@wasserstoffblonddWoher holst du deine Schreibinspiration?
Kommt drauf an, ich unterteile das gerne in zwei Kategorien. Erstens, die allgemeine Schreibinspiration. Die kommt aus mir selbst heraus, aus dem Bedürfnis Gedanken zu ordnen, in einen anderen Kontext und in andere Geschichten hineinzuweben. Die Inspiration ist eine grundlegende, da ich alles nutze, was ich jemals erlebt, gelesen oder gesehen habe. Die sich daraus entwickelnden Ideen kommen meistens kurz vor dem Schlafen gehen, deshalb liegt jetzt auch schon seit einiger Zeit ein Notizbuch neben meinem Kopfende. Mit leeren Seiten, die ich einfach so um Dunklen aufschlage um Stichwörter rein zu kritzeln.
Die zweite Schreibinspiration ist konkreter. Das sind Schnipsel, die man in Songs aufschnappt oder in der Bahn. Anders als die Inspirationen der ersten Kategorie kann man sie direkt weiterbenutzen. Man speichert sie nicht erst als Erinnerungen zwischen, sondern denkt direkt Hey, cool, so einen Charakter würde ich auch gerne erschaffen. Oder Diese Schuhe sind so ausgefallen, wenn sie jemand in einer meiner Geschichten tragen würde, dann wäre das xy. Inspirationen der zweiten Art finde ich persönlich oft auf Wegen irgendwo anders hin. Beim Radfahren kam mir die erste Ideenskizze zu „Raphael" bzw. UianeP, im Flieger nach Barcelona eine andere Kurzgeschichte, genauso wie verschiedene Schreibschnipsel von Strangspaziergängen. Spazieren gehen ist immer gut.
Wie kam es dazu, dass du angefangen hast zu schreiben?
Geschrieben hab ich schon in der Grundschule und Geschichten erfunden schon im Kindergarten. Eine Zeit lang hatte ich einen imaginären Freund (bzw. ein imaginäres Tier), mit dem zusammen ich Abendteuer erlebt habe. Die hab ich dann meiner kleinen Schwester erzählt. Ich hab letztens sogar noch ein uraltes Worddokument auf einem ausrangierten Computer meiner Eltern gefunden; mit einer kleinen Geschichte und sogar einem Gedicht.
Auf der weiterführenden Schule ist das mit dem Schreiben kurzzeitig mal weniger geworden, in der neunten Klasse hab ich keinen einzigen Fitzel zustande bekommen.
Erneuter Auslöser war dann schlicht und ergreifend Langeweile während meines Auslandaufenthaltes in Frankreich. Nicht, dass es dort so wenig zu tun gegeben hätte (eher im Gegenteil), aber montags gab es diese furchtbar langweilige Doppelstunde Physik/Chemie bei einem uralten runzeligen nuschelnden und xenophoben Lehrer. Wenn man da als Deutsche halbwegs in ganzen Stücken wieder rauskommen wollte, musste man den Mund halten. Und dann können zwei Stunden ziemlich lang werden. Da hab ich angefangen ein paar Grundzüge von Aschemädchen aufzuschreiben. Nur einzelne Szenen, die ich irgendwie cool fand. Im anschließenden Sommerurlaub in Schweden hatte ich zwei Wochen lang kein Internet und so traurig wie das ist, auf einmal hat der Tag viel mehr Stunden. Also hab ich mir ein leeres Notizbuch geschnappt (ein Werbegeschenk einer Heiz und Sanitärfirma) und einfach drauf los geschrieben. Seite um Seite und das dann alles nochmal abgetippt und tja, dann kam Wattpad.
Was sind deine Lebensziele?
Jemanden finden oder mich von jemanden finden lassen, mit dem ich getrost den Rest meines Lebens verbringen kann und möchte ohne, dass wir einander an die Gurgel gehen. Ja, das wär's schon. Der Rest kommt irgendwie von allein. Ich bin sowieso kein großer Freund von Zielen. Wenn man sie erreicht steht man meistens erstmal vor einer großen Leere, bei der man nicht weiß, wie man sie füllen soll.
Wäre es ein Wunsch von dir, deine Zeilen in einem Buch festzuhalten?
Klar wie Gemüsebrühe ohne Karottenstückchen.
Was bedeutet dir deine Familie?
Viel. Besonders, wenn meine kleiner Schwester in ihrer Empore über meinem Zimmer beschließt, ihr Dinosskelett auszumeißeln.
Generell bin ich wahrscheinlich nicht die beste Schwester und nicht das beste Mitglied einer Familie, das man sich vorstellen kann, aber das ist ja auch irgendwie der Sinn davon. Familie ist unglaublich wichtig, weil man durch sie lernt mit Menschen klarzukommen. Seine eigenen Bedürfnisse auch mal hinten anzustellen. All sowas eben. Außerdem weiß man, dass sie immer für einen da ist, wenn man es geschafft hat, den Familienalltag mit einer Mutter in den Wechseljahren, zwei Mädchen in der Pubertät und einem Kind in der Trotzphase zu überstehen. Da zwingt einen auch kein Dinoskelett in die Knie.
In welche Kategorie Mensch würdest du dich einordnen und warum?
Kategorien für Menschen haben in der Geschichte noch nie sonderlich gut funktioniert. Ich halte das eher für schwierig, wer weiß schon, wer er ist und wer weiß schon, wie die anderen sind. Das sind beides zwei große Unbekannte, da kann man nur schwer Kategorien erstellen.
Faszinierend finde ich jedoch das mbti System bzw. den mbti Test. Er hat im Prinzip keine Gültigkeit und das Ergebnis sollte nicht überbewertet werden, aber am ehesten würde ich diese Menschenkategorien wählen.
Innerhalb dieses Systems bin ich übrigens ein INTJ-A, wenn ihr den gemacht habt, könnt ihr mir ja mal schreiben, ob ihr denkt, dass das zutreffend ist ;)
Wer sind deine Vorbilder?
Aufs Schreiben bezogen Rowling, Kafka und andere, die ich gerade vergesse zu nennen. In der Kunst Rembrandt, van Gogh, Caillebotte und Richter.
Aber eigentlich fallen die alle eher unter den Punkt Inspiration oder so etwas wie „Menschen, deren Werke ich schätze". Ich würde gern selbst frei und unabhängig etwas erschaffen, ohne dabei Vorbildern mit viel zu hohen Messlatten hinterher zu hecheln.
Wie bist/warst du als Schülerin?
Mein Abi wird wahrscheinlich recht gut werden, was daran liegt, dass ich mich für vieles interessiere und ein zugegebenermaßen recht gutes Kurzzeitgedächtnis habe. Leider ist das in unserem Schulsystem immer noch von viel zu großer Bedeutung. Mathe will sich diesem System der guten Noten nicht fügen, ansonsten kann man aber nicht meckern.
Wer Lust hat, diese Fragen zu beantworten, soll sich frei fühlen, das zu tun! Ich danke für die Nominierung (:
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Sinnfrei
RandomSinnfrei hört sich besser an als sinnlos. Vielleicht ist es für euch keins von beiden, wenn ihr mehr über mich erfahren wollt.