Quidditch Love [Jily Fanfiction] ✔

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Sie tanzten ganze zwei Lieder durch und Lily stellte fest, dass Potter erstens ein sehr guter Tänzer war und zweitens ein angenehmer Gesprächspartner. Hatte er sich seit der Schule so sehr geändert?
Lily kannte keinen Mensch, der sich so sehr ändern konnte. Hatten all die anderen Leute doch Recht gehabt? Sie konnte zum ersten Mal in ihrem Leben verstehen, was Leute an ihm so nett und toll fanden. Und sie verstand auch immer mehr, warum sich die Mädchen so für ihn interessierten.
Lily war froh, dass Potter kein Legilimens beherrschte und ihre Gedanken sah.
Das Lied endete und Potter verbeugte sich und lächelte charmant. "Danke für den Tanz."
Lily lächelte. "Ich bedanke mich auch, Potter."
"James."
"Was?" Lily sah ihn verwirrt an.
"Nenn mich bitte James.", meinte er. Lily sah ihn einen Moment an. Sollte sie das Kriegsbeil endgültig begraben?
"Okay, James. Dann nenn du mich Lily."
"Mit Vergnügen.", grinste James wieder sein typisches Potter-Grinsen. "Also, Lily. Aller guten Dinge sind drei, oder? Wie wäre es mit einem dritten Tanz?"
Lily musste lachen und sah ihn freudig an. "Klingt gut."
Schwungvoll führte James die Rothaarige über die Tanzfläche, die mit jedem Schritt glücklicher wurde.
"Wie geht's dir daheim so? Ich habe manchmal mitbekommen, dass du oft Stress mit deiner Schwester hast?", erkundigte sich James wirklich interessiert.
Lily wusste selbst nicht, warum sie James so persönliche Dinge ohne zu zögern erzählte, aber bei ihm fühlte sie sich merkwürdigerweise geborgen und sicher.
Sie erzählte ihm von Petunia und ihrem Freund Vernon Dursley, den sie gerne Walross nannte. Auch James erzählte ihr von seinen Eltern und dass er häufig alleine mit Sirius daheim war, obwohl er im Moment viel mit der Mannschaft unterwegs war.
Sie tanzten noch zwei Lieder durch und liefen dann gemeinsam auf eine Terrasse, auf der ein paar Sitzgruppen standen. Lily und James setzten sich auf eines der Sofas und sahen in den Sternenhimmel.
"Du siehst wunderschön aus.", sagte James nach einer Weile. Lily war froh, dass es dunkel war, denn schon wieder schoss ihr das Blut in den Kopf.
"Dankeschön. Du siehst auch gut aus.", sagte sie ohne darüber nachzudenken. James Kopf fuhr zu ihr herum. "Meinst du das wirklich oder nur höflich?"
Lily senkte rasch den Kopf. "Ich..."
James drehte seinen Kopf wieder den Sternen zu. "Wusste ich es doch. Du musst mir nicht vorspielen, dass du mich jetzt plötzlich magst oder findest, dass ich gut aussehe. So schnell geht das nicht und außerdem hast du mich noch nie gemocht, warum sollte das jetzt anders sein? Ich-"
"Ich habe das wirklich so gemeint. Du siehst gut aus. Siehst du schon immer, James.", unterbrach Lily seinen Monolog leise.
James sah sie mit offenem Mund an.
Lily hob lächelnd ihre Hand und klappte seinen Mund sanft zu. "Du hast richtig gehört."
James schien immer noch sprachlos. Die Rothaarige lachte. "Hallo? Erde an James!"
"Wow, ein Kompliment von Lily Evans an mich.", meinte James schließlich und fuhr sich durchs Haar.
"Soll schon mal vorkommen.", gab Lily lächelnd zurück. James sah ihr in die Augen und grinste sie an. "Du machst mich gerade zum glücklichsten Mann der Welt."
Lily wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, doch James redete einfach weiter.
"Ich weiß, ich war manchmal wirklich unausstehlich und kann es auch nachvollziehen, dass dir da manchmal der Kragen geplatzt ist. Aber ich habe es immer ernst gemeint. Jede einzelne Frage an dich war ernst gemeint. Sirius hat mich für verrückt erklärt, weil er genau wusste, wie ernst es mir immer war und dass ich keine Späße mache und dich nicht nur für ne kurze Nummer will. Remus' Rat war damals, dass ich mich auf andere Mädchen einlassen soll, weil du dann vielleicht mehr Interesse an mir zeigen würdest, aber mir fiel es unheimlich schwer und deshalb ist der Plan nicht wirklich aufgegangen."

Sie schwiegen sich kurze Zeit an. Lily war erstaunt über James' Worte. Das klang so überhaupt nicht nach dem James Potter, den sie glaubte zu kennen. All diese Mädchen, mit denen er nie wirklich lange zusammen war...waren nur da gewesen, weil sie kein Interesse gezeigt hatte?
"Das hat dir Remus wirklich geraten?", fragte sie schließlich leise. James nickte und vermied es, sie anzusehen.
"Ein wirklich weiser Rat, obwohl er vermutlich auch so nicht funktioniert hätte, da ich einfach nur froh gewesen wäre, dich los zu haben.", meinte Lily und musste leicht lächeln.
Lily betrachtete James eine Weile aus dem Augenwinkel. Diesen netten, lustigen James mochte sie sehr gerne. Plötzlich fand sie, dass das Haarzerwuscheln etwas Heißes an sich hatte und sie wäre gerne selbst mit ihrer Hand durch die weichen Haare gefahren.
Er wandte sich ihr zu und grinste, als er bemerkte, dass sie ihn anstarrte. Lily sah, dass sich bei seinem Lächeln feine Grübchen bildeten, die sie irgendwie süß fand.
"Fertig gestarrt?" James sah sehr amüsiert aus. Lily lief schon wieder rot an. "Ich hab nicht gestarrt.", versuchte sie ein schwaches Gegenargument.
"Schon klar.", lachte James und Lily schlug ihm spielerisch auf den Arm. James boxte sie leicht zurück, was dadurch eskalierte. Irgendwann ging es vom Kabbeln zum Kitzeln über. Lily war furchtbar kitzelig und schon bald hatte sie so einen starken Lachanfall, dass sie auf den Rücken flog, was das weiche Sofa aber abfederte. "Aufhören!", keuchte sie zwischen ihren Lachkrämpfen. Zu Lilys Überraschung hörten seine  Finger sofort auf und sie öffnete vorsichtig ein Auge - nur um beide gleich erschrocken aufzureißen. James war irgendwie über ihr gelandet und Lily fühlte seinen harten Oberkörper auf ihr. Auch James schien die Sache erfasst zu haben und richtete sich schnell wieder auf. Er fuhr sich peinlich berührt durch sein Haar und sah nervös zu der Rothaarigen herüber, die gerade ihr Kleid richtete, das ein bisschen verrutscht war.
Um die peinliche Stille zwischen ihnen zu brechen räusperte sich Lily.
Er sah sie mit seinen haselnussbraunen Augen an. "Ähm...das hat wirklich...Spaß gemacht.", stotterte sie schließlich. Er nickte und schien froh, dass die Stille gebrochen war.
"Ich hätte auch nicht gedacht, dass der Abend heute so schön wird.", meinte Lily und hoffte, dass sie so ein Gespräch entwickeln konnte. "Jaa. Ich hätte echt nicht gedacht, dich hier zu treffen, geschweige denn mit dir den Abend zu verbringen.", meinte der Jäger.
"Unglaublich, was so in einem Jahr alles passieren kann.", murmelte Lily. "Du bist verdammt nochmal ein berühmter Quidditchspieler geworden und wie es aussieht auch noch nett und freundlich und..." Sie verlor sich, als sie bemerkte, was sie da gerade sagte. James Augen waren mit jedem Wort größer geworden und er sah ihr tief in die Augen.
"Und?"
Lily wurde rot. "Ich...ähm...willst du wirklich...ich meine...also ich..."
James grinste sie so süß an, dass Lily es mehr oder weniger herausrutschte.
"... gutaussehenden.", murmelte sie und vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
"Sieh mich an.", flüsterte der Schwarzhaarige und strich Lily eine widerspenstige Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Ich hab mich schon beim ersten Mal im Hogwarts-Express in deine grünen Augen und deine roten Haare verliebt. Und ich kann nicht glauben, dass das hier echt wahr ist. Nach all den Jahren, die ich dir hinterhergerannt bin..."
Dort, wo seine Finger ihr Gesicht berührt hatten bildete sich eine feine Gänsehaut und in Lilys Bauch begann es zu kribbeln.
Seine Augen zogen sie ihn ihren Bann und zum ersten Mal in ihrem Leben empfand sie dieses Haselnussbraun für so schön, dass sie kurz davor stand, in ihnen zu versinken.
"Lily...es...es hat sich nichts an meiner Einstellung gegenüber dir verändert. Ich hoffe, du glaubst mir diesmal.", fuhr James leise fort. "Ich bin nach wie vor in dich verliebt, Lily Evans."
Lily ertappte sich dabei, dass sie ihm tatsächlich glaubte.
Sie lächelte schief. "Ich weiß zwar nicht wann und wie das passiert ist, aber ich glaube dir." Und das nächste, was sie spürte, waren sanfte Lippen auf ihren und eine warme Hand in ihrem Haar.
Das Kribbeln in ihrem Bauch stieg um das fünffache.
Es fühlte sich so richtig an.
Nach kurzem Zögern hörte Lily auf ihr Herz, schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss.