Treffen oder nicht Treffen?

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Der Polizist faltete den Brief zusammen und steckte ihn wieder in die Kiste. ,,Auf keinen Fall gehen sie dahin. Aber machen sie sich keine Sorgen. Wir haben alles unter Kontrolle.'' Sagte er als er in die besorgten Gesichter sah. ,,Keine Sorge, das hatten wir nicht vor.'' Sagte Andreas bestimmt. ,,Aber was sollen wir jetzt machen? Das ist eine Drohung und ich bin mir sicher, dass sie nicht einfach verschwinden wird. Sie darf niemandem etwas antun, vor allem den Kindern nicht.''

,,Da hast du recht.'' Sagte Chris. ,,Wir müssen doch irgendetwas tun können.'' Er schaute den Polizist erwartungsvoll an. Dieser jedoch schüttelte den Kopf. ,,Sie können jetzt gar nichts tun. Wenn sie auf das Treffen eingehen, bringen sie sich in Gefahr und das könnte böse enden. Und zwar noch mehr in Gefahr, als sie es eh schon sind. Achten sie drauf, wirklich alles abzuschließen und gehen sie am besten so selten aus dem Haus wie möglich. Arbeiten müssen sie ja im Moment eh nicht. Außerdem wird die Situation von mal zu mal gefährlicher.''

,,Entschuldigung?'' Die Tür öffnete sich und ein anderer Polizist betrat den Raum. ,,Ich hoffe, dass ich sie nicht unterbrochen habe, aber ich habe die Ergebnisse.'' ,,Ergebnisse für diesen Fall? Die können wir gut gebrauchen. Setzen sie sich.'' Entgegnete der Polizist, der bis eben in das Gespräch mit Andreas und Chris vertieft gewesen war. ,,Ich heiße Nick, guten Tag.'' Stellte sich der eben dazu gekommene Polizist vor, der etwa Mitte dreißig war. ,,Also folgendes: Wir hatten die Kameraaufzeichnungen und das Handy zum analysieren bekommen. Auf den Kameras haben wir den deutlichen Beweis für Browns Tat. Alles ist deutlich zu sehen. Alleine dafür wird eine große Strafe auf sie zukommen, wenn wir sie haben.'' ,,Also ist auch nur das zu sehen, was wir schon wussten? Wir sind keinen Schritt weiter?'' Wollte Chris wissen. ,,Eine der Kameras, die ein wenig auf die Straße gerichtet war zeigt, wie sie aus einem schwarzen Auto aussteigt. Nur gibt es leider sehr viele schwarze Autos hier. Außerdem ist das Kennzeichen abgeklebt worden. Wahrscheinlich hat sie damit gerechnet, dass sie beobachtet wird.'' ,,Nicht mal das Kennzeichen wissen wir...'' Schmunzelte Andreas. ,,Aber dafür etwas anderes.'' Er zeigte den drei die Aufzeichnungen. In dem Moment, als Cheryl Brown aus dem Auto steigt, können sie eine weitere Person erkennen. Es scheint ein Mann zu sein, der sie gefahren hat. Genau erkennen kann man ihn jedoch nicht. ,,So ein Mist, es sind mehrere.'' Sagte Chris entsetzt und wurde bleich. ,,Ich mache mir wirklich Sorgen.'' ,,Bitte bleiben sie ruhig. Panik schieben sollte man in so einer Situation wirklich vermeiden.'' Sagte der erste Polizist, dessen Namen sie immer noch nicht wussten. ,,Gibt es sonst noch etwas neues?'' Fragte er Nick.

Als zweites gab es ja noch das Handy. Den Code zu knacken hat relativ lange gedauert, aber wir sind drinnen. Die meisten Sachen die dort zu finden sind, sind irrelevant für uns. Interessant werden erst ihre Chatverläufe. Die meisten hat sie gelöscht, vielleicht wollte sie einfach sicher gehen. Aber einen verdächtigen Verlauf konnten wir finden. Sie schreibt mit einem Kili J. Wenn man den Chatverlauf verfolgt findet man heraus, dass diese Abkürzung für Kilian Jones steht.'' ,,Kilian Jones? Noch nie gehört. Du?'' Chris guckte Andreas an. ,,Nein noch nie. Und was steht da?'' ,,Das interessante ist, dass dieser Chat ein weiteres Beweismittel ist. Die beiden haben genau geplant, was sie machen wollen, um welche Zeit und wo sie sich treffen, falls Brown flüchten muss. Die Ecke, wo Brown zu Kilian ins Auto steigt haben wir aber auch auf Kamera. Sie sollten die Kameras wieder nehmen und aufhängen, damit wir alles weiterhin gut verfolgen können. Das Handy behalten wir natürlich. Wir werden ihr gar nicht bringen. Aber finden werden wir sie. Wenn sie wollen können sie das Handy mit nach Hause nehmen und den Chat lesen. Das Passwort bekommen sie dazu. Mehr konnten wir diesem Handy nicht entnehmen und im Gefängnis wird sie es nicht mehr brauchen. Wenn sie es durchgelesen haben können sie es uns zurück geben. Wir haben einen Ort wo wir solche Dinge aufbewahren, bis der Eigentümer sie zurück bekommen kann. Wir sehen uns, wenn es Neuigkeiten gibt.''

Andreas und Chris gingen wieder nach hause. Mit dabei war Cheryl Browns Handy, dass sie nach weiteren Hinweisen durchsuchten - aber nichts mehr fanden. ,,Ist auch kein Wunder, sie hat ja alle anderen Chats gelöscht.'' Stellte Andreas fest. ,,Und sonst gibt es hier auch nicht viel zu sehen. Nicht mal Fotos sind hier drauf. Die hätten uns vielleicht weiterhelfen können.'' ,,Meinst du wirklich, wir sollten das Handy zur Wache zurück bringen?'' ,,Du etwa nicht?'' Schmunzelte Andreas. ,,Vielleicht sollten wir ja in den Park gehen und gucken, ob Cheryl wirklich dort ist. Oder dieser andere Typ.'' ,,Okay, weißt du was?'' Entgegnete Andreas. ,,Wir gehen hin. Aber ohne das Handy. Wir geben es ihr bestimmt nicht zurück. Aber vielleicht ist sie ja wirklich dort. Am besten alleine. Und dann können wir mit ihr reden. Vielleicht hilft das ja.'' ,,Einverstanden, das machen wir.''

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