• dreizehn • pt. 1 •

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Aleksander Andersson

"Ich begrüße euch zu einem neuen Schuljahr!" Gelangweilt klatschten wir. Wie immer hielt der Direktor zu Beginn des Schuljahres eine Rede.

"Dieses Jahr wird die Rede etwas anders. Ich habe ein Anliegen an euch: Wir bekommen mehrere neue Schüler. Einer davon war bereits auf dieser Schule. Vielleicht erinnern sich manche noch an ihn. Luke Herondale. Er wird unter meinem persönlichen Schutz stehen! Wenn ihm irgendjemand zu nahe kommt, und er möchte das nicht, wird der- oder diejenige die Konsequenzen tragen müssen. Die Hälfte seiner Familie ist ums Leben gekommen und Luke hat durch diesen Unfall sehr viel geistigen Schaden genommen. Ich scheue mich nicht davor, jemanden deswegen einen Verweis auszustellen. Danke."

Es herrschte Stille. Ob diese Ansage so geplant war?

"Kommt, Luke müsste gleich kommen. Wir begrüßen ihn, damit er nicht denkt, er ist alleine", erwiderte ich zu meiner Truppe. "Aber nichts von ihm wollen, ja ja", meinte Collin. "Halt die Klappe, du Pirat", konterte ich. Collin trug nämlich noch immer einen Verband an seinem Auge.

"Aleks hat recht. Der Kleine hat es sowieso schon schwer genug. Wenn es mein Kind wäre,-" "Sie bekommt Muttergefühle", grinste Cameron. Mia brummte.

Gemeinsam liefen wir zum Eingang des Schulhofes. Von weitem erkannte ich schon Luke. Es war seine Gangart. Die Schultern hingen und er hatte wie immer seine Kapuze auf.

Zu uns kam der Direktor. "Solltet Ihr nicht langsam rein? Der Unterricht beginnt gleich." "Gleich", erwiderte ich und Lukes Augen trafen auf meine.

Und wieder schlug mein Herz für einen kurzen Moment schneller.

"Husky!", rief Luke und kam zu uns gerannt, schmiss sich in meine Arme. "Hey, kleines Monster." "Ich will da nicht rein", sagte er leise, fast schon wie ein kleines Kind. "Die sind alle ganz nett, keine Sorge."

"Aleksander, du kennst ihn?", fragte der Direktor. "Ja. Durch Zufall haben wir uns kennengelernt." "Hallo Aleksander." "Mr Herondale." Leicht nickte ich ihm zu.

Luke klammerte sich an mich. "Du brauchst keine Angst haben. Ich bin bei dir und bringe dich in deine Klasse, okay? Und ich habe gehört, dass dein neuer Nachbar in deiner Klasse ist."

Der Kleine sah zu mir auf. "Der ist ganz komisch. Da ist so ein gruseliger Mann bei ihm." Lautlos seufzte ich. "Er ist nett. Mit ihm kannst du dich doch anfreunden." "Nein. Der Mann ist zu böse."

Luke lief zurück zu seinen Vater. "Dann gehen wir am besten in mein Büro. Aleksander du kannst mit kommen, der Rest geht in die Klasse." Meine Freunde stöhnten genervt auf und trotteten davon.

Das kleine Monster lief neben mir her. "Wenn du ein Dino sein könntest, welcher wärst du dann?" Ich überlegte. Mit Dinosauriern kannte ich mich nicht aus. "Ein T-Rex", erwiderte ich einfach, da es der erste Dinosaurier war, der mir einfiel.

"Ich wäre gerne ein Raptor. Sie sind süß aber gefährlich. Und schnell." Lächelnd legte ich meinen Arm um seine Schultern. "Aber du bist und bleibst ein kleines Monster."

"Milka!", rief Luke und lief auf einen jungen Mann, um die 30, zu. Wer genau war das? Wieso freute sich Luke so, diesen Mann zu sehen?!

"Wer ist das?", fragte ich an Mr Herondale gewandt. "Das ist Mika. Sein Betreuer hier für die Schule." Leicht nickte ich, sah zu den beiden. Es gefiel mir irgendwie gar nicht, dass die beiden so vertraut aussahen!

"Ich bin froh, dass Luke ihn endlich akzeptiert hat. Die letzte Woche war wirklich grausam. Er wollte ihn nicht. Luke redet die ganze Zeit nur von dir."

Ich wusste nicht wieso, aber dieser letzte Satz von Mr Herondale machte mich glücklich. Luke redete die ganze Zeit also nur von mir!

In dem Büro des Direktors sah sich Luke neugierig um. "Was ich allerdings anmerken muss, ist, dass Luke seine Kapuze während des Unterrichts absetzen muss." Mr Herondale neben mir seufzte. "Keine Chance. Warum auch immer; aber er setzt diese so gut wie nie ab."

Luke setzte sich auf den Bürostuhl von Mr  Heartz und sah mich an. "Luke, das ist nicht dein Platz", meinte Mr Herondale zu seinem Sohn. "Aber er ist gemütlicher als die anderen." "Das stimmt."

Ich lief zu Luke und hockte mich vor ihn, schob seine Kapuze vom Kopf, weswegen er mich gequält ansah. "Was machst du da?" Lächelnd strich ich über sein hübsches Gesicht. "Es ist nur fair, dass die anderen dich auch sehen."

"Das will ich aber nicht!"  Luke setzte seine Kapuze wieder auf. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm. "Wenn du es aushältst, spendiere ich dir ganz viel Schokolade. Und du darfst aussuchen."

Lächelnd lehnte ich mich zurück. Luke sah mich mit großen Augen an. "Wirklich?", fragte er genau so leise und ich nickte bestätigend. Daraufhin hielt er mir seinen kleinen Finger hin. "Schwöre." Schmunzelnd hakte ich meinen kleinen Finger bei ihm ein. "Ich schwöre."

Während der Direktor mit Mr Herondale und diesem komischen Betreuer redeten, blieb ich bei Luke hocken, welcher gedankenverloren auf meine Jacke starrte.

"Ich will zu Leo", erwiderte er leise und sah mich an. Lautlos seufzte ich. "Wie wärs, wenn ich heute zu dir komme? Ich habe gehört, du hast ein iPhone bekommen", lächelte ich. "Ja aber da ist keine Musik drauf!"

Schmollend sah er mich an. "Ich kann dir dabei helfen", schmunzelte ich. "Ist gut!"

Bis hierhin wussten wir noch nicht, dass der ganze Tag ein kleines Luke-Desaster wird...

Fortsetzung folgt...

Ich weiß, ich bin überall überfällig, vor allem auch bei DEAF und LUMINOS. Aber ich habe seit 3 Wochen wieder mal keinen wlan und nur noch 110 MB High Speed😭😭

Heartbeat | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt