Kapitel 1 (Valerie)

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Ich saß auf meinem Bett und starrte auf das Foto von Flavio und mir.
Flavio, mein bester Freund. Mein bester Feind. Mein Schicksal. Mein Leben. Mein Seelenverwandter.
Warum musste er sterben? Ich brauche ihn doch so sehr.
Eine Träne tropfte auf das Bild, ich wischte sie vorsichtig mit dem Zeigefinger ab und küsste Flavios Abbildung.
Er sah so glücklich aus.
Seine grünen Augen strahlten in die Kamera, er hatte einen Arm um mich geschlungen.
Damals war ich auch noch glücklich gewesen, aber jetzt fehlte ein Teil von mir.
"Ich werde dich immer lieben.", flüsterte ich und fühlte mich dabei wie in einer Liebesschnulze, auch wenn dieser Film kein Happy End haben würde. Das dachte ich jedenfalls.

"Valerie! Komm, essen!", rief meine Mum plötzlich und ich legte das Foto beiseite und ging nach unten in die Küche, wo mir bereits der Duft nach Curry Wurst und Pommes entgegenkam.
"Dein Lieblingsessen.", sagte Mum, die bereits am Tisch saß und lächelte mich gewinnerisch an.
Ich nickte und schniefte, dann setzte ich mich an den Tisch.
"Schatz, was ist denn los?", fragte sie besorgt während sie mir eine Wurst auf den Teller legte und Curry Soße drüber kippte.
"Ich musste wieder an Flavio denken...", gestand ich und nahm den Teller entgegen, um mir Pommes aufzuladen.
Mein Magen knurrte.
Mum sah mich mitleidig an.
"Das ist doch schon ein Jahr her....Die Welt steht dir offen, Schätzchen. Ich bin sicher, Flavio hätte nicht gewollt, dass du die ganze Zeit so traurig bist. Er hätte bestimmt gewollt, dass du einen neuen Freund findest.".
Ich nickte und unterdrückte die Tränen, wie jedes Mal, wenn ich seinen Namen hörte.

Flavio...

Life goes on. Every fucking day. (COMPLETE)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt