„Wenn suchst du denn?"

152 7 6
                                    




Ganz hinten gehe ich zu den Kleidern, suche mir eins aus das mir überhaupt noch geht. Ich habe abgenommen, sehr viel und das ist nicht gut. Mit dem Kleid und Schuhen verlasse ich schnell das Zimmer und bringe alles ins Gästezimmer. Kaum habe ich mich wieder etwas beruhigt summt mein Handy. Ben's Mam ruft mich an. Ich nehme ab und mache mich auf den Weg nach unten, denn ich weiss das sie schon da ist. 

„Hi, ich mache schon auf." Sage ich und sehe unten auf der Kamera, dass sie tatsächlich hier ist und am Tor steht. Ich öffne das Tor und die Haustür. Sie parkt neben meinem Wagen und eilt herbei. 

„Mein Schatz." Sagt sie und nimmt mich in die Arme. Ich sage nichts, geniesse es nur gehalten zu werden. Irgendwann muss ich mich von ihr lösen und bitte sie herein. Sie stellt eine Tasche an der Tür ab und nimmt meine Hand. 

„Komm trinken wir einen Kaffee."

In der Küche setzte ich mich hin und lasse sie machen. Sie kennt hier alles, sie lebte früher meist bei uns, wenn ich oder Ben unterwegs waren und kümmerte sie sich um alles.

Während ich am Kaffee nippe sieht sie mich besorgt an. 

„Du siehst schrecklich dünn aus." Sagt sie und ich zucke nur mit den Schultern, was soll ich schon dazu sagen? Ich esse, so wie immer, aber der Kummer zehrt an mir, doch das muss ich ihr nicht sagen, sie hat Ben auch allein aufgezogen. Sie scheint zu bemerken, dass es wenig Sinn hat mit mir zu reden und fragt mich etwas von dem sie weiss, dass ich antworten werde. 

„Wie geht es Viv?" ihre Augen strahlen und ich weiss, dass diese Frau immer für sie da sein wird, egal was die Zukunft bringt.

Am späten Nachmittag schickt sie mich ins Haus, um mich fertig zu machen. Sie hat sich den ganzen Nachmittag Mühe gegeben und ihren Sohn nicht erwähnt wofür ich ihr unendlich dankbar bin. Oben gehe ich duschen. Nehme mir die Zeit die mir mit Viv allein immer fehlt. Ich war früher immer nervös wen ich mit Ben Essen ging, das Kribbeln im Bauch das mir seit ich ihn kennen gelernt habe ein treuer Freund geworden war. Doch heute ist es anders.

Ich locke meine Haare mit dem Eisen. Gebe mir Mühe mit dem schminken, halte es dezent so wie er es mag. Kurz vor halb sieben komme ich runter. Sehe das Ben's Mam bereits das Essen für Viv vorbereitet und verabschiede mich von den beiden. Es fällt mir immer schwer Viv nichts selbst ins Bett bringen zu können und ich hoffe das sich das auch nie ändern wird.

Vor dem Hotel halte ich an, sehe einen Mann, der auf mich zueilt und mir einen Plastik Chip in die Finger drückt. Er sieht mich etwas zu lange an. 

„Baby." Erklingt hinter mir die Stimme und ich und der Mann drehen uns gleichzeitig um. 

„Mister Brady, Sir." Der Fahrer nickt ihm zu und steigt in den Wagen während ich langsam zu Ben gehe. Er mustert mich, in dem schwarzen Kleid, das über eine meiner Schultern locker nach unten fällt. Ich gehe zu ihm, von der Strasse runter. Sehe ihn mir genau an in seinem blauen Anzug mit offenem Hemd. Er wirkt fast so wie immer, nur das strahlen fehlt ihm. Ob es das strahlen das er für mich immer als mein Held, der immer für mich da war oder etwas anderes war weiss ich nicht. 

„Komm." Er streckt mir seine Hand entgegen. Ich zögere, sehe seine Hand an. Doch dann reiche ich ihm meine, sehe die Erleichterung in seinem Blick.

Drinnen im Noblen Hotel führt er mich an der Lobby vorbei zu einem der Restaurants. Ich kenne es schon von früher. Hier hatten wir eines unserer ersten Dates. An einem der Tische am Fenster zu dem uns ein Ober führt lässt er meine Hand los und wir lassen uns nieder. Unbehagen breitet sich aus und ich bin froh, dass ein Keller kommt und uns nach unseren Getränken wünschen fragt. Ich bestelle Wasser, Ben ein Bier. Er tut das öfters, wenn er nicht spielen muss, deshalb überrascht es mich nicht. Wieder schweige ich und warte ab. 

Love Game (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt