Willkommen in der Kluft

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Als ich noch einer halben Ewigkeit endlich wieder Gefühl in meinen Armen und Beinen bekam öffnete ich die Augen, kniff sie aber gleich wieder zu und riss die Hand hoch. Ich fauchte leise denn das Licht war einfach viel zu grell, wahrscheinlich hatte ich gerade direkt in die Sonne geschaut. Ich war in dem Moment noch zu benommen um mich zu fragen wie um alles in der Welt ich direkt in die Sonne schauen konnte, immerhin war ich doch im Keller. Es war wärmer als vorhin und langsam nahm ich das zwitschern von Vögeln war und das rascheln von Gras. Etwas verwundern, das ich mich in einem Busch befand stand ich vorsichtig auf als ich mich sicherer fühlte und nutzte die Felswand neben mir dazu um mich ab zu stützen damit ich nicht sofort stumpf umfiel wie eine Puppe. Ich sah mich etwas um, konnte jedoch leider nichts durch das Grasgeflecht nichts großartig erkennen, es war einfach zu dicht und ich zu unsicher um es weg zu schieben, immerhin wusste ich nicht was mich auf der anderen Seite erwarten würde und das letzte was ich gerade gebrauchen konnte war Aufmerksamkeit. Ich versuchte gerade meinen Puls runter zu regulieren und nicht durch zudrehen als mich ein Lauter Knall so heftig erschreckte, das ich einfach nur aus dem Busch sprang, mit etwas zusammenstieß und überraschenderweise ziemlich weich landete. Die Wucht des Aufpralles war schon gewaltig, weswegen ich nur einen erstickenden Laut wahrnahm und den dumpfen Aufprall von etwas auf dem Boden. Ich hatte die Augen aus Angst zusammen gekniffen und nach einigen stillen Momenten öffnete ich sie vorsichtig und setzte mich auf, nur um daraufhin in der komplett verwirrte und erschrockene Gesicht von Rakan zu sehen. Meine Ohren spitzten sich und ich betrachtete den unter mir liegenden Rakan eindringlich denn Bewegen konnte ich mich in dem Moment nicht, geschweige denn klar denken. Ich saß gerade auf der Hüfte eines meiner Lieblingschampions,ich meine, was wie geil ist das denn bitte?! Wann hatte man bitte mal eine Solche Gelegenheit? Ich wurde rot und schaute verlegen zur Seite, er war einfach verboten sexy.

"RAKAN?!?!?!"

Die laute und vor Wut bebende Stimme von Xayah zog ließ mich zusammen zucken und mit sinkenden Ohren sah ich zu der perplex wirkenden Frau rechts von mir. Sie hatte wohl genauso wenig damit gerechnet mich mit ihrem Gefährten so vor zu finden wie ich das ich überhaupt mal in so eine Situation geraten würde. Sie legte die Ohren gefährlich an und ließ drei ihrer Violetten Federn erscheinen um sie mir kurz darauf entgegen zuschmettern. Instinktiv sprang ich auf, wich elegant aus und landete sicher auf dem Boden, ehe ich reflexartig nach einigen Wurfdolchen an meinem Gürtel griff und sie ihr entgegen zuschleudern. Rakan erkannte den ernst der lage, sprang zu Xayah und hüllte sie in sein Schützendes Schild an dem meine Wurfdolche einfach abprallten. Schwer atmend und unsicher, wie ich mich verhalten sollte blieb ich auf Abstand während Rakan Xayah von hinten umarmte um so geschickt einen erneuten Angriff von ihr sofort zu verhindern.

"Mielaa, beruhige dich" hauchte er ihr ruhig ins Ohr doch sie zuckte mit den Ohren zurück. "Lass mich sofort los Rakan!" knurrte sie und versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien, ich beobachtete das Vorgehen skeptisch und hielt einige meiner Wurfdolche bereit für den Fall das sie sich doch los reißen konnte und mich Angriff. "Es war nicht so wie es aussah mein Schatz! Ich habe doch nur Augen für dich meine Schöne" versuchte er sie zu beruhigen und schmiegte sich an sie. "Aha?! und wie war es dann?! Ist sie einfach vom Himmel auf dich drauf gefallen oder was?!" giftete sie ihn an und entzog sich seinen Annäherungsversuchen soweit sie es in ihrer Situation konnte. Sein kläglicher versuch sie mit leichter Zärtlichkeit zu beruhigen schlug komplett fehl und ehrlich gesagt hatte ich jetzt eher Angst um Rakan's anstatt um mein Leben. "Naja, nicht ganz.." fing er an und kratzte sich verlegen am Hinterkopf "Eigentlich kam sie aus dem Busch gesprungen und ist auf mir gelandet" erklärte er mit einem unschuldigen lächeln. Ich schlug mit die Hand gegen die Stirn. Das war die wohl billigst klingende Ausrede die er bringen konnte, mal davon ab das seine Aussage diesmal der Wahrheit entsprach. "Und das soll ich dir glauben?!?!" fauchte sie, riss sich los und sprang auf mich zu um mir mit eine ganze Ladung ihrer spitzen Feder das Leben zu nehmen doch ehe ich reagieren konnte umhüllte mich ein Schützender Schild um die Federn zersprangen wie feines glas an ihm. Rakan sprang in dem Moment in mein Sichtfeld und das einzige was ich wahr nahm waren seine strahlend blauen Augen. Die Zeit schien still zu stehen und ich sah in seinen Augen eine Art Sehnsucht und einen funkten..war es bedauern? Nein, da musste ich mich geirrt haben. Sein charmantes lächeln lenkte mich von meinem Gedankengang ab und zogen mich in seinen Bann, ich konnte meine Augen nicht von ihm abwenden. So schön dieser Moment auch war, so schnell war er auch wieder vorbei und Rakan stand beschützend neben mir. Xayah sah mich abwertend an und ich hatte schon Angst das sie mich nur mit ihrem Blick umbringen würde. Plötzlich fixierte sie Rakan, sprang mit ihren Messer scharfen Federn auf ihn zu. Rakan sprang zur Seite und flüchtete, Xayah folgte ihm und nach wenigen Sekunden waren sie verschwunden. Ich würde mich später noch bei ihm bedanken, immerhin hatte er mir das Leben gerettet ohne das er dazu verpflichtete gewesen wäre. Xayah konnte sich glücklich schätzen einen so fürsorglich und lieben Gefährten an ihrer Seite zu haben aber wenn ich ehrlich sein sollte, ging mir die Situation wo sich unsere Blicke getroffen haben nicht aus dem Kopf. Hatte ich wirklich Sehnsucht und Bedauern in seinem Blick gesehen oder war es doch etwas anderes?

Ich seufzte. Erstmal musste ich den Kopf frei bekommen, weswegen ich mich dazu entschied meine Umgebung zu erkunden, immerhin hatte ich noch nicht so ganz den Durchblick wo ich jetzt genau war. Mit einem Kopfschütteln verscheuchte ich eine geisterhaften Vermutung und quitschte auf als ich plötzlich bis zur hälfte meiner Füße in etwas kaltem und nassen stand. Sofort sprang ich zurück und ein kalter schauer lief mir über den Rücken und zum ersten Mal schaute ich an mir herunter und betrachtete meine langen Beine und meine Vogelartigen Füße. Ein Brüllen ließ mich jedoch die Ohren spitzen und aufschauen. Vorsichtig ging ich in die Richtung des Brüllen bis ich vor einem großen, blau grünen und verdammt hässlichen Monster stand. Ich schluckte schwer, das konnte doch nicht sein. Als jedoch etwas meine Beine streichte und ein kleines, krabbenähnliches Vieh seelenruhig an mir vorbei zog war ich mir jedoch sicher und die Tatsache, das ich meine Vermutung für komplett lächerlich und bescheuert gehalten hatte war die eigendliche Dummheit gewesen. Ich meine, wie viele Runden League of Legends hatte ich schon gespielt, wieso kam mir das alles so bekannt vor und trotz allem hatte ich die Vermutung, ich sei in der Kluft gelandet für ein hirngespienst gehalten. Lächelnd über meine eigene Dummheit und nicht wissend ob ich in dem moment jubeln oder verzweifeln sollte nahm ich ihn weitestgehend stumm hin und machte mich auf den Weg in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich musste einfach erstmal in eine der beiden Basen ehe ich vorzeitig von irgendetwas getötet wurde. Beim Anblick der Monster in den Camps wurde mir mulmig und ich gab mir noch mehr Mühe keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie waren in Wirklichkeit, wenn man das so nennen konnte größer und sahen gefährlicher aus also ich dachte, hinzu kam, daß ich sie patu nicht einschätzen konnte ob und wenn, wie aggressiv sie waren. In Games reagierten die Monster erst wenn man sie Angriff aber ob das auch für ungebetenen Gäste galt?

Ich bewunderte gerade noch die Größe des Blue Buffs als etwas meine Wange stiff und ich aufgrund eines brennenden Schmerzes zusammen zuckte. Als ich sachte über die Stelle fuhr und auf das bisschen Blut sah war ich mir sicher, ich würde hier sterben. Ich drehte mich langsam um und sah in Talons fies grinsendes Gesicht. Als ich die bedrohlich funkelnden Wurfgeschosse in seiner Hand sah und merkte, das ich hier nicht weil raus kommen würde schloss ich die Augen und machte meinen Frieden mit der Welt. Zugegeben, ich habe schon oft über den Tod nachgedacht und ihn auch das ein oder andere Mal in Betracht gezogen aber jetzt, wo ich dem Tode durch jemand Dritten geweiht war, hatte ich einfach Angst. Alles in mir schrie danach zu flüchten anstatt nur dort rum zu stehen und mich erbarmungslos von den spitzen klingen meines Lebens berauben zu lassen aber ich sagte mir, das ich so eventuell weniger leiden würde. Talon würde sein Ziel nicht verfehlen, das war einfach nicht seine Art. Mein Puls war schon am äußerst Limit, gefühlt drohte es mir aus der Brust zu springen und mein Adrenalin kribbelte unangenehm in meinem gesamten Körper. Es war schwer zu akzeptieren aber es musste ja so kommen. Es klirrte und ich spürte, wie jemand meine Hand nahm und mit mit sich zerrte. Ich stolperte einige Male fast und musste wirklich aufpassen, daß Rakans prunkvoller und atemberaubender Pfauen Schweif mir beim laufen nicht ins Gesicht peitschte. Wir liefen an den großen Türmen vorbei bis auf die Plattform auf der das Spiel startete und endlich kam auch Rakan zum stehen.

Leicht außer Atem lehnte er sich gegen den dortigen Tower und betrachtet mich. Es fiel mir nicht direkt auf weil ich selbst noch dabei war den eben gelaufenen halb Marathon ohne ein Sauerstoffzelt irgendwie zu überstehen. Ich strich über meinen weichen, fast Schnee weißen Flügel. So ganz glauben was ich jetzt zu sein schien konnte ich immer noch nicht. Ich sah rüber zu Rakan, der meinen Blick scheinbar bemerkte und sich aufrichten. Seine Ohren spitzen sich dabei und als er sah, das ich mich weitestgehend beruhigt hatte, kam er auf mich zu und blieb so dich vor mir stehen, das ich seine Wärme spüren konnte. Er war definitiv größer als ich und ehrlich gesagt, traute ich mich kaum zu ihm aufzubauen schauen, weswegen ich den Blick stur gerade aus auf seine muskulöse Brust richtete. Mein Blick wanderte verlegen weiter runter über seinen durch trainierten Bauch und noch tiefer. Seine tiefe Stimme ließ mich zusammen zucken und bei den u sittlichen Gedanken die ich gerade im Kopf hatte, stieg mir die röte ins Gesicht. Ich fühlte mich ertappt, war es etwa so offensichtlich gewesen?

Erneut erhob Rakan die Stimme, jetzt sah ich zu ihm auf dem blickte in diese wunderschönen blauen Augen in denen man sich nur verlieren konnte doch ich riss mich zusammen, einmal hatte ich mich schon ablenken lassen und irgendwas wollte er ja von mir.

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