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Namjoon

„Namjoon, dass geht so nicht weiter."
Ernst sieht Herr Min mich an und rückt einmal seine Brille zurecht.
„Sie waren immer einer meiner liebsten Lehrer hier, aber mittlerweile machen Sie ihre Arbeit nur noch unkonzentriert und nachlässig."

„Es tut mir leid," murmele ich und sehe schuldbewusst auf meine Fingerspitzen. Seit Jin mich verlassen hat, habe ich meine Arbeit vernachlässigt und das, obwohl ich meinen Job an der Musikschule mit beeinträchtigen Kindern wirklich liebe.

„Die Kinder leiden darunter, wissen Sie? Es ist schlecht für ihre Psyche, wenn sie ihr großes Vorbild so am Ende sehen," redet Herr Min weiter auf mich ein und faltet seine Hände auf dem Tisch.

„Ich möchte Sie nicht feuern, wirklich nicht. Aber ich muss Sie bitten, sich eine Auszeit zu nehmen, bis Sie ihre privaten Probleme wieder in den Griff bekommen haben."

Ich sehe immer noch auf meine Schuhspitzen und nicke leicht. Es wäre vermutlich erstmal besser, wenn ich mich ausruhen würde und mein Leben wieder Händeln kann.

Und vielleicht kann ich die neugewonnene Freizeit auch dazu nutzen, Jin zu finden.

Herr Min verabschiedet sich von mir, nachdem wir das Ganze vertraglich geregelt haben. Ich bekomme sozusagen eine Art extra Urlaub über zwei Wochen. Bis dahin soll mein Leben wieder so laufen, wie vorher.

Mit oder ohne Jin, aber am besten mit.

Als ich das Büro des Direktors der Musikschule verlasse, krame ich in meiner Jackentasche nach meinem Flachmann. Er ist warm von meiner Körperwärme und kurz bin ich versucht einen Schluck zu nehmen, aber schließlich lasse ich es doch.

Mein Alkohol ist keine Lösung.
Nur Jin ist eine.

VodkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt