Kapitel 2

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Als ich drinnen angekommen war, bemerkte ich zum ersten Mal wie groß das Haus eigentlich war. Am Anfang hatte mich das gar nicht interessiert, da ich einfach ein beschissenes Dach übern Kopf haben wollte. Mir wäre sogar eine fucking Scheune recht gewesen, Hauptsache mein Stoff wäre nicht nass geworden. Wäre dies jedoch eingetreten, wäre ich zu meinen verkorksten Eltern zurück gegangen und denen mal gezeigt was Sache ist. Das war mein Stoff, ich behandel ihn wie mein eigenes Baby, obwohl ich Baby zum kotzen fand. Wer wollte schon so einen scheißenden Bengel, der einem eh nur Geld kostet und nichts bringt? 

Genervt stöhnend betrachtete ich die Inneneinrichtung, die schon vermittelte, wenn du hier wohnen willst, dann sei ja ordentlich. So gut wie jedes Möbelstück war in einem helleren Ton gehalten und bis zum äußersten blitzblank geputzt. Um der Schippe noch einen drauf zu legen, waren die Wände mit edlen Mustern verzieht. Ganz so recht verstand ich nicht, was man an so etwas beschissenes schön fand, aber da ich eh nur eine Nacht hier verbrachte interessierte es mich auch groß nicht weiter. 

Meine von Schlamm, Dreck und Kaugummis vedreckten Schuhe schmiss ich einfach gegen die weiße Wand, genau dorthin wo schon andere etliche Schuhe sich befanden. Neben den glänzenden Schuhen, wirkten meine abgeranzten Sneakers nicht gerade sehr gut. Denen war es aber bestimmt genau so egal wie mir, wo sie lagen, wenn ich sie bräuchte wären sie gleich griff bereit. Der Besitzer dieser Villa, ging es bestimmt gegen den Strich was ich machte, aber ich gab einen fick drauf was er von mir hält. Er hatte mich hier rein gelassen, also sollte er auch zu sehen, dass alles wieder sauber zu machen. Außerdem hatte er bis jetzt kein Wort verloren von daher machte ich einfach so weiter, wenn es ihm den nicht nach störte.

Mit meiner Tasche, die über meine Schulter lag, machte ich mich auf den Weg irgendeinen Raum zu finden, der nicht so hell war und alles fröhliche austrahlte. Zufällig war gleich neben an ein großer Raum mit einen Flachbildfernseher, der an der Wand hing und unter ihm ein Kamin, wo sogar das Feuer an war, zwei Sessel, die etwas entfernt von ihm standen, daneben gleich ein Bücherregal und ein riesiges Sofa. Es war zwar etwas hell, aber ich musste meinen Arsch jetzt irgendwo bequem machen und was trinken.

Den Kaugummi den ich immer noch kaute, um den Geruch des Grases zu verdecken, damit dieser Schnösel mich überhaupt rein lässt, spuckte ich einfach nach links aus und lief dann zu dem Sofa. Mit Leichtigkeit ließ ich mich auf dieses fallen und legte meine Füße auf den Glastisch vor mir, den ich davor nicht sehen konnte. Ich konnte vereinzelt meine Zehen durch die kaputten Strümpfe sehen und fing an mit ihnen ein kleines Spiel zu veranstalten. ,,Oh Harald endlich sind wir unsern undankbar Sohn los." ,,Ja, Hildegard. Jetzt sind wir endlich wieder ungestört. Na komm her." Äffte ich in lächerlich hohen Stimmlage meine Eltern nach, nahm mir aus meiner Tasche ein alkoholhaltiges Getränk und trank einen großen Schluck. 

,,Ha, Harald, du bist so gut im Bett." ,,Du auch, dumme Fotze." Während ich diese kleine Show veranstaltete, konzentrierte ich mich nur auf den Alkohol und mich und trank zum Schluss noch einen Schluck. Den Rest wollte ich mir noch aufheben, da ich von diesem guten Zeug nicht mehr so viel hatte. Aber bestimmt dieser reiche Futzi hier, die hatten doch immer viel Alkohol. Vielleicht ließ ich was bei meinen Abgang mit gehen. Dann hätte er mich immer in Erinnerung. Das will doch jeder, nicht vergessen zu werden. 

Gerade, als ich die Flasche zuschrauben wollte, nahm mir sie der Futzi ab und sah mich wütend an. ,,Wenn du schon hier übernachtest befolgst du gefälligst meine Regeln! Die dreckigen Schuhe werden im Badezimmer abgestellt und dann sofort gereinigt! Die Füße werden nicht auf den Tisch gestellt! Kaugummis in den Mülleimer spucken, nicht auf den Boden, und keine alkoholischen Getränke oder Drogen! Das ist erst der Anfang der Regeln! Dann musst du..." Ich unterbrach ihn in mitten seiner öden, zum Tode verurteilten Rede. ,,Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich bin König hier in diesen Reich. Also halt dein Maul, wenn du nichts wichtiges zu sagen hast. Ich könnte auch zur Polizei gehen und so machen, Oh, helfen Sie mir. Ein Pedo hat mich entführt, angeschrien, mir gedroht und eine Sachen entnommen. Oh, helfen Sie mir, so einfach geht das und wen glauben die Bullen mehr? Mir, einen armen, unschuldigen, hilflosen Jungen oder dir einen erwachsenen, breit gebauten, reichen Mann, der alle Mittel dazu hätte mir das an zu tun?", sagte ich und grinste ihn siegessicher an. 

Ich griff nach meiner Flasche, die er immer noch in der Hand hielt, und schnappe nach ihr. Er jedoch zog sie geschickt weg und sah mich von oben bedrohlich an. ,,Du machst mir keine Angst! Jetzt gib mir meine scheiß Flasche wieder du verdammter Wichser.", knurrte ich ihn an, da ich langsam echt die Nase voll hatte. ,,Was willst du jetzt vor? War ich etwa ein böses Baby?", knurrte ich nur ironisch. Der Mann ließ sich aber nicht beirren und kippte einfach mein halb volles Getränk auf den Boden aus. Entsetzt sah ich zu, wie der ganze schöne Alkohol zu Boden floss und mit den Teppich eins wurde. ,,DU VERDAMMTE HURENSOHN!", schrie ich ihn an und wollte nach ihn schlagen. Doch, ehe ich mich überhaupt richtig aufrichten konnte, hatte er meinen Arm gepackt und mich, mit pinken Plüsch Handschelle, an das Sofa gekettet. ,,Was soll der scheiß, du verdammter Psycho?!"






Hey, ihr musstet lange warten, aber ich hoffe dennoch, dass es euch gefällt^^
Habt ihr Ideen, was man alles in diese Geschichte einbringen könnte? Schreibt es einfach mal!
~Mau

Glpaddl - Kann ich bei dir bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt