Warrior Cats - Die Prüfung

12 Kapitel

"Lichtpfote! Greif an!", befahl Tigerfell. Ein rauchfarbiger Schatten stand am Rand der Kuhle. Hellpfote war vor ihr. Die hell getigerte Kätzin war größer als sie. Sie spannte die Muskeln an. Mit voller Wucht sprang die Schülerin auf ihre Freundin. Hellpfote flog nach hinten. Lichtpfote hielt sie mit den Vorderpfoten am Boden und mit den Hinterbeinen bearbeitete sie ihren Bauch. Hellpfote rollte zur Seite. Lichtpfote machte einen Purzelbaum, sprang auf die Pfoten und drehte sich um. Ihre Freundin sprang sie an, doch sie wich aus und sprang sie von der Seite an. Die weiß-braun getigerte Kätzin nagelte sie am Boden fest. Hellpfote wandte sich unter ihr, aber kam nicht frei. "Hast du ihr das alles gestern beigebracht?", fragte Farnlicht überrascht. "Nein. Wer hat dir das gelehrt?", Tigerfell trat näher heran. Lichtpfote ließ Hellpfote los. Sie konnte nicht sagen, das Streifenkralle sie in einem Traum besucht hatte. "Ich habe es mir selbst beigebracht", log Lichtpfote. Farnlicht sprach mit Hellpfote. Der Schatten kam näher. Er führte einen Trick aus: Streifenkralle sprang hoch, drehte sich in der Luft um und landete am Boden. Lichtpfote versuchte den Trick. Sie sprang in die Luft, drehte sich in der Luft nach hinten und landete. "Hast du dir das auch selber beigebracht?", fragte Tigerfell erstaunt. Die Schülerin nickte. "Farnlicht! Hast du das gesehen?!", rief ihr Mentor. Der hellbraune Kater sprang zu Tigerfell. Hellpfote folgte ihm. Lichtpfote wiederholte den Trick. "Du hast eine kluge Schülerin", staunte Farnlicht. "Kann ich an dir ausprobieren?", Hellpfote trat vor. Die hell Getigerte sprang, drehte sich in der Luft um und landete auf Lichtpfote's Rücken. Die Schülerin sprang herunter. "Nicht schlecht!", hauchte Streifenkralle. "Wir sollen noch jagen gehen", meinte Farnlicht und sprang an den Rand der Kuhle. Hellpfote folgte ihr und die beiden verließen sie. Tigerfell musterte seine Schülerin. "Komm! Wir gehen auch, vielleicht jagen wir noch", brummte ihr Mentor und stürmte in den Wald. "Danke Streifenkrallen!", flüsterte sie. Er hatte ihr geholfen! "Warum bedankst du dich bei so einem elenden Mäusehirn!", fauchte eine Stimme. Die Schülerin drehte sich um. Eine Katze aus Sternenlicht stand vor ihr. Die dunkle Gestalt von Streifenkralle stellte sich zu der Sternen Katze. "Hallo Mondfell", miaute der grau getigerter Kater. "Lichtpfote! Willst du dich vom SternenClan führen lassen, oder von einem Mäusehirn", zischte die weiße Kätzin. "Vom SternenClan! Aber ein bisschen üben kann nicht schaden", mauzte die Schülerin. "Das einzige was du von ihm lernst ist Tod! Du hasst ihn, hast du das vergessen?! Er hat Laubstern umgebracht und das Gesetz der Krieger missachtete", knurrte die Weiße. "Was wirst du tun?", forderte Streifenkralle. "Ich folge dem SternenClan", murmelte die Schülerin. "Wo bleibst du?!", rief Tigerfell. Streifenkralle und Mondfell verschwanden. "Ich komme schon!" antwortete Lichtpfote und stürmte in den Wald.

Vor dem Lager blieb sie stehen. Lichtpfote prüfte die Luft und roch eine Drossel. Langsam schlich sie vorwärts und sprang. Die Schülerin biss in den Nacken und die Beute starb. Tigerfell tauchte mit einer Maus auf und gemeinsam gingen sie ins Lager. "Ich hab Federsee schon Beute gebrach", Wolfpfote ging an den beiden vorbei. Sie legten die Beute auf den Haufen. "Tigerfell.. Ich habe Katzen von einer Mondfell sprechen gehört.. Wer ist das?", stotterte Lichtpfote. "Mondfell ist die Mutter von Krallenherz und Blumenfell. Sie wurde bei einem Kampf getötet", in seiner Stimme lag Trauer. Nachtsee trabte an den beiden vorbei und Tigerfell ging ihr nach. Er war offensichtlich in die Kätzin verliebt. Würde ihr Mentor noch Zeit für sie haben? Oder müsste Streifenkralle ihr alles beibringen? Nein! Nicht dieses Flohbündel! Aber wäre das die einzige Lösung? "Willst du mit jagen gehen?", fragte Wolfpfote. "Ja", Lichtpfote sprang zum Ausgang. Krallenherz und sein Schüler folgten ihr.

Sie hatten sich aufgeteilt. Lichtpfote jagte an der LichtClan Grenze mit Wolfpfote, und sein Mentor jagte im Wald. Die Getigerte kauerte sich hin. Ein Eichhörnchen war vor ihr. Sie schlich vor und stürmte nach vorne. Die Schülerin war so schnell, dass das Eichhörnchen keine Change hatte zu entkommen. Triumphierend baumelte das tote Tier aus ihrem Maul. "Sei leise!", zischte eine Stimme. Die Beute vergrub sie schnell, spitze die Ohren und öffnete das Maul. LichtClan Katzen! Zwei! Wahrscheinlich eine Jagdpatrouille. "Da vorne ist die Maus!", miaute die Stimme. Zwei Pelze streiften sie. Links Streifenkralle. Rechts Mondfell. Dann verschwanden die beiden und ein grauer Pelz gesellte sich zu ihr. Wolfpfote! Er hatte sie auch gehört. Die beiden schlichen nach vorne. Ein gefleckter Kater und eine kleinere, schwarze Kätzin standen auf ihrem Territorium. Die Schwarze war sicherlich eine Schülerin und der Kater ihr Mentor. Die LichtClan Kätzin schlich sich an eine Maus an. Gleich würde sie die Beute haben! Aber das würde Lichtpfote ihr vermasseln! Lichtpfote versteckte sich in dem Busch, der hinter der Maus war. Die schwarze Schülerin sprang, doch Lichtpfote stürmte aus dem Busch. Die Maus floh und die Schwarze blieb fassungslos vor ihr stehen. Lichtpfote sträubte das Fell und fauchte. Ihr Krallen fuhr sie aus. Wolfpfote hatte auch die Krallen ausgefahren, das Fell aufgestellt und fauchte. Der gefleckte Kater hatte den gleichen fassungslosen Blick wie seine Schülerin. Wolfpfote griff den Kater an, während Lichtpfote die Kätzin angriff. Die Schülerin schlug mit den Krallen auf das schwarze Gesicht ein. Mit jedem Schlag wich sie einen Schritt zurück zur Grenze. Kreischend flüchtete die Schwarze. Der gefleckte Kater schlug mit einer Pfote auf Wolfpfote's linke Auge. Blut floss aus der Wunde. Lichtpfote spannte die Muskeln an und sprang auf den Rücken des Kater's. Sie biss ihm ins Genick und schlug auf seine Schultern ein. Der Gefleckte jaulte auf und floh. "Ich geh zurück ins Lager! Vergiss dein Eichhörnchen nicht!", miaute der Schüler zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Lichtpfote holte die Beute. Die beiden trotteten zurück ins Lager.

Die Schülerin ließ das Eichhörnchen fallen. Silberpfote und Kirschblatt untersuchten ihm im Heilerbau. "Soll ich Krallenherz holen?", bot die weiß-braun Getigerte, als Stachelherz vorbei ging. "Nein, danke. Hellpfote sucht ihn schon mit Farnlicht", mauzte der Zweite Anführer. "Ist dir eh nichts passiert?!", Kuhfell rannte aus dem Kriegerbau, auf sie zu. Ihre Mutter putzte ihr säuberlich das Fell, aber Lichtpfote wich aus. "Mir ist nichts passiert", zischte die Schülerin. Silberpfote kam aus dem Heilerbau. "Er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf beiden Augen gut sehen können. Nur eine Narbe wird übrig bleiben", erklärte sie. "Kann ich ihn sehen?", fragte sie ihre Schwester. "Noch nicht. Kirschblatt muss noch Spinnweben draufgeben. Er kann nur die nächsten Tage auf dem einen Augen nichts sehen", miaute sie weiter. Farnlicht kam ins Lager. Silberpfote erkläre ihm das gleiche, wie ihrer Schwester. Die Farnwedel bewegten sich und Wolfpfote kam aus dem Bau, gefolgt von Kirschblatt. Der graue Schüler hatte das linke Auge geschlossen und Spinnenweben waren darüber. Sein anderes, gelbes Auge leuchtete. "Gehen wir jagen?", fragte der Schüler. "Bist du lebensmüde?!", schrie Farnlicht entsetzt. "Du wirst heute und morgen im Lager bleiben!", Eisstern sprang aus seiner Höhle und setzte sich zu ihnen. Ein Grollen kam aus der Kehle von Wolfpfote und sein Nackenfell stellte sich auf. Er öffnete das Maul. Er würde doch nicht den Anführer widersprechen! Das Maul schloss er und sein Fell legte er an. Tigerfell trottete zu seiner Schülerin. Sein Blick war kühl, aber er strebte nach Neugier. Er wollte etwas wissen, aber nicht vor dem ganzen Clan darüber reden. "Wir trainieren in der Sandkuhle und patrouillieren bei Sonnenuntergang die Grenzen", miaute er und trabte zum Eingang. Der Krieger stürmte in den Wald und seine Schülerin folgte ihm.

Ein zweiter Körper rannte etwas abseits von ihr. "Tigerfell", flüsterte sie. Der Kater hatte die gleiche Statur, aber sein Fell war nicht braun-schwarz getigert, sondern grau-schwarz getigert. "Streifenkralle", hauchte sie. "Diese LichtClan Katzen werden sich nicht mehr über die Grenze trauen! Toll gemacht!", lobte er. Ein Gefühl des Stolzes breitete sich in ihr aus, dass aber so schnell wie es gekommen war, wieder verging. Ein Mörder war stolz auf sie! Er fuhr fort: "Weißt du Lichtpfote! Ich habe Laubstern aus gutem Grund umgebracht.. Er hatte auch das Gesetz gebrochen. Er hat eine Gefährtin. Es ist" "Lichtpfote?!", schrie Tigerfell. Streifenkralle verschwand. "Ich bin hinter dir!"! antwortete die Schülerin. Sie sprang nach vorne und war dann bei Tigerfell in der Trainingskuhle. "Woher kennst du die ganzen Kampftechniken? Wer hat sie die beigebracht? Und sag nicht du selbst!", blaffte der Kater. Sein Fell stellte sich auf und seine Krallen blitzen auf. Seine Augen funkelten sie wütend an. Ein grauer Schatten tauchte hinter Tigerfell auf und stellte sich neben ihrem Mentor. Streifenkralle verschwand nun wieder. Was würde der Clan von ihr halten, wenn sie erfahren, dass sie mit Laubstern's Mörder trainiert? Angst verbreitet sich von ihr aus und verteilte sich im Wald. "Nun?", drängte der Kater wütend weiter. Würde sie lügen um sich zu retten oder die Wahrheit sagen um dem schlechten Gewissen zu entkommen. Helle Gestalten kamen auf Lichtpfote zu. Mondfell und Laubstern! "Man lügt nicht!", warnte Mondfell. "Lichtpfote! Sprich!", fauchte Tigerfell und sein Schwanz peitschte wütend hin und her. Die hellen Gestalten lösten sich auf. Tigerfell sprang auf auf seine Schülerin. Er nagelte sie am Boden fest. Sie bearbeitete mit den Hinterläufern seinen Bauch, doch er rührte sich nicht. Angst packte sie. War er auch so ein gnadenloser Kämpfer wie sein Vater? Lichtpfote wimmerte. Sein Blick würde weich und ließ sie los. "Ich sag es dir, wenn du nicht wütend wirst und jemanden davon erzählst", flüsterte sie. "Gut", murmelte der getigerte Kater. "Streifenkralle sucht mich in meinen Träumen heim und trainiert mich", ihre Stimme war leise und zitterte. Ihr Mentor blieb mit offenen Maul stehen. "Ist das wahr?", frage er ungläubisch. "Ja", miaute sie.