Ich wollte meine Augen nicht öffnen. Mir War immernoch schlecht, zudem kroch mir der beißende Geruch von meinem eigenen Erbrochenden in die Nase. Ich wollte mich aufrichten, War aber zu schwach. Ich fing wieder an zu zittern.
Wie lange hatte ich so dagelegen?Wenn das so weiter ging würde ich vor meiner Hinrichtung sterben.
Ich überwand mich endlich meine Augen zu öffnen. Und wie ich es erwartet hatte, lag ich immer noch da, gefesselt in angetrockneter Kotze.
Ich liebte mein Leben.
Natürlich hatte ich an das perverse Arschloch geraten müssen.
Was hatte der Widerling überhaupt hier zu suchen?
Ich hoffte, dass er nicht mein Gefängnisaufseher sein würde. Doch bei meinem Glück konnte ich genau damit rechnen.Jemand schloss die Tür auf. Der Geruch von Perfüm und Schweiß.
Ich hätte heulen können. Ich wollte wegkriechen, schreien. Doch meine Kraft reichte nicht aus. Er kam langsam, mit schräg geneigten Kopf auf mich zu.
"War schön mit dir süße, nur das gekotze könntest du dir das nächste Mal verkneifen", sagte er grinsend.
Ein nächstes Mal?
"Bin dein dir zugeteilter Wärter."
Nein.
Ich wollte etwas sagen, ihn anschreien. Doch ich bekam nur ein Wort heraus:
"Warum?"
Es war so leise, dass ich es selbst kaum hörte. Er hatte es gehört und seine Reaktion darauf war erwartend gewesen, er lachte.
Er lachte dieses laute, tiefe Lachen, welches ich schon einmal vernommen hatte.
Wieder lief mir ein Schauer über den Rücken.
Ich konnte die Tränen nicht mir aufhalten, konnte das Schluchtzen noch verhindern. Das Lachen erstarb und er lief weiter genau auf mich zu ergriff meine Taille, seine Hände waren so groß und massiv, dass er diese fast umfassen konnte. Er zog mich hoch. Schon wieder.
War ich wirklich so leicht?
Oder er nur so stark?Er sah mich kurz an. Mein Tränenfluss stoppte. Mit einem Ruck hatte er mich über seine Schulter geworfen und trug mich hinaus.
Unerwarteter Weise fand ich mich nicht in einem Zimmer allein nur mit ihm wieder, sondern in einem Waschraum. Erlegt mich ab und ich erblickte das Gesicht einer mittelalten Frau mit rötlichen Haaren und sommersprossen.
"Ich bin in 20 Minuten wieder da und hole sie sauber!", damit verließ er den Raum.
Die Frau sah mir nicht in die Augen.
"Du hast dich übergeben."Gut erkannt.
"Du bist das Mädchen, welches wegen Mord Hingerichtet werden soll."
Es War keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich antwortete nicht.
"Ich weiß was er mit dir gemacht hat. Es tut mir leid!"
Auch wenn das was sie sagte aufrichtig klang, hasste ich sie für das mitschwingende Mitleid in ihrer Stimme.
"Ich bin Susan."
Ich nickte um ihr zu segnalisieren, dass ich zuhörte, aber nicht sprechen würde.
"Ich werde dich jetzt waschen", ich nickte wieder, "Ich hoffe das ist okay."
Sie löste vorsichtig die fesseln. Meine Handgelenke waren blutig gescheuert. Sie verzog das Gesicht, nicht vor Ekel, eher vor Wut. Sie zog mir vorsichtig den Gefängnis-Einteiler aus. Sie hielt kurz inne. Wahrscheinlich weil meine Unterwäsche fehlte. Ich fing wieder an zu Schluchtzen vor Angst, aber auch vor Scham. Sie wischte die Tränen fort und half mir in die Wanne.
"Du hast starkes Fieber!", sie sagte es während sie die über meinen ganzen Körper verteilten Blutergüsse musterte.
"Brellungen, Stauchungen und eine Platzwunde.
Ich werde dich unverzüglich in den Krankenflügel bringen."Ich schüttelte den Kopf, um Susan mitzuteilen, dass das nicht möglich War.
Verurteilten wurden die Menschenrechte bei ihrer Inhaftierung abgesprochen.
Deshalb wurden mir auch meine Haare abrasiert. Es sollte uns demütigen. Doch um ehrlich zu sein. Ich War ganz froh sonst hätte ich diese auch noch voll gekotzt."Ich habe eine Ausbildung zur Krankenschwester hinter mir", sagte sie.
Nachdem sie meine Wunden versorgt und mich angezogen hatte, umarmte sie mich.
Es War erstaunlicher Weise nicht befremdlich, diese Umarmung war zaghaft und doch tat sie ungemein gut."Ich werde jeden Tag mindestens einmal nach dir sehen!",versprach sie flüsternd.
Und als mich mein Wärter wieder in meine gesäuberte Zelle zurückbrachte, wusste ich, dass ich an diesem Ort des Grauens, eine Verbündete hatte.
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We will die in the sky
RandomIm südlichen Teil Liberians, dem einzigen Kontinent, der nach dem Atom Krieg übrig blieb, wird es allen Verbrechern erlaubt auf den Mars zu fliegen um diesen für weitere Menschen zu zivilisierten und diesen eine 2. Chance zu gewähren. Denn angeblich...