Kapitel 5

136 15 6
                                    

Pov. Seppl
Wütend schlage ich die Türe meines Autos zu und laufe mit schnellen Schritten zur Haustüre. Max kann was erleben, wie kann er nur so gemein zu Luca sein? Sauer und Geräuschvoll mache ich die Türe auf und betrete das Haus. Mit einem lauten Knall fliegt die Türe wieder zu und ich streife meine Schuhe ab. "MAXIMILIAN LEONARD KRANSEN!" ,schreie ich aufgebracht. Der kann was erleben. Ich kenne Luca nicht wirklich, aber das was Kari mir über ihn erzählt hat, lässt ihn für mich sympathisch wirken. "I-ich bin hier" ,kommt es leise und etwas unsicher aus dem Wohnzimmer. Meine Jacke hänge ich auf und meinen Schlüssel werfe ich unachtsam auf die Kommode, ehe ich Richtung Wohnzimmer laufe. Max sieht mich schuldbewusst an und kaut auf seiner Unterlippe, was für mich ein Zeichen ist, dass er seinen Fehler eingesehen hat. Meine Standpauke bleibt ihm auf jeden Fall trotzdem nicht erspart. Wie kann er nur so ein Arschloch sein?

"Und? Wie ist das Date gelaufen?" ,frage ich und bemühe mich ruhig zu bleiben. "Ich also äh- nicht wirklich gut?" ,meint Max, wobei das eher nach einer Frage klang. "Nicht wirklich gut? Wieso sagst du nicht einfach wie es ist? Es war beschissen! Luca ist nach Hause gekommen, Tränen überströmt und nein ich übertreibe nicht! Das hat ihn wirklich hart getroffen Max und ich kann gar nicht sagen, wie enttäuscht ich gerade von dir bin. Du hättest dich wenigstens etwas zusammenreißen. Aber nein, der Herr hört ja lieber auf seinen eigenen Sturkopf und ist ein totaler Ignorant. Und ich bin auch noch so blöd gewesen und hab Kari vor 'ner Woche erzählt, was für ein toller Bruder du bist! Weißt du wie dumm ich mir vorkomme? Ich habe dir extra gesagt, dass er nicht so eine schöne Kindheit hatte wie wir. Aber du hast es natürlich ignoriert, was ja nicht anderst zu erwarten war... Manchmal frage ich mich echt was bei dir falsch läuft. Ich hoffe schwer für dich, dass es Luca in den nächsten Tagen besser geht, weil wenn nicht hast du ein rießen Problem" ,sage ich und tippe ihm gegen seine Brust.

Max sieht mich immernoch schuldbewusst an, bis er den Blick senkt und zu Boden schaut. "Du hättest ihm wenigstens eine Chance geben können, ich hab extra jemanden gesucht der auf deine Wunschvorstellung trifft. Du wolltest das er groß ist, das ist Luca. Er sollte blonde oder braune Haare haben, hat Luca. Und wenn möglich grüne Augen und weißt du was, die hat Luca ebenfalls. Außerdem sollte er freundlich und zuvorkommend sein und das wichtigste, Humor haben und wie es der Zufall will, trifft genau das auf den lieben Luca zu. Also wo war dein fucking Problem?!" ,frage ich wieder etwas gereizter. "Es lang doch gar nicht an ihm..." ,nuschelt Max leise und spielt mit dem Saum seines Hoodies. "An was den dann?" "An dir" ,nuschelt er leise und sieht kurz auf. "Was hab ich bitte damit zu tun?" ,frage ich jetzt völlig verwirrt. "Ich wollte nicht, dass du es schaffst" "Das ich was schaffe?" ,frage ich nicht weniger verwirrt. "Mich mit jemanden zu verkuppeln und das heute war das letzte Date, was du für mich organisiert hast. Ich wollte nicht das du es mit dem letzten Date schaffst, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir etwas schwerer gefallen ist als sonst, mein Date zu vergraulen. Weil er ist schon ganz nett und...hübsch" ,den letzten Teil nuschelt er vor sich hin während sich seine Wangen etwas rot färben.

"Wenn du könntest, würdest du ihm nochmal eine Chance geben?" ,frage ich mit ein wenig Hoffnung. "Wieso sollte ich ihm eine Chance geben? Ich hab es doch verkackt, wenn dann brauch ich eine zweite Chance" ,meint Max. "Und wenn ich dir diese besorge?" ,frage ich nach einiger Zeit. "Dann werd ich mein bestes geben, damit er mich mag"

~

"Seppl! Aufstehen!" "Boah Max! Verpiss dich aus meinem Zimmer! Ich hab Ferien!" ,schreie ich in mein Kissen und ziehe mir meine Bettdecke über den Kopf. "So nicht mein Freundchen" ,höre ich die Stimme meines Bruders und im nächsten Moment, wird mir Arschkalt. Dieser Pisser hat mir meine Bettdecke geklaut!

Wütend stehe ich auf und sehe einen grinsenden Max. "Na warte" ,brumme ich und stürze mich auf ihn. Unser kleiner Kampf um die Bettdecke, wird von unserer Mutter unterbrochen, die gerade das Zimmer betritt. "Frühstück ist fertig" ,sagt sie nur und verschwindet wieder aus meinem Zimmer. Max und ich werfen uns nur einen kurzen Blick zu, bevor wir beide von meinem Bett springen und uns ein Wettrennen liefern. Vor der Treppe schucke ich ihn auf die Seite, sodass er gegen das Geländer läuft und ich lachend die Treppe runter renne. Schnell setzte ich mich hin und schnappe mir einen der köstlich duftenden Pfannenkuchen. Sie sind super lecker und genau deshalb auch nach wenigen Minuten schon weg, weshalb auch essen zu einem Wettbewerb zwischen meinem Bruder und mir wird. Er sitzt mit einem Kühlpack an der Stirn vor mir und frisst ein Pfannenkuchen nach dem anderen. Ich tue es ihm gleich und dank meines Vorsprungs vom Wettrennen, gewinne ich auch diesen Wettbewerb. Grinsend lehne ich mich zurück und sehe Max an, dieser schnaubt nur und isst seinen letzten Pfannenkuchen auf.

Mauz is complicatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt