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"Isaaaa! Das meinst du doch wohl nicht Ernst, oder?" Gespielt verwirrt schaute ich Emily an. 

Für meine beste Freundin würde ich meine Hand ins Feuer legen, aber manchmal nervte ihre Fürsorge doch schon Mal.

"Seid wie viel Monaten wurdest du schon nicht mehr flachgelegt?"

"Och, sei doch leise!", stöhnte ich. 

"Hahaha, du musst dringend mal wieder Spaß haben. Du tust einem ja nur noch Leid." Sie lachte und bekam ein Schnauben als Antwort.

Sie hatte ja Recht. Ich hatte schon seit fast fünf Monaten keinen Spaß mehr gehabt - in dieser Hinsicht auf jeden Fall nicht. 

"Wir wissen beide, dass ich Recht habe und du dich deshalb auch dementsprechend anziehen musst. Du willst doch nicht mit deiner steinalten Oma Essen gehen, sondern mit einem sexy Mann, der dich ein wenig aufheitern soll."

"Ha, deswegen muss ich mich doch nicht wie 'ne Nutte anziehen."

"Als würde ich das erlauben. Was denkst du von mir." Eine gespielt beleidigte Emily holte ein wunderschönes, weinrotes Kleid aus einer Tasche, welche scheinbar schon die ganze Zeit, von mir unbemerkt, neben der Theke in meiner Küche gestanden hatte.  Sie hielt es mir hin und befahl: "Anziehen!"

Ich nahm es wortlos entgegen, lächelte sie wissend an und zog mich in meinem Schlafzimmer rasch um.

Als ich wiederkam, saß Emily im Schneidersitz auf meiner beigen Eckcouch im Wohnzimmer und ihr Gesicht hellte sich auf, als sie mich in dem Kleid sah.

"Isa, du siehst wundervoll aus!" 

"Danke, Schatzi!" Ich drückte ihr einen Schmatzer auf die Wange und sie umarmte mich von unten. 

"Das Kleid ist wunderhübsch, Emily." War es wirklich. Es war tausendmal besser als der strenge Hosenanzug, den ich davor an hatte und brachte gut meine Kurven und auch die nicht vorhandene große Oberweite zur Geltung ohne, dass ich dafür zu viel zeigte.

"Isa, schreib auf, wo ihr euch trefft und wie er heißt, damit ich dich zur Not retten kann." Sie lachte so, als könnte sie sich das nicht vorstellen. Ich mir eigentlich auch nicht, aber sicher ist sicher.

"Wir treffen uns in dem Harbour Restaurant in der Mailand Straße 24. Sein Name ist Houston Rodriguez."

"Der Name passt ja mal so gar nicht zusammen." 

Es heißt doch man lebt länger, wenn man lacht. Emily bekommt schon mal einen Tag länger.

"Na gut. Dann auf geht's zu deinem online-Date. Bin mal gespannt wie der in echt ist...und im Bett." 

Am besten wir machen zwei Tage draus.

"Emily!" 

"Jaja, ist schon gut. Erzähl mir morgen alles und Isa..."

"Ja?"

"Gib dem Kerl 'ne Chance."

"Ok, versprochen, ich versuchs."

Wir verließen beide meine Wohnung und trennten uns direkt vor der Haustür.

Während sie zu sich nach Hause ging, wo ihr Freund Mason auf sie wartete, musste ich in die genau entegengesetzte Richtung, nämlich an den Hafen.

"Isa!", ließ mich nochmal anhalten und mich umdrehen. Fragend sah ich Emily an, die schon ziemlich weit weg stand, weshalb sie die nächsten Worte so laut schreien musst, dass sogar der taube alte Toby am Ende der Straße es gehört haben musste.

"Morgen will ich dich ganz entspannt von den vielen Orgasmen, die du haben wirst, bei mir vorfinden. Wenn nicht, dann..." Den Rest verschluckte sie mit ihrem Lachen. 

 

HoustonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt