Dreams (Yoonmin/ Vmin)

Prolog

Gedankenversunken war Jimin gerade auf dem Weg zum Physiksaal, wo seine nächste Unterrichtsstunde stattfinden würde. An den Wänden waren die Spinde aufgestellt und der Gang war voll von Schülern. Die Meisten unterhielten sich und lachten, andere suchten in ihren Spinden nach den Schulbüchern oder versuchten bei dem Lärm noch für anstehende Tests zu lernen, was sie Zuhause nicht gemacht hatten. Der rothaarige Junge bekam nichts davon mit, was um ihn herum geschah. Er war weit weg in seiner Gedankenwelt. Plötzlich zerbrach vor seinen Füßen eine Glasflasche. Die Wirklichkeit drängte blitzartig seine Gedanken zurück. Er erschrak und ging schnell einen Schritt zurück. Ein paar Jungs aus seiner Klasse fingen an zu lachen und klatschen sich gegenseitig ab. Beschämt blickte er zu Boden und wollte schnellstmöglich weitergehen. Doch eine Hand packte seinen Oberarm und zog ihn zurück. „Warum willst du den so schnell abhauen?". Er blickte auf und sah direkt in Min Yoongis Gesicht. Er wurde nicht nur von irgendeinen Jungen festgehalten, nein, es war der Mädchenschwarm an dieser Schule. Yoongi war muskulös und hatte rabenschwarze Haare, seine braunen, katzenähnlichen Augen brachten normalerweise jedes Mädchen (oder schwulen Jungen) zum schmelzen, nur ihn nicht. Jimin wusste nur zu gut, was für ein Arschloch er war. Mit dem Gesicht wie das eines Idols und den kalten leblosen Augen blickte er weiterhin auf den Jungen in seinen Armen herab. Der Rothaarige wehrte sich, um aus seinem Griff zu entkommen, doch er presste ihn an seinen harten Körper um das zu verhindern. Verzweifelt schlug der Kleine ihm mit der Hand, die noch frei war auf die Brust und versuchte ihn zu treten. Yoongi reagierte sofort und setzte sein Bein zwischen Jimins und packte auch noch seine freie Hand. Jimin war nun gefangen und konnte sich keinen Millimeter mehr rühren. Der Schwarzhaarige beugte sich nach vorne, da der Kleine viel kleiner war als er und flüsterte ihm: „Du wirst mir nie entkommen", ins Ohr. Dabei streifte sein warmer Atem Jimins Haut und dieser bekam aus Angst eine Gänsehaut. Er zitterte und war bereits den Tränen nahe. Was will er nur von mir? dachte er und musste schlucken. Irgendwie schaffte es Yoongi seine Hand an Jimins Kinn zu legen und er hob es an, weshalb der Kleine ihn ansehen musste. Yoongi leckte sich über die Oberlippe und sah ihn gierig an. Jimin bekam es nun mit der Panik zu tun und ihm rann nun eine Träne über die Wange. „ Nach der Schule, was meinst du?" der Ältere grinste und fuhr mit seinem Daumen über Jimins Lippen, was seinen Körper noch mehr zum Zittern brachte. Der Kleine sah ihn mit schockgeweiteten Augen an und brachte kein Wort heraus, seine Kehle war wie zugeschnürt. Yoongi wischte die Träne von Jimins Wange und wartete noch immer auf eine Antwort. Jimin wusste nicht was er tun sollte, aber er wusste, dass er etwas sagen musste, sonst passiert noch etwas Schlimmeres. In seiner Verzweiflung versuchte er den Kopf zu schütteln. Der Klang der Schulglocke zerschnitt die Luft und läutete zur nächsten Stunde. Yoongi seufzte aber ließ den Kleinen noch immer nicht los. „Komm schon Yoongi, wir kommen sonst zu spät" drängten seine Freunde, die im Kreis um sie herum standen. Sie hatten die ganze Zeit die Sicht auf das Geschehene versperrt. Die Freundesgruppe war wie ein Rudel Wölfe, sie gaben ihrem Anführer alles was er wollte. Mit einem Letzen Blick, worin Jimin ein lustvolles Glitzern sehen konnte, ließ Yoongi endlich von ihm ab und lockerte den Schraubstockgriff. Das war der Moment wo der Kleine sofort die Flucht ergriff. Jungentoilette. Das war jetzt der einzige richtige Ort. Beim Laufen rannten ihm weitere Tränen die Wangen herunter, was dafür sorgte, dass er den Weg zwar nur verschwommen wahrnehmen konnte, aber das tat nichts zur Sache. Alle Schüler befanden sich mittlerweile im Unterricht und er kannte den Weg bereits so gut wie auswendig. Mehr stolpernd als rennend kam der Rothaarige an der Tür an und schlug sie auf. Er legte seine Schultasche ab und ging zum Waschbecken. Dort stützte er sich ab und lies den Frust und seine Tränen freien Lauf. Sein ganzer Körper bebte. Jimin hatte nur einen Gedanken Ich bring euch alle um.