Guten Morgen, guten Mittag, guten Abend oder eine wunderbare, gute Nacht, an alle Leute, deren Augen diese Geschiechte, hoffentlich mit Freude erblicken. Am heutigen Tage werdet ihr von einer, für viele Leute romantischen Geschichte erfahren, die sich eines Tages genau so zugetragen hat oder sich noch zutragen wird. Die Zeit in der sie verfasst wurde ist ungewiss. Und falls ihr jetzt denkt sie muss wohl mit Sicherheit in der Vergangenheit spielen, irrt ihr. Denn auch das, was erst geschrieben wird, wird irgendwan, als bereits geschrieben gelten und somit mit der Vergangenheit verwoben. Für den Fall das ihr euch jetzt fragt wozu das ganze ist, ist meine Antwort nur: Ich weiß es selber nicht. Vielleicht um die Stimmung aufzulockern, oder weil ich nicht weiß wie ich beginnen soll. Weil, wie bereits in einer anderen Geschichte erwähnt, aller Anfang ist schwer.
Nun wollen wir jedoch zur Geschichte übergehen:
Eine Gruppe von bereits langjährigen Freunden, traf sich einst um den Geburtstag eines der Mädchen zu feiern. Sie gingen in eines der Restaurants, die in der heutigen Zeit wohl als hip gelten und cool. Das Essen war bis auf das Dessert nicht weiter ungewöhnlich und auch die Cocktails waren nichts außergewöhliches. Insgesamt fragten sich also alle, aus welchem Grund dieser Laden so angesagt war bei den Studenten. Einem der Freunde kam die Idee, das es eventuell mit dem Zeug zutun haben könnte was sie sich alle reinpfiffen, doch alle taten diese Idee als Schwachsinn ab, weil das Restaurant so ganz und gar nichts verruchtes an sich hatte.
"Hieß es nicht es sei vegan oder so?" fragte schließlich eines der Mädchen. Das erschien den Freunden die Lösung zu dem Problem zu sein.
Wie dem auch gewesen sein mag, die eigentliche Geschichte beginnt erst in den vier vertrauten Wänden des Pärchens, welches ein Geburtstagskind beinhaltet. Die kleine Gruppe von Freunden war anschließend nämlich noch auf eine Runde Karten vorbei gekommen. Doch dabei blieb es schlussendlich nicht und so spielten sie Mensch ärgere dich nicht und diverse andere Spiele.
Das Geburtstagskind, nennen wir sie Fey, war nach einpaar Shotts aus den kleinen Schnappsgläsern etwas heiterer als sonst. Zugegeben, etwas sehr viel heiterer als sonst. Ihre Gäste und ihr Partner kamen ihr jedoch beängstigend berauscht vor und so entschied sie sich gegen weiteren alkoholischen Konsum und setzte alle auf Wasser und Limonade.
Als die Stimmung wieder etwas ruhiger wurde und die Ideen langsam aber stetig zur Neige gingen, entschieden sie sich für ein Spiel, wofür sie nur sich selbst, Kopfhörer und Musik brauchten. Um die Regeln kurz zu erläutern: Es würden alle Kopfhörer tragen bis auf eine Person, die hätte die schwierige Aufgabe sich einen Satzt auszudenken. Dabei spielt es keine Rolle was für einen, hauptsache er ist nicht zu lang. Die, die nun mit Lauter Musik in den Ohren, summend dasitzen, müssen von ihrem vorgänger den Satzt übernehmen und weitergeben. Das Endergebniss wird laut verkündet und bietet Stoff für fröhliches Gelächter.
So saßen unsere Freunde also da und überlegten sich einer nach dem anderen jeweils einen Satzt, den die anderen mehr oder weniger erraten mussten. Fey war als erste an der Reihe und ließ ihre Spielgefährten an dem Satzt "Marmeladen, Honig Brot mit Fruchtsalat" verzweifeln. Das Endprodukt ihrer Kreativität klang jedoch geringfügig anders und wurde zum Gespött.
Jack, Fey's Freund, beendete die lustige Runde, mit einem etwas ernsteren Satzt als seine Vorgänger. Er und Fey waren schon fast 10 Jahre glücklich zusammen,natürlich hatte es nicht nur Höhen sondern auch Tiefen gegeben, aber alles in allem lebten sie doch sehr glücklich gemeinsam. Er hatte gut und lange überlegt wie er ihr einen Antrag machen sollte, kam jedoch nie weiter als das er ihr die kleine Schachtel mit dem feinen Ring hinhalten wollte. Und heute, an ihrem 28 Geburtstag, sollte es soweit sein.
Alle saßen mit dem Rücken zu ihm, bis auf die Person direkt vor ihm, Felix. Er wank ihm kurz zu um seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen und zeigte auf Stift und Papier neben sich. Nachdem sie miteinander kurz geflüstert hatten, was eigentlich die Spielregeln brach, und Jack Felix seinen Plan erklärt hatte, schrieb der nun nicht mehr all zu junge Mann die Worte "Marry Me" in großen Druckbuchstaben auf's Papier. Bei jeder musiktauben Person, gestikulierte Jack in Richtung seiner Freundin Fey, die im Takt der Musik mit wibbte, um anschließend dann auf das Papier mit der Inschrift zu zeigen. So arbeitete er sich langsam an allen Personen vorbei, bis er vor dem Rücken seiner Freundin saß. Nervös drehte er sich um. Alle hatten die Kopfhörer abgenommen und schauten ihn erwartungsvoll an.
"Ein und ausatmen..." schienen sie zu sagen und nickten ihm aufmunternt zu. Er holte noch einmal tief Luft bevor er Fey auf die Schulter tippte. Sie drehte sich gelassen um und sah ihn dann erstaunt an.
"Willst du mich heiraten?" formte er mit seinen Lippen.
"Nochmal..!" schrie Fey "Aber gaaanz langsam bitte!" sie lachte, konzentrierte sich aber gleich wieder auf seine Lippen die die Worte abermals formten. Sie wiederholte was sie dachte verstanden zu haben, doch er schüttelte den Kopf und wiederholte nochmal.
Nach etwas mehr als 5 gescheiterten Versuchen, bedeutete er ihr die Kopfhörer ab zu nehmen.
"So, jetzt aber: was hast du gesagt?" sie lächelte ihn entschuldigend an.
"Fey, willst du mich heiraten?" ihre Augen weiteten sich als er die kleine Schachtel ans Licht brachte und ihr entgegen hielt. Vorsichtig hob er den Deckel an als er sich vor sie hingekniet hatte und statt zu ihr herauf, auf sie hinab sah, da sie im Schneidersitzt vor ihm saß.
In den nächsten Minuten des Schweigens, klopfte ihm das Herz bis zum Hals und er schreckte zusammen als Fey ihm um den Hals fiel, ihn zu Boden warf und anfing zu quicken wie ein zu fest gedrücktes Meerschweinchen.
"Ist das ein ja?" fragte er verunsichert und legte ihr den freien Arm um die Hüfte.
Sie stütze sich mit einem Arm neben seinem Kopf ab und sah auf ihn herunter "Natürlich, du Vollpfosten!"
Tja, liebe Leser, nun ist die äußerst romantische und sehr einfühlsam erzählte Geschichte zu Ende. Ich hoffe als Schriftsteller natürlich darauf das ich einen Teil meiner Leser in Begeisterung versetzt habe und noch versetzten werde, oder das ihr mein Werk zumindest nicht verabscheut. Vielleicht ist die Geschichte dem ein oder anderem zu kurz, oder eventuell auch zu lang, für manche jedoch gerade passend. Nichts und niemand ist perfekt. Es gibt natürlich Dinge, die dem Einzelnen perfekt erscheinen, diese Dinge sind aber für eine andere Person vielleicht ganz und gar nicht perfekt. Man kann es nie allen recht machen und das sollte auch nicht unser Ziel sein. Viele Leute denken, sie könnten aus verschiedenen Gründen nicht um Hilfe fragen. Sie müssten das doch wissen, die Frage wäre banal oder was man nicht alles in seinem Kopf vor sich hin sagt. Dabei ist manchmal genau das der Fehler. Kurz: Traut euch zu fragen! Fragen aus dem Nichts heraus, ungeplannte Fragen! Genau wie es Jack bei Fey getan hat, denn mit planen kommt man oft nicht weit. Das unperfekte ist perfekt!
Vielen Dank für Eure Aufmersamkeit und genießt noch den Morgen, den Mittag, den Abend oder die Nacht.
Auf ein baldiges Wiedersehen