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Ich hörte alle meine Playlists während der Fahrt durch und konnte nur noch mehr an den Kuss von mir und Taehyung denken.

Dieser war, wie ein Abschiedskuss.
Ein enggültiger Abschied von unseren Gefühlen.

Ich verfiel schon fast wieder in ein Gedankenloch, wenn da die laute Zughupe nicht ertönt wäre und mir gesagt hätte, dass wir bereits in Busan angekommen waren.

Ich sah aus dem Fenster und erblickte meinen geliebten Bahnhof, an dem Yoongi und ich eines Nachts mal einen alten Zug mit Graffitispray vollschmierten.
Alles andere vergessend stieg ich samt meinem Koffer aus dem Zug und musste einfach grinsen.

Ich konnte es kaum glauben, ich war wieder in Busan!

Ich schlenderte raus aus dem Bahnhof und sah dann auch schon in die alltbekanne Straße.
Meine Oma wohnte von hier aus zehn Minuten zu Fuß weg, weshalb ich auch schon den Weg dort hin antrat.

Ich betrachtete die Umgebung und überlegte, wie ich Yoongi überraschen konnte, obwohl das so und so eine Überrascung geworden wäre.
Ich war so versunken in meinen Gefühlen, sodass ich kaum mehr mit ihm schrieb und somit erzählte ich ihm auch nichts von meiner Rückkehr.

Ich freute mich jetzt schon auf seine Reaktion, wenn ich vor seiner Haustüre stand und er mich nur ansieht, wie als wäre ich ein Geist.

Bei diesem Gedanken musste ich grinsen und dieses Grinsen wurde noch breiter, als ich vor dem Haus meiner Oma stand.

"Jungkook!".
Ehe ich mich versah, riss sie die Haustür auf und blickte mich mich mit weiten Augen an.
"Oma!", lachte ich nur und beeilte mich zu ihr.
"Mein Gott ist das schön dich wieder zusehen", lächelte sie und drückte mich fest.

"Dich ebenso", erwiderte ich und schon zerrte sich mich ins Haus.
"Kind, du musst etwas essen", meinte sie sofort und nahm mich auch sogleich in die Küche mit.
"Du bist ja total abgemagert!", erkannte sie tatsächlich die paar Kilo, die ich wegen diesem ganzen Chaos abnahm, was ich nur mit einem Lachen kommentierte.

"Also Hunger habe ich durchaus", gab ich von mir und meine Oma war sogar gerade dabei, etwas zu kochen.
"Du kannst deinen Koffer ja schon raufbringen, du weißt ja noch wo dein altes Gästezimmer ist", entgegnete sie und nickend verschwand ich auch schon wieder im Flur.
Ich stieg die Treppen nach oben und gerade als ich die Tür des Zimmer aufmachen wollte, sprang mir etwas bellendes entgegen.

"Chopa!", rief ich, ließ sofort alles stehen und liegen um mich zu meinem Hund zu knien.
Er sprang wie wild umher, bellte und leckte meine Hand ab.
Ich begann zu lachen und stürzte mich mit den Rücken auf den Boden, sodass der kleine Corgi auf mir war und seine Zunge nun über mein Gesicht fuhr.

"Chopa aus!", versuchte ich ihn zum Stoppen zu bringen aber ich konnte nur lachen.

brothers  ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt