2. Euphoria - Bts

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Das Tippen seiner nackten Füße auf dem Boden war das Einzige was ich hörte :"Wieso bist du hier ?" Gab ich schwach von mir.
:"Keine Ahnung. Frag dich selbst, ich bin nur deine Einbildung."
Etwas verwirrt drehte ich mich weg und starrte wieder auf die Wand. Dieses Mal hatte ich aber wieder ein kleines bisschen Gefühl in mir. Auch wenn es mur Verunsicherung war.

Ich spürte wie Navinci hinter mir stand und mich ansah.
Bilde ich ihn mir wirklich ein? Wieso bilde ich mir überhaupt einen Menschen ein? Werde ich jetzt wirklich schon so verrückt ? Und was hat das alle zu bedeuten?

:"Was sollst du widerspiegeln ?" Fragte ich in die Stille. Ein leises Tapsen war zu hören und Navinci stand auf einmal vor mir. Er kniete sich vor mich und legte seine Hände auf seine Oberschenkel. Er starrte mich mit großen Augen an :"Ich bin sowohl deine Angst als auch deine Hoffnung..." sagte er ruhig während ich immer nervöser wurde:"Was denkst du wozu ich da bin? Ich konfrontiere dich mit deinen Ängsten. Um sie dir dann wieder auszureden."

Er lächelte ziemlich Angst einflößend und stand dann wieder auf. Es war als wäre er irgendwie hyperaktiv.

So viele Fragen waren in meinem Kopf. Doch zu keiner einzigen fand ich eine Formulierung. Irgendwie wusste ich nicht mal was ich mich fragte. Es war nur so seltsam.

Ich schaute rüber zu Navinci der sich in meinem Zimmer umschaute:"Es ist schon wieder fünf Uhr morgens." seufzte er und zeigte auf die große Wanduhr. Tatsächlich zeigte diese 4.58 Uhr an:"Du wirst morgen ganz schön Probleme haben." Enttäuschte nickte ich und starrte auf den Boden. Navinci musterte mich spöttisch:"Denkst du die anderen werden endlich etwas merken oder bist du ihnen so unwichtig ? Das ist es was du denkst nicht wahr ? Die Anderen haben keine Lust mehr auf dich! Sie sind genervt und müde von dir oder ?"

Seine Worte taten unfassbar weh. Er sprach all meine nächtlichen Gedanken aus. Ich verkrampfte mich ekelhaft und mit verletztem Blick schaute ich ihn an . Doch er grinste nur siegessicher :"Du kannst deine Gedanken nicht vor mir verstecken. Ich bin deine Gedanken !"

Schockiert starrte ich ihn an. Mir fiel es schwer das alles zu glauben. Doch eine andere Erklärung fand ich nicht. Es war wie als wäre ich auf irgendeiner Droge. Doch irgendwie war es beruhigend. Ich saß einfach nur da und beobachtete ihn. Zu etwas anderem war ich nicht fähig .

Ich bewunderte die Farbe auf seiner Haut. Irgendwie seltsam das ich mir das alles einbilde. Es fühlte sich so echt an.

:"Geh schlafen Namjoon..." sagte der Junge sanft und nickte mir leicht zu. Belustigt sah ich ihn an und schnaubte sarkastisch auf :"Genau." und in Gedanken sagte ich noch 'wenn das so einfach wäre würdest du jetzt nicht existieren '
Der Junge lachte leicht :"Im Ernst Versuch deinem Tag abzuschließen!"
:"Mein Tag endet nie. " Verzweiflung kam in mir auf:"Es wird niemals enden. Ich lebe immer noch den selben Tag. Ich lebe in der Vergangenheit. Die Zeit ist..."

:"Dein Größter Feind..." unterbrach mich Navinci und schwach nickte ich. Danach passierte erstmal gar nichts.

Doch irgendwann überwand ich mich selbst und stand vom Boden auf und torkelte in Richtung Bett. Ich ließ mich darauf fallen. Doch ich fand kein Gefühl. Normalerweise war man erleichtert wenn man aufs Bett fiel und alles wurde schwer. Bei mir fühlte es sich an als würde ich immer noch stehen. Es war genauso anstrengend zu liegen wie zu stehen.

Ich drehte mich ein paar mal im Bett umher. Erneut fand ich keine Ruhe. Seufzend nahm ich mein Handy zurück in die Hand und schaltete die Taschenlampe ein. Ich leuchtete einmal quer durch den Raum. Er war leer.

Meine Panik stieg leicht und ich setzte mich unsicher auf. Erneut suchte ich alles ab doch von dem Jungen war keine Spur zu sehen:"Navinci ?" Flüsterte ich leise. Keine Antwort.

Überfordert legte ich mein Handy weg und fiel zurück ins Bett. Ich rieb mir Schmerzend den Kopf:"Dabei dachte ich deine Anwesenheit könnte mir etwas helfen. Schließlich bist du der Einzige der mit mir um diese Uhrzeit wach ist." flüsterte ich in die Stille und wartete darauf dass die Dunkelheit mich wieder zerfraß.

:"Keine Sorge Namjoon." hörte man plötzlich eine Stimme und ich zuckte zusammen:"Ich bin in deinem Kopf. Ich kann gar nicht gehen. Ich bin wie dein Schatten" Ich schaute mich hoffnungsvoll um. Doch schon wieder erkannte ich nichts.

:"Schließ deine Augen." sagte er zu mir. Unsicher tat ich was er wollte und legte mich wieder hin. Als ich dann jedoch die Augen schloss spürte ich zum ersten mal wieder ein erleichterndes Gefühl .Meine Arme und Beine wurden schwerer. Und dieser Druck auf meiner Brust verschwand endlich. Ich erinnerte mich nur noch an das Geräusch eines tropfenden Wasserhahnes. Mehr wusste ich nicht mehr...



Doch da mein Zimmer hell erleuchtet war als ich die Augen wieder öffnete , realisierte ich dass ich geschlafen hatte. Ich hätte vor Glück weinen können. Erleichtert schaute ich mich im Raum um. Mein Blick haftete an der Uhr . 10.51 Uhr. Es war wirklich nicht viel Schlaf gewesen aber immerhin etwas. Mit der Zeit wird man glücklich über jede Sekunde Schlaf die man bekommt.

Und als ich mich weiter umschaute musste ich feststellen dass niemand mehr da war. Kein Junge mit Farbe auf der Haut. Seufzend stand ich auf und lief in Richtung Küche. Ich trank einen großen Schluck Wasser . Trotz des Schlafes hatte ich immer noch wenig Energie. Außerdem fühlte ich immer noch nichts. Als wäre mir alles egal.

Etwas paranoid drehte ich mich plötzlich um. Ich hatte das Gefühl er würde immer noch hinter mir stehen. Doch da war niemand. Wieso bilde ich mir das ein ?

Unsicher lief ich zu Jin ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Ich musste an Navinci denken. Wieso eine Person ?

Wieso denkt mein Kopf überhaupt so einen Shit? Panisch atmete ich ein. Ich will sowas nicht denken. Ich will überhaupt nicht mehr denken. 

:"Jin?" Fragte ich unsicher und Jin schaute von seinem Handy auf:"Mh?"

:"Wie wird man seinen eigenen Schatten los?" Verwirrt Über die Frage setzte sich Jin aufrecht hin . Es war etwas seltsam formuliert aber so hatte mir es Navinci gesagt. Er war wie mein Schatten. Also musste ich meinen Schatten loswerden um meine Gedanken los zu werden oder ?

:"Was ?" Nuschelte Jin verwirrt:"Man kann seinen Schatten nicht los werden." Sagte er zu meiner Enttäuschung:"Nur wenn alles ganz ganz dunkel ist ,dann hat man keinen Schatten mehr."

:"Und wenn etwas so wie ein Schatten ist ? Wenn es dich immer begleitet. Wie wird man das los?" Fragte ich erneut und Jin lachte sarkastisch auf :"Namjoon du stellst Fragen."
:"Ich weiß aber ich brauche Antworten..."

Jin stand seufzend auf und ohne mir eine Antwort zu geben machte er sich auf den weg nach draußen . Irgend wie verletzt blieb ich sitzen und starrte auf den Boden. Mir war nach weinen. Ich war so emotional instabil. Ich verzweifle hier noch.

Doch bevor Jin ganz aus dem Raum ging blieb er nochmal stehen :"Schließ einfach deine Augen. Dann ist es vielleicht noch da aber du siehst es nicht mehr..." und mit diesen Worten ging er.

Einfach...die Augen schließen ?


A drive back to Youth <K.NJ>Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt