Die jungen Drachen sollten wirklich nicht lange entspannen können.
Kurz nachdem auch Luciam eingeschlafen war, hörte man mächtige Flügelschwingen. Tatiana hörte auf zu singen und weckte Luciam, der sofort aufstand und sich umsah. Dann landeten Berthram und die Drachen seiner Gruppe. Die Jugendlichen wichen sofort zurück, besonders Rinuk, der sich zitternd hinter einem Baum versteckte. Das Drachenmädchen stand nun ebenfalls auf und stellte sich noch vor Luciam, dieser konnte erkennen dass sie genauso vor Angst zitterte wie Rin, aber trotzdem sicher stand. Berthram sah sich mit einer ausladenden Bewegung einmal um, dann dröhnte der Drache „WAS IST HIER LOS?". Tatiana trat noch einen Schritt vor „Der Fluss hat fast vollkommen seine Magie verloren.". Der Älteste sah sie aus seinen schmslen Augen heraus an „Wieso sind andere Drachen in unserem Teritorium?!". Das Drachenmädchen senkte den Kopf „Es sind Freunde..." „FREUNDE? WIE VIEL WEIßT DU SCHON?" der Drache schien wirklich wütend, schrie sie fast an. Eingeschüchtert zuckte Tatiana zusammen, Luciam zog sie zurück und hinter sich. Plötzlich tauchte hinter dem Ältesten eine Gestalt auf. Ein ebenfalls junger Mann legte Berthram eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Dies tat er, da sein Mund offensichtlich zugenäht war. Der Drache verwandelte sich daraufhin wieder in seine Drachenform und schleuderte den Fremden gegen den Fels, wo dieser herunter sackte und liegen blieb. Das hatte die junge Drachendame mit entsetzen mit angesehen, sie riss sich etwas von Luciam los und trat wieder vor, die zitternden Hände zu Fäusten geballt. „Ich übernehme alle Verantwortung. Aber bitte tu Ihnen nichts." . Der riesige Drache richtete sich vollkommen auf und sah von weit oben auf sie herab. „Nun gut. Tatiana, aus der Familie der Sternensänger. Als Mitglied des Ältestenrats schuldige ich dich wegen Hochverrats an. Du bist nunmehr und für immer vom Clan des Gebirges verbannt. Verschwinde mit deinen ‚Freunden'." fügte er zischend hinzu.
Das junge Drachenmädchen sah zu ihm hoch, sofort flossen ihr die Tränen über das ganze Gesicht. Ihr Freund hinter ihr sah ebenfalls wütend auf „DAS KÖNNT IHR DOCH NICHT MACHEN!" „Oh doch, dass kann ich. Kommt, wir müssen unsere Magievorräte und Kämpfer mobilisieren, wir stehen einem eventuellen Krieg um die Magie bevor.". Mit diesen Worten drehte sich Berthram wieder um und erhob sich mit ein paar Flügelschlägen wieder in die Luft, die anderen folgten ihm.
Tatiana sah ihnen noch hinterher, dann sank sie auf die Knie und schluchzte. Ihre beiden Freunde waren sofort an Ihrer Seite um sie zu trösten. „Danke..." schniefte sie, nachdem sie eine Weile nur Schluchzer von sich gegeben hatte. Der Fremde hatte sich inzwischen auch wieder gefangen und richtete sich auf und musterte die Gruppe. Die Drachendame hatte gerade Rinuk umarmt und sah ihn nun an. „Danke auch für deine Hilfe... wer bist du?" sagte sie und stand auf. Der Fremde neigte aber nur den Kopf und ging. „TROTZDEM DANKE!" rief sie ihm noch hinterher, dann waren auch schon die letzten Spitzen seines langen, hellblonden, schwebenden Haares verschwunden.
Dann sahen sich die Jugendlichen untereinander an. Schließlich sprach Rinuk aus, was sie alle dachten: „Was machen wir denn jetzt?". Die Zeit flog vorbei, bis Luciam die Stimme erhob „Tatiana, ich kann dich mit zu mir nehmen, vielleicht wird mein Rat mir ja Gehör schenken. Und Rin... du wirst erstmal zurück müssen. Wir werden uns in zwei Tagen am Fluss zwischen dem Wüsten und dem Moorterritorium treffen." Die beiden Drachen nickten. Luciam legte dem Drachenmädchen beruhigend die Hand auf den etwas gesenkten Kopf. „Das wird schon. Du kannst uns vertrauen." . Sie sah auf „Das machst du wirklich für mich?" „Natürlich! Wir werden zusammenhalten und nicht zulassen, dass unsere Clans sich bekämpfen". Rin nickte zustimmend „Gewalt ist keine Lösung... ich werde auf euch warten." dann stand er auf, umarmte Tatiana nochmal und winkte, bevor er sich umdrehte und ging. Nun, da sie alleine waren, sah der Drachenjunge nochmal zu seiner neuen Freundin „Geht es wieder? Wir werden ein Weile laufen, also solltest du nochmal etwas trinken..." meinte er lächelnd. Tatiana ging seinem Rat nach, bevor sie die Brücke überquerten sah sie nochmal zurück. Das Gebirge ragte nun bedrohlich hinter ihnen auf, das Gebirge, was einmal ihr zu Hause war. Traurig wandte sie sich um und wanderte mit Luciam in die Wüste.
Währenddessen kehrte Rinuk ins Moor zurück, blieb aber gleich nahe dem Fluss. Er wollte möglichst nicht anderen Clanmitgliedern begegnen, da diese wahrscheinlich wieder einen Spaß daran finden würden, ihn zu mobben. Also hockte er sich an das Ufer und starrte auf das Wasser. Doch dann erspähte er ein Schimmern unter der Wasseroberfläche. Schnell kroch er näher und tauchte seine Hand ins Wasser. Natürlich hatte auch er bemerkt, dass die Magie im Wasser, wovon die Drachen lebten, langsam verschwand. Doch dieses Schimmern war etwas anderes... das fluoreszierende Leuchten verschwand aber ganz schnell, sobald er seine Hand ins Wasser hielt. Rinuk schloss daraus, dass es ein Lebewesen war und zog seine Hand zurück. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken..." sagte er leise und hoffte auf eine Reaktion. Und tatsächlich – eine Gestalt mit fluoreszierenden Streifen kam wieder der Wasseroberfläche näher. Er blieb ganz ruhig und legte den Kopf schief, wich aber vorsichtshalber, aber kaum merklich, etwas zurück „Hallo?".
Jetzt tauchten zwei Nasenlöcher auf, wie man es bei Krokodilen sehen kann, diese schnaubten und spritzen Rinuk somit nass. Dieser saß nun vollkommen durchnässt am Ufer „Dann nicht..." . Plötzlich erhob sich ein langer Drachenkörper aus dem Wasser und ließ sich neben ihn ans Ufer fallen, wo er zu einem Mädchen mit leicht grüner Haut wurde. Dieses kicherte „Heey, nicht Trübsal blasen!" . „Wer bist du?" der junge Drache sah sie erstaunt an, wich aber erstmal wieder zurück.
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Drachenland
AdventureTauchen wir ein in eine völlig andere Welt... Lassen wir uns verzaubern von den gewaltigen Eindrücken... Aber vergessen dürfen wir nie- wo Licht ist, ist auch Schatten... Auch Drachen sind weit entfernt vom "perfekt sein". Folgen wir Tatiana und Ih...