2 Die komischen Leute called 'My friends'

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2 Die komischen Leute called 'My friends'

"Du weißt ja, dass er jetzt seit drei Monaten mit dieser Amelie zusammen war, aber jetzt hat sie Schluss gemacht. Und das heißt ja er braucht jemanden der ihn trösten kann, da komme ich ins Spiel..."

Elisa sprach den ganzen Schulweg nur über Tom, ihren Schwarm seit der dritten Klasse. Sie hat sich bisher noch nie getraut ihn anzusprechen, aber heute wollte sie es wagen mit dem perfekten Plan. Ich hörte die ganze Zeit nur mit einem Ohr hin und starrte durch die Gegend. Immer wieder wurden mir Blicke zugeworfen. Ich bin das schon gewohnt, dass mir alle hinterher schauten. Ich kann es ja verstehen, dass ein blondes Mädchen mit einem Bodenlangem Kleid und Blutrot geschminkten Lippen  ein Blickfang ist, aber das heißt noch lange nicht, dass man mich mit offenem Mund anstarren muss, 0der? 

Ich ignorierte die Blicke und sah auf den Boden.  Ich lief einfach stur grade aus und so bemerkte ich den Mann vor mir erst als ich in ihn hinein gelaufen war. Erschrocken hob ich den Kopf und sah in das Gesicht eines schwarz gekleideten Mannes. Er hatte eine Kapuze auf, die seine Haare komplett bedeckten. Er hielt mich an meinen Armen fest, damit ich nicht umfiel. Starr vor Schreck konnte ich nichts anderes tun als ihn anzustarren.  Er ließ mich nicht los. Er hielt mich weiter an den Armen fest und sah mir in die Augen.

"Ähm entschuldigen sie bitte. Aber ich und meine Freundin müssen weiter, würden sie sie bitte loslassen?" 

Elisas Stimme riss mich aus meiner Starre und ich stellte mich aufrecht hin. Der Mann vor mir ließ seine Hände von meinen Schultern gleiten und ging ohne ein weiteres Wort davon. Ich schaut ihm noch verwundert hinterher, als Elisa mich am Arm packte und weiter zog. 

"Jeanny was war das denn? der Typ war ja eindeutig nicht ganz dicht und du starrst ihn an als wäre er Gott persönlich!" 

Elisa regte sich tierisch auf und ich ging schweigend neben ihr her. Der Mann wich nicht mehr aus meinen Gedanken. Ich konnte in seinen Augen etwas sehen, was mich faszinierte. Ich konnte es nicht benennen, aber es war da gewesen. Ich schüttelte den Kopf doch das nützte auch nichts. Er war noch da.

"Jeanny? Hörst du mir überhaupt zu? Ich sagte, dass der Typ vielleicht irgendein Dieb ist. Wer sonst kleidet sich so. Vor alle jetzt im spät Sommer."

Ich nickte und gab als Antwort ein schlichtes "Stimmt" und ging weiter. Vor uns tauchte bereits das Schulgelände auf und ich sah, dass unsre Clique bereits auf uns wartete. Sie standen bei den Fahrradständern und quatschten laut. Als wir uns näherten stürmten schon die ersten auf uns zu und umarmten uns. Wir gesellten uns zu den anderen und  begrüßten sie. 

Viele würden unsre Clique bestimmt als "IN" und "cool" bezeichnen aber eigentlich sind wir nur eine Gruppe von verrückten Jugendlichen.  Bei uns ist jeder was besonderes. Lenni zum Beispiel ist so ein richtiger Punker mit Irokese und allem, was dazu gehört. Bella dagegen ist auf so einem Hippie-trip und hat immer irgendwelches Grünzeug im Haar. Dann gibt es noch Lara. Sie ist echt schüchtern aber sie sprüht dafür richtig vor Talenten. Sie kann Zeichnen, singen, tanzen und sie spielt sogar Akkordeon! Dann gibts da noch Chris. Er ist sozusagen der "Badboy" der Gruppe und ihm himmeln alle Mädels an. Er selber kann das gar nicht verstehen, denn er hat sich als "Markenzeichen" halt eine Lederjacke ausgesucht und die trägt er wirklich immer. Noch dazu hat er dir typischen Badboy Haare, die wild in alle Richtungen abstanden. Und dann gibt es da auch noch Elisa und mich. Elisa ist unsre Tratschtante und redet wirklich ununterbrochen über alle möglichen Themen. Auch bekannt (natürlich nur in unserer Gruppe) ist sie für ihre ewige Schmachterei für Tom. Das geht uns allen ziemlich auf die Nerven aber sonst ist sie eine super Freundin. Naja da bin halt dann noch ich. Ich sehe mich selber als die normalste der Gruppe, zwar sagen die anderen immer, dass ich besonders bin aber das kann ich nicht verstehen. Ich hab weder Talente noch irgendetwas besonderes an mir. Außer meine "Markenzeichen" der Lippenstift und die blauen Kleider. Hätte ich sie nicht wäre ich einfach nur Jeanny, ein Mädchen, das weder Sport noch irgendetwas anderes macht, außer sich mit ihrer Clique zu treffen.

Es klingelte und wir gingen in Richtung Schulportal. Die riesige Tür war schon geöffnet und die Schüler stürmten in Scharren in ihre Klassenräume. Wir gingen alle in verschiedene Klassen, deshalb verabschiedeten wir uns voneinander und gingen in unsere Klasse. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und holte meinen Ordner raus. Neben mir ließ sich Elisa nieder und tat es mir nach.Unser Mathelehrer kam herein und fing mit dem Unterricht an.

Jeanny - Die Wahrheit PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt