Zu spät

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ROWAN(prythian)
Ich rannte durch den Wald. Das hatte zumindest den Vorteil, dass ich den Kopf frei bekam. Ich musste Aedion und die anderen warnen. Wir würden uns nicht zurückziehen, nein. Wir hatten immer noch Fragen. Im Auftrag unserer Königin, meiner Frau. Ich spürte sie. Jeden Tag. Ich spürte, dass sie kurz davor war, durchzudrehen. Lange konnten wir nicht mehr bleiben.

Doch wir hattem verdammt nochmal auf keine einzige unserer tausenden Fragen eine Antwort bekommen. Noch konnten wir nicht gehen. Auch wenn Aedion mich warscheinlich umbringen würde, wenn ich wieder die ganze Nacht kein Auge zumachte und grübelnd auf und ab ging.
So konnte er nämlich auch nicht schlafen. Die Bäume zischten nur so an mir vorbei. Es dauerte nicht mehr lange bis zu unserem Unterschlupf, eine große Kellerwohnung in der Stadt des High Lords selbst.

'Warum hatte ich ihn nicht einfach Fragen können?' Ging es mir durch den Kopf. Immerhin hatte ich die Chance dazu gehabt. Zumindest hätte ich die High Lady an seiner Seite fragen können.

Sie hatte mich zumindest nicht sofort umbringen wollen

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Sie hatte mich zumindest nicht sofort umbringen wollen ... Sie war mir sogar eigentlich noch recht freundlich entgegen gekommen.

Warum hatte ich also nicht gefragt? Wer seid ihr? Wo sind wir hier? Wir sind in Frieden gekommen.

Das hätte ich ihnen sagen sollen, denn jetzt dachten sie erst recht, wir wollten sie bekämpfen.

Du hast Mist gebaut, Rowan Whitethorn Galathynius.

~

"Wo bist du gewesen?" fuhr Aedion mich an. "Wo?!" Ich verdrehte die Augen und stieß einen Seufzer aus. "Manchmal bist du echt genau so schlimm, wie deine Cousine ..." Dafür erntete ich ein bedrohliches Knurren von Aedion. Ich schmiss mich auf einen Stuhl. Überall standen Männer herum. Männer und Frauen die mit uns teilweise Seite an Seite Schlachten gefochten hatten. Aus Terrasen. Aus Doranelle. Sie wagten es nicht sich zu laut zu unterhalten. Wir waren in dieser Stadt nicht allzu willkommen. Die geheime Auskundschaftung der Stadt hatten wir eingestellt, seit wir vor drei Tagen aufgeflogen waren. Seit aufgefallen war, dass wir nicht aus dieser fremden Welt kamen. Außer mir hatte sich keiner mehr aus dem Keller gewagt. Im Grunde genommen war in dieser Welt nicht viel anders, als zuhause. Es gab Fae, war uns sofort aufgefallen. Fae in allen Arten und mit unterschiedlichstem Aussehen. Menschen hatten wir noch keine gesehen, aber über unsere Quellen hatten wir erfahren, dass es sie in dieser Welt auch gab. Und dann gab es noch die Illyrianer. Über sie wussten wir so gut wie gar nichts und wir hatten auch von ihnen noch keinen gesehen. Doch es hieß, dass sie nur hier, in diesem Teil des Landes zugegen waren. Das Land hieß Prythian und wir befanden uns am nördlichsten Teil, dem Hof der Nacht, der von High Lord Rhys und High Lady Feyre angeführt wurde. Die beiden, die ich im Wald getroffen hatte. Und ich Idiot hatte die Chance nicht genutzt. Ich war lieber auf Nummer sicher gegangen und verschwunden, schließlich hätte es auch eine Falle sein können.

"Ich war im Wald." sagte ich schließlich zu Aedion. "Und warum verdammte Scheiße kommst du voller Schrammen zurück?! Bist du von einem Baum gefallen, oder was?"
Ich grinste ihn an.
"Das willst du gar nicht wissen."

~
Ich hatte mich nach meinem recht
kurzen Gespräch direkt wieder auf
und davon in den Wald gemacht.
Hilfe, was war denn nur los?
Ich sollte mich hier ja eigentlich nicht einfach so planlos herumtreiben.
Immerhin waren wir jetzt nicht grade weit vom Haus des High Lords entfernt.
Rowan Whitethorn Galathynius sollte sich jetzt dringend auf den Weg zurück machen!
GEHIRN AN ROWAN!
Ach wie egal mir das alles war.
Ich wollte meine Königin zurück. Ich wollte endlich wieder ihr Gesicht sehen und das nicht nur im Traum.
Irgendwo im Wald fiel ich einfach auf die Knie.
Nur um dafür zu beten, dass sie durch hielt, dem Drang standhielt.
Ohne sie wäre Terassen verloren.
Lysandra allein konnte sie diese Aufgabe sicher nicht auch noch auf binden.
Nein stattdessen leidete sie ganz heldenhaft lieber selbst.
Ich betete inständigst, dass sie es schaffen würde.
Doch es war zu spät.
Viel zu spät.
Denn ich hörte ein Rascheln, sah auf und vor mir stand die Königin von Terassen.

VEREINT - ein Sarah J. Maas CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt