Dreams (Yoonmin/ Vmin)

Kapitel 2

Im Schneidersitz setzte er sich auf sein ordentlich gemachtes Bett. Er atmete aus und entspannte seine Gesichtszüge, die er nach dem (nicht vorhandenen) Gespräch ganz angespannt hatte. Eine Weile blieb er einfach so sitzen, bis er sich die Einkaufstüten auf den Schoß zog, die am Bettrand abgestellt waren. Der Rothaarige leerte den Inhalt hinaus und sortierte es, damit er es gleich wegräumen konnte. Danach stand er auf und ging auf den Schrank zu. Seine Zimmerwände waren weiß gestrichen, wie alle seine Möbel. Das Zimmer bestand aus einem Bett, einem Nachttisch, einem kleinen Schreibtisch, der voller Zeichenkram war, und einem Schrank. Es war einfach eingerichtet und nur ein hellblauer Teppich, die blaue Bettwäsche und eine Zimmerlilie mit einem hellblauen Topf boten etwas Kontrast. Jimin bevorzugte es sein Zimmer immer aufgeräumt zu haben, weshalb nichts frei herumlag. Sein alter bester Freund war das genaue Gegenteil von ihm, er hatte sich immer beschwert, dass Jimin zu ordentlich war. Jimin fiel ein, dass er heute eigentlich Jungkook anrufen wollte. Er eilte zum Bett und schnappte sich sein Smartphone, was er sich selbst erspart hatte mit Ferialjobgeldern. Schnell wählte er seine Nummer und legte sich mit dem Rücken aufs Bett. Nach dem ersten Signalton wurde abgehoben. „Mensch Jimin, du hast mich aber ziemlich lange auf dich warten lassen! Du sagtest du rufst um 14 Uhr an! Hast du auf die Uhr geschaut? Es ist mittlerweile 16 Uhr!!" begrüßte ihn eine hektische quasselige Stimme. Jimin fing an zu lachen „Mensch Kookie, ich war shoppen. Tut mir Leid, ich habe die Zeit übersehen". „Tss, du hast es bestimmt vergessen" neckte er ihn, „ Ich hab dir soooo viel zu erzählen!". Jimin machte sich auf ein langes Gespräch gefasst. Jungkook war sein Freund seit dem er in der Grundschule war. Die beiden waren wie Magneten, total verschieden doch trotzdem unzertrennlich. Während Jimin seine Haare immer färbte und ganz langweilige dunkelbraune Augen hatte, hatte Jungkook seine Naturhaarfarbe, ein dunkles Braun, und wunderschöne, in allen Brauntönen leuchtende Augen. Außerdem sah er aus wie eine Abbildung aus einer Modezeitschrift, während Jimin sich selbst nicht als hübsch einstufte. Jimin drängte seine Gedanken über sein hässliches Babygesicht zurück und versuchte Kookies Stimme zu folgen. Dieser erzählte ihm den allerneusten Klatsch und Tratsch den er zu bieten hatte und kurz fragte er auch nach wie es ihm ginge. Nicht wegzudenken waren auch noch alle wichtigen Overwatch-momente die Jungkook erlebt hatte und unbedingt erzählen musste. Jimin war für Kookie der einzige, dem er alles über Overwatch erzählte, er konnte sich in der Schule nämlich nicht damit outen. Dort waren alle fürchterliche LOL Zocker und würden Jungkook nicht verstehen und ihn auslachen. Nach etwa vier Stunden legten sie endlich auf und Jimin merkte wie spät es geworden war, er machte sich Bettfertig und zog die Vorhänge zu. Danach wickelte er sich in die Decke ein und fand lange keinen Schlaf. Er wusste nicht genau ob es die Kälte war, oder seine Gedanken, die ihn die halbe Nacht wachhielten.

(Zeitsprung auf Montag)

„BEEP BEEP BEEP!" klingelte sein Wecker. Schlaftrunken hob er seine Hand unter der Bettdecke hervor und versuchte das nervige Ding auszuschalten. Er gähnte ordentlich und wollte nicht aufstehen. Seine steifen Glieder protestieren als er sich streckte. Noch immer nicht bereit die Augen zu öffnen, langte er nach seinem Handy. Jimin schaltete es ein. Die Helligkeit war schrecklich und er musste heftig blinzeln als er die Augen einen Spalt aufmachte um die Uhrzeit abzulesen. Die Uhranzeige zeigte halb 8 an. Gut. Um halb 9 musste er in der Schule sein, doch trotzdem musste er sich jetzt aus dem Bett bewegen um nicht wieder einzuschlafen. Langsam zwang er sich aus dem Bett und zog sich schnell etwas Warmes über. Seine Mutter schlief noch, deshalb machte er sich leise sein Frühstück. Das Brot war trocken und es gab kein Obst mehr, weshalb er nur das mit etwas Butter essen konnte. Zum Glück war das Erste was richtig in diesem Haus funktionierte die Kaffeemaschine. Er gönnte sich einen großen Milchkaffee. Jimin hasste Montage. Vor allem diesen Montag. Heute geht er zum ersten Mal nicht in Busan zur Schule. Er war jetzt schon komplett aufgeregt und hatte panische Angst. Der Kaffee beruhigte ihn zwar etwas, doch seine Nerven blieben angespannt.