.
„Ja und nein.", sagte er ruhig und beobachtet mich weiter. Ich verdrehte meine Augen genervt.
„Geht's auch mit weniger Rätsel? Oder genauere Antworten?", ehrlich, musste man ihm alles aus der Nase ziehen?
„Mit anderen Worten, du Scheißbalg: Wir sind spezifisch darauf auf, Missionen auch im Geheimen zu erledigen. Zudem verstehen sich alle ohne Worte im Kampf, was wohl bei dir nichts bringen wird.", gefährlich zuckte mein Auge.
„Richtig, ich bin kein Teamplayer. Ich war schon von klein auf an allein gewesen, bis vor wenigen Jahren Yatsufusa dazu kam. Ich mag keine soziale Kontakte knüpfen, geschweige denn mit irgendjemanden zusammenarbeiten. Aber da ich Erwin mein Wort gab, werde ich mich daran halten müssen.", ich glaubte es kaum, ich führte gerade eine normale Konversation mit Levi! Gut, das erste, als er mich ‚Scheißbalg' nannte, überhörte ich geflissentlich, genauso wie das letzte, wo er indirekt behauptete ich sei dumm. Nein, es war keine Konversation, wenn ich nun darüber weiter nachdachte...
Erstaunlicherweise nickten beide zustimmend.
„Gut, nun was anderes. Eren Yeager?", oh-oh, wenn er mich so nannte, musste es wohl etwas ernstes sein.
„Du sagtest gestern, du hättest Informationen, bezüglich den Titanen, andere Länder und Dörfer? Inwiefern stimmen deine Infos? Und vor allem, was sind das für welche?", ich grinste innerlich breit. Erwin war neugierig. Sehr neugierig, was er nicht zeigte, aber man es deutlich in seinem Blick ablesen konnte.
„Hahaha, so einiges. Ich bin schon viel rumgekommen auf dieser Welt. Und wenn ich euch nun sage, dass es in gewissen Ländern, keine Titanen gibt, würdet ihr mir das glauben?", nun grinste ich wissend, denn beide Männer sahen mich mit leicht geweiteten Augen an und schienen sprachlos zu sein. Dieses Bild hielt ich sofort in mein Gedächtnis fest. Denn sowas werde ich gewiss nicht alle Tage sehen!
„Wie meinst du das?", fragte der Kommandant, der sich schnell wieder gefasst hatte. Ich schnalzte mit meiner Zunge. Ich hatte mir eigentlich mehr Begeisterung erhofft...aber man konnte ja nicht alles haben, leider.
„So wie ich das meinte. Wisst ihr, es gibt so, so viele Länder auf dieser Welt. Orte, die so Eindrucksvoll sind, wie man sie nur aus Büchern kennt. Zum Beispiel eine riesige große Wüste, die Pyramiden, oder der Ozean, einfach alles ist wundervoll und ich dürfte all die Privilegien betrachten.", schief grinsend sah ich die beiden an. Schade dass sie vor Neid nicht platzen würden, wäre sicherlich lustig mit anzusehen.
Ich schnalzte mit meiner Zunge und bekam so wieder die Aufmerksamkeit der anderen.
„In übrigen...ich hätte da ein oder zwei Fragen bezüglich der Mauer Maria...", warf ich einfach so in die Runde und wechselte somit einfach das eigentliche Thema. Erwin erhob seine dicken Augenbrauen nach oben und sah mich signalisierend an.
„Ihr zwei... als ich euch das erste mal dort gesehen habe, wart ihr beiden die einzigen gewesen, die kein überraschtes Gesicht machten, als ihr mich gesehen hattet, oder besser formuliert, gefunden hattet. Und ihr sagtet etwas von einem Gerücht?", mein Blick wurde misstrauisch, was man gut an meine verrenkten Augen sah.
„In der Tat. Wir hörten Gerüchte, dass dort ein Mann leben solle, der nicht von Titanen gefressen, oder gar wirklich gefunden wurde.", nun war ich es, der eine Augenbraue nach oben zog. Ließ er absichtlich seinen Satz offen, oder kommt da noch etwas? Aber anscheinend wohl nicht, denn nach zwei Minuten sprach er immer noch nicht weiter.
„Von wem?", fragte ich ruhig, nahezu analytisch nach und ging jede erdenkliche ‚Was wäre wenn...' Situationen den Kopf durch.
„Von jemanden, dessen wir weder den Namen, noch das Gesicht kennen. Aber er gab uns eine detaillierte Aufzeichnung, die es wert war den Gerüchten nachzugehen.", erklärte er und verschränkte seine Hände ineinander und sah mich durchdringend an. Ruhig erwiderte ich seinen Blick, eher ich meine Augen schloss.
„Das ist Unsinn! Wer ist so blöd und begibt sich in Gefahr, von den Titanen leidenschaftlich aufgefressen zu werden? Und würde ich verfolgt werden, hätte ich, wenn nicht spätestens Yatsufusa es mitbekommen. Aber da ihr mich gef- Oh nein...", ich riss meine Augen auf und schlug mir gegen die Stirn, während ich Zeitgleich frustriert einige Flüche und Beleidigungen aussprach. Das hatte ich vollkommen vergessen! Wie konnte mir das nur passieren?! Ja, stimmte ja. Es war zu früh. Eigentlich wollte ich noch nicht hier sein und eigentlich dachte ich auch, dass der Aufklärungstrupp nicht so einfach auf den Köder anspringen würde. Aber da irrte ich mich. Ich wusste ja, dass Ergute Überzeugungen hatte, aber so gute? Ich runzelte meine Stirn, eher mein Gesicht nun mit Wut verziert war. Dieser Bastard! Ich sagte ihm eigentlich, dass er es noch nicht so früh machen sollte. Will er mich etwa ärgern? Ich knurrte und fasste mir auf dem Gesicht mit meiner offenen Handfläche. Einige Spalten breit, öffnete ich meine Finger und schaute mit den wohl grausamsten Blick, den ich aufbringen konnte, durch die kleine Breite meiner Finger. Unbewusst, ohne es dabei zu merken, betrachtete ich auch Erwin dabei, wobei ich eigentlich auf das Fenster hinter ihm starrte. So entging mir auch der mehr als nur nachdenkliche Blick von ihm. Und hätte ich gewusst, was ich mit diesen Blick angerichtet habe, dann hätte ich diesen wohlmöglich niemals aufgesetzt, geschweige denn auch nur annähernd in seine Richtung geschaut.
„Oi du Göre! Was weißt du?!", brutal, als würde mich gerade ein Titan in seine riesigen Pranken zerquetschen, fühlte ich mich aus meinen Gedanken gerissen. Mein Blick glitt sofort nach Livai, der mich mit einem bedrohlichen Schimmer begutachtete. Ich wusste, dass meine Augen wohl gerade zu schlitzen verrenkt waren und meine Pupillen sehr schmal waren, aber unweigerlich, als mich die Putzfee ansprach, beruhigte ich mich.
„Um ehrlich zu sein...weiß ich es nicht. Mir kam nur etwas im Kopf...", ich schüttelte innerlich meinen Kopf. Ich musste wieder normal wirken. Komm schon Eren, welche Ausrede wird jetzt helfen?
„Was meinst du damit?", Levis Stimme war dunkel und verriet mir ihm die Wahrheit zu sagen, ansonsten würde ich wohl eine noch schlimmere Strafe bekommen, als so schon, mit meiner Aktion von vorhin. Anscheinend war er wohl immer noch wegen meinen. Nicht so anständigen Worten von vorhin, wütend. Gott, der war aber auch nachtragend!
„Nun...", fing ich an und überlegte schnell, ohne dabei nachdenklich zu wirken. „Vor nicht allzu langer Zeit, war ich mit Yatsu an einer größeren Stadt angekommen – und bevor ihr fragt, ja es ist ein Gebiet, wo keine Titanen leben.", fügte ich schnell hinzu, als ich sah, wie Erwin seinen Mund aufmachen wollte und diesen nach meinen letzten Sätzen wieder schloss. Ha! Also wollte er es wohlmöglich doch fragen. Triumphierend grinste ich, was er sofort merkte und sein Blick sich leicht verdunkelte. Sofort erstarb mein Grinsen. Ich räusperte mich kurz.
„Ich kam mit einem Mann ins Gespräch, wir erzählten viel und verstanden uns. Wir teilten eine ähnliche Vergangenheit. Er wohnte da und sagte mir, er würde gerne einmal nach Trost...", okay, soweit so gut. Schön so weiter machen, sie scheinen es mir abzukaufen. „...Da ich wusste, wie es ist, einen Wunsch zu haben und dieser noch weit in der Entfernung liegt, gewährte ich ihn diesen Wunsch. Ich ging mit ihm weit über die Grenzen, auch wenn wir viel mit den Zügen fuhren und den Ozean mit Schiffen überqueren mussten. Soweit, bis wir einen Untergrund durchquerten und somit in den Abschnitt der Welt gelangten, wo die Titanen leben. Wir waren im Gebiet der Titanen, dem Baumriesenwald. Es war nachts und ich sagte ihm, er solle weitergehen, ihn würde nichts passieren. Er glaubte mir und wie ich sehe, oder eben hörte, kam er heile an. Was er aber nicht wusste war, das ich Yatsu an seinen Fersen geheftet hatte um ihn von den Titanen fernzuhalten. Und warum es kam, dass ich nicht von den Titanen angegriffen wurde, lag an Yatsufusa. Ich sagte zu dem Typen, dessen Name ich euch nicht verraten werde und er mir eh seinen falschen verriet, das ich hinter den Mauern von Maria sei und mir nichts passieren würde. Und es war wahr, und kamen doch Titanen, erlegte ich sie und verkroch mich danach wieder unter der Erde. Anscheinend musste er es dort erzählte haben und andere tratschten es weiter. So, das ist die Geschichte.", ich legte leicht meinen Kopf schief und sah zu Erwin, der bis jetzt stillschweigend zuhörte und nichts sagte. Seine Mimik war dabei unleserlich. Wie immer. Verdammt! Ihn zu durchschauen ist wohl genauso schwer, wie ihn umbringen zu wollen. Er ist, muss ich mir schändlich eingestehen, wenn es um Körperliche Stärke geht, mir weitaus überlegen, vielleicht auch an der Erfahrung, aber worin er MIR unterlegen ist, das sind meine Kampfkünste. Er mag zwar der ältere und Erfahrenere sein, aber ist nur ein Amateur, wenn es darum geht zu kämpfen und zu töten. Ich hingegen bin darin ein Profi.
Oh und wie falsch ich doch gelegen habe, wie es sich Später herausstellen sollte. Denn er war kein Amateur oder Profi, er war ein wirklicher Meister...
*~*~*
Jep, es musste so sein und Eren geriet wohl dieses mal wirklich, wenn auch dezent ins Schwitzen, was? :D
So, ich hoffe dass ich in diesem Kapitel, einige eurer Fragen klären konnte. Und keine Bange, es wird selbstverständlich noch weiter gehen und die anderen Fragen werden geklärt werden, während neue wieder auftauchen werden XD
DU LIEST GERADE
Looking into the future. The past can not be changed
FanfictionWir schreiben das Jahr 845, als der Aufklärungstrupp während einer Expedition einen Jungen finden, der den Namen ‚Eren Jäger' trägt und für ziemliche Unruhe in deren Reihen sorgt. Kurzerhand beschloss der blonde Hüne den Bengel mitzunehmen. Nicht nu...