So, nun saß ich im Klassenraum und lies den Mathe Unterricht über mich ergehen. Nicht wirklich anwesend betrachtete die Tische vor mir. Es waren typische Schultische, Holztische die von Schrift übersehen waren. Sie hatten auf den ersten Blick wirklich nichts besonderes, aber das war eine Art Scheinhülle wie es fast jeder hatte. Hinter jeder Hülle steckt etwas, ob hell oder dunkel, ob gebrochen oder strahlend, ob still oder laut, ob erkennbar oder nicht, das ist bei jedem anders, aber bei jedem ist es vorhanden. Auf dem zweiten Blick sahen manche Menschen eine Art Geschichte. Die Schrift auf den Tischen, oder die Worte konnte eine ganze Geschichte erzählen, doch für die meistens Leute waren dies nur Vandalismus oder eine Art Verunreinigung. Ich schreckte zusammen als mein bester Freund in die Seite stach und ich wieder aus meiner Gedankenwelt geholt wurde. „Was ist los?", murmelte ich leise und schaute verwundert zu meinem Sitznachbarn, doch er deutete einfach in die Richtung unseres Mathelehrers und ich bemerkte dass die ganze Klasse ,inklusive meines Mathelehrers, den Blick auf mich gerichtet hatten. Warum war mir mehr als unklar. Nach sekundenlanger Stille, nahm unser Mathelehrer kopfschüttelnd den Blick von mir, worüber ich sehr erfreut war.Unser Mathelehrer wirkte schon komisch mit seinen weißen, feinen Haaren die kaum mehr auf seinem Kopf vorhanden waren, ebenso mit seinem von falten übersehenem Gesicht das vor Schweiß ,in dem Licht der Lampen, feucht glänzte. Mit den knöcheligen Finger, die verschränkt auf seinem Schoß lagen und seinem aufmerksamen Blick,der forschend, nach einem neuen Opfer für eine Matheaufgabe, durch die ganze Klasse drang. Schnell wand ich den Blick ab und fiel wieder in meine eigene Traumwelt, die viel besser war als der nie endende Mathematikunterricht. Ich begann mit dem Fineliner, der zwischen meinem Daumen und Zeigefinger lag, leicht hin und her zu schwanken und beobachtete den wackelnden Stift. Warum ich dass tat war mir selbst unklar, es war nur eine Art Ablenkung um nicht komplett in meiner eigenen Welt zu versinken. So hatte ich eine Art Beschäftigung, obwohl es nicht die aufregendste war. Es lenkte mich wirklich von allem ab, vom Mathe Unterricht, von dem Ticken der Uhr,von meinem Sitznachbarn und von allen meinen Gedanken und Gefühlen.Vollkommen konzentriert auf die rote Stiftekappe, die hin und herschwang, bemerkte ich das Pausenklingeln nicht, erst als alle Schüler den Raum verlassen hatten und mich mein Mathelehrer mit einem durchdringenden Blick anschaute. Schnell legte ich den Stift beiseite und griff so schnell es ging nach meiner Jacke und rannte regelrecht aus dem Klassenraum. Während ich durch das Treppenhaus lief und schnell meine dünne Übergangsjacke überwarf bemerkte ich nicht wie mir mein Handy aus der Tasche fiel.
Draußen fröstelte ich stark. Der Winter war gekommen und legte seine weiße Decke über das Land. Kristallartige Flocken fielen vom Himmel und landete auf dem Steinboden. Ich schloss die Augen und wand meinen Blick in Richtung des Himmels und genoss die eiskalten Schneeflocken,die auf meinem Gesicht landeten. Ich fing an zu zählen. Erst waren es zwei, dann drei und am Ende waren es so unzählig viele dass ich aufgab zu zählen. Ich senkte meinen Blick wieder und schaute auf meinen Atem der als kleine Wolke zusehen war. Meine Hände versteckte ich in meiner Jackentasche, damit sie nicht abfroren. Ich wusste jetzt schon dass es ein kalter Winter werden würde, doch ich freute mich auf die eisigen Tage, wenn der Schnee vom Himmel fiel und die Fensterscheiben beschlugen, wenn fast alle die Außenwelt mieden und die Straßen leer waren, sodass ich allein die Schönheit einzelner Orte genießen konnte. Doch noch war diese Zeit noch nicht. Der Schnee fiel erst seit heute morgen und hatte erst eine hauchdünne Schneedecke hinterlassen. Die meisten Schüler der Schule hatten sich irgendwo untergestellt um sich vor der Kälte zu schützen, weshalb der Schulhof wie ausgefegt wirkte. Ich genoss diese Ruhe die sich über den Schulhof gelegt hatte, es war schöner als die überfüllten Wege und die unendlich viele Cliquen, die nur flüsterten und auf andere Leute zeigten. Im Gegensatz zu diesem Alltag war es fast wie ausgestorben hier, nur einige Schüler die von Gebäude zum nächsten eilten waren zusehen. Mit ruhigen Schritte lief ich über den stillen Schulhof und beobachtete die langsam größer werdenden Schneeflocken. Einzelne landeten auf meinem schwarzen Haar, doch ich ignorierte die langsam ansteigende Kälte. Irgendwie machte die Kälte und der Schnee meinen Schultag erträglicher, jedenfalls hatte ich bessere Laune als zuvor. Weiterhin mit langsamen Schritte überquerte ich den von schneebedeckten Schulhof. Wie immer fing ich an nachzudenken. Immer wieder stießen wir die gleichen Fragen in den Kopf, auf die wie immer keine Antworten fand. Ich hatte den Blick,Gedanken verloren, auf den Boden gesenkt und hörte gespannt dem Knirschen unter meinen Winterstiefeln zu. Ich war nicht wirklich an dieser Welt anwesend. Ich war auf einem anderen Planten. Einem schöneren. Einem auf dem alle gemeinsam ihr Leben genossen, auf dem jeder gleich war, Gleich verdient, gleiche Rechte hatte. Doch wie mir jeden einzelnen Tag klarer wurde, dass so ein Planet niemals entstehen könne, dafür waren zu viele Menschen unterschiedlich. Langsam ließ ich mich auf einem Stein nieder, der am Rand des Schulhof stand. Meine Beine fest an meinen Körper gewinkelt und die Hände in den Jackentaschen versteckt saß ich auf dem kalten Stein und fror stark, doch ich wollte keine einzige Sekunde der Kälte verpassen. Zu schnell wurde es wieder Sommer, weshalb ich jede Sekunde des Winters genoß. Ich atmete entspannt gegen meinen hochgebundeten Schal, wodurch mein heißer Atem mir wieder entgegen prallte. Eine Milisekunde musste ich schmunzeln. Es war schon schön gerade in diesem Moment hier zusitzen und jeden Augenblick des Schnees zu genießen. Mein Atem ging taktvoll und langsam schloß ich die Augen, wie seid den letzten Wochen fühlte ich mich schwach und müde. Ich hob meine Hand um eine Schneeflocken zu fangen doch zog diese ruckartig zurück und zog scharf die Luft ein, als mir plötzlich schwarz vor Augen würde. Nach einer langen Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bemerkte ich die Wärme an meinen Augen und mir fiel auf dass jemand mir die Augen zuhalten musste, da hörte ich ein leises Flüstern an meinem Ohr: "Nicht so viel träumen, Jiminie"
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Do you want to live forever? ||Yoonmin||
FanfictionPark Jimin scheint auf dem ersten Blick einem normalen Schüler zu gleichen. Jedoch wird die Offenbarung von Geheimnissen sein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Egal wie sehr er kämpft, er muss akzeptieren dass er fallen wird. [Drama] [Fluff] [don't...