Angekommen an der neuen Schule, auf der er deutlich zufriedener ist als auf der anderen, da er nun seinen lang ersehnten Neuanfang machen kann, fand er direkt und auf anhieb innerhalb der ersten Woche neue Freunde, die ihn, wie er meinte bis dahin, den Weg in die richtige Richtung leiten würden. Seine Familie fand, dass er in und nach den Ferien sich stark geändert hätte: Die Auszeit und Trennung von alle dem was war, tat ihm anscheinend mehr als nur gut, denn er war glücklich und es schien so, als würde er seine innere Ruhe gefunden haben, denn er muss sich nicht mehr mit den Leuten abgeben, die ihm das Leben zur Hölle auf Erden gemacht haben.
Die Briefe, die er weiterhin schrieb, waren ungleich mit denen, die er in der Vergangenheit schrieb. Diese waren damit gefüllt, wie glücklich und zufrieden er ist und wie gut es ihm zur Zeit gehen würde, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hat: Er beschreibt, dass sein Kopf seitdem viel freier geworden ist und er in einer Art Gleichgewicht mit sich selbst ist, auch wenn es irreparabel war, was geschehen ist. Wie auch in der ganzen Zeit davor, war die Musik ein sehr wichtiger Bestandteil seines Lebens und wenn nicht, war Musik sogar sein Leben, denn 90 Prozent seines Tages, wenn er gerade nicht in der Schule sitzt oder sich mich mit Freunden trifft, verbrachte er mit Musik. Jeden Tag und jede freie Sekunde die ihm zur Verfügung stand nutzte er für das, was ihm wichtig war. Des weiteren fand er Hobbys, die ihm sehr viel Spaß machten. Eines davon war das Eislaufen, da er sich auf dem Eis frei bewegen kann, zeigen konnte, was er alles kann und niederschläge einfacher verarbeiten kann, aber auch das Zeichnen wurde zur Leidenschaft: Eines der wenigen Sachen, die er sich hart erarbeiten musste.
Die gesamten acht Wochen seiner Ferien die er hatte nutzte er jeden Tag dafür, um Gespräche mit einem Psychologen und einem Therapeuten zu führen und im laufe der kurzen Zeit, stellten sie Anzeichen einer Depressiven Episode fest, welche mit einer Medikamentösen Therapie in Schacht gehalten werden sollen, denn er beschreibt es, als seie es zu einem solchen Zeitpunkt der letzte Atemzug den er machen würde, bevor das Licht vor seinen Augen schwindet und er langsam im Jenseits abtaucht. In solchen Zeiträumen ist es nicht ungewöhnlich, dass er über seine schlechte Vergangenheit nachdenkt und somit jegliche Probleme die er in Vergangenheit hatte, wieder an zu fangen schienen.
Einige Monate vergingen schneller als anfangs noch gedacht und schon war sie da: Seine erste große Liebe und zu seinem Gunsten, war diese Person in seiner Stufe und machte den gleichen Bildungsgang wie er. In den Pausen machten sie oftmals etwas zusammen und versprachen sich, dass sie sich selten aus den Augen verlieren wollen, denn die beiden verstanden sich so gut, dass es schon unheimlich war und man darüber nachdachte, ob es nicht Geschwister wären. Jedoch nach langer Zeit blieb es nicht nur bei einfachem reden: Sie wurden mutiger und fingen an, ob gewollt oder ungewollt, miteinander zu Flirten und sich zu necken, bis sie sich in den Armen lagen und herzlich lachten. In der nähe seines Schwarms fühlte er sich wohl und aufgehoben und begann sogar damit, seinen Schwarm mit Musik zu vergleichen, denn beides hat eine ähnliche Wirkung auf ihn.
Die Freunde bei denen er hoffen und bangen musste, ob er sie je wieder sehen würde, hielten sehr guten Kontakt zu ihm. Seine positive Überraschung war jedoch, dass die Leute auf ihm zukamen, denn er wurde auch von anderen gemocht damals, nur wollten sie das aufgrund des Drucks und dem Massenzwang nicht zeigen, denn keiner wollte allein da stehen, sondern sich einer Gruppe zugehörig fühlen. Sie arrangierten Treffen an Plätzen, die viele zu teils schmerzhafte Erinnerungen tragen, für beide Seiten. Sie lachten, weinten, strahlten und scheinten zusammen an jenen Orten in ihrer Stadt. Es sind Erinnerungen für das Leben, die er wohl nie vergessen wird, denn aus einst verhassten Fronten wurden friedliche Parteien die einander Wert schätzen und füreinander da sein wollen, wie in guten so auch in schlechten Zeiten.
Ob er nun endlich und endgültig Ruhe fand, um seinen neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen genießen zu können? Wenn er zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, was noch alles auf ihn zukommt, hätte er die Augenblicke vielleicht etwas mehr genossen.
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Zufall oder doch nur ein Sternzeichen?
Historia CortaEin heranreifender Junge sitzt Nachts in einem abgelegenem Wald und erzählt seine Geschichte, wie er gelebt hat und was er erleben musste.