✿ 104. "Sie" ✿

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Immer wenn sie sich wo selbst sieht, sieht sie nichts. Sie findet sich nicht schön und nicht hässlich. Wenn ihr jemand ein Kompliment macht zuckt sie einfach mit den Schultern, da sie selbst den Konter darauf nicht kennt. Manchmal lügt sie und sagt darauf einfach: "Finde ich nicht". Sie meint, selbst das sie sich nicht schön findet währe gelogen. Es ist als würde ein schwarzer Frabklecks auf jedem Bild vor ihr, ihr zartes Gesicht verdecken. Egal, wie sehr sie versucht sich auf ihre großen dunkelbraunen Augen zu fixieren, sie sieht es nicht. Demnach spielt es keine Rolle ob der Spiegel geputzt ist oder nicht, ihre zarten rot schimmernden Lippen spiegeln sich in ihren Gedanken nicht wieder.

Ein Schleier aus weißen Lügen und schwarzen Gedanken fängt sie immer wieder auf wenn sie in den Spiegel sieht und so wird ihre wohlgeformte Nase, mit ein paar Sommersprossen verdeckt. Wenn sie wieder von der realität auftaucht und dann vor dem Spiegel sitzt, mit dem orangenen Sommerkleid das sie umgibt und den kurzen schwarzen Haaren, die ihr Gesicht schmücken fährt sie mit ihrer weichen Hand sanft zu ihrem Gesicht. Doch es ist ein Hauch von nichts. Eine kleine Träne rollt an ihrer zarten rosa schimmernden Wangen hinunter, die Gedanken in ihrem Kopf zerbrechen, wie eine Blumenvase und fallen in die Tiefe ihrer Seele.

Ohne jeden Gedanken in ihrem Kopf handelt sie und berührt den Spiegel vorsichtig mit ihren Fingerspitzen. Es ist als würde sie in ihre Seele greifen, nach der Zukunft. Noch kurz genießt sie die Erinnerung an die Vergangenheit und sieht dann sich selbst in voller pracht vor dem Spiegel. Aus ihrem anderen Augenlied gibt nun auch diese Träne der Schwerkraft nach und rollt über ihr Gesicht. Ihr Auge zeigt ihr nun sich selbst und spiegelt sie in ihrem Kopf wieder.

Sie kann sich sehen, doch leider ist sie nun auch wie alle Anderen.

Ob sie wohl hässlich ist?

『 Haha..- scheiße gelaufen 』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt