Mein erster Ball (2)

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Sebastian streckte seine Hand aus. ,,Darf ich bitten, meine Dame?" kicherte er.

Ich nahm sehr gerne an, da ich unbewusst, irgendetwas von ihm wollte. Aber was? Währenddessen führte er mich durch mein Zimmer. Am Anfang bin ich ein paar Mal gestolpert, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ,,Ihr seid ein Naturtalent, M'Lady" meinte Sebastian, aber ich war nicht von mir begeistert.

Nach ein paar Minuten hatte ich den Dreh raus und tanzte einmal ohne Fehler mit ihm als Probe. Tatsächlich... Ich konnte tanzen. 'Wie hat er mir das so schnell beigebracht?' dachte ich mir. ,,Nun, als Butler der Phantomhive's sollte ich so was einfaches schon beherrschen" sagte er mit dem Ton, wie immer, wenn er dies sagt. ,,S-Sie können meine Gedanken lesen?" staunte ich. Daraufhin wiedergab er: ,,Nein, ich kann bloß die Gesichtsausdrücke von Euch lesen, meine Dame".

Am Abend war es schließlich so weit.

Ich überprüfte noch einmal mein Kleid, um sicher zu gehen, dass alles perfekt sitzt.

Als ich die Treppe hinunter ging, waren auch schon alle Gäste da. Ich blieb erstmal vor der Treppe stehen, da ich nicht wusste, was ich tun sollte. ,,Pssst, (Dein Name), würdet Ihr bitte kurz rüber kommen?" flüsterte Maylene, die sich hinter einer Tür versteckte. Da ich nicht unhöflich sein wollte, ging ich zu ihr. ,,Wir erwarten heute einen ganz besonderen Gast... und der junge Herr meinte, dass Ihr diesen Gast begrüßen sollt", fuhr sie fort. ,,Waaas? Ab..er... Was ist, wenn es schief geht?" stotterte ich, da ich Angst um den Ruf des jungen Earl hatte. ,,Das weiß ich leider nicht, aber- Ah! Seht nur! Er ist eingetroffen! Viscount von Druitt!" flüsterte sie etwas lauter, als vorhin. Sie schubste mich zum Viscount, der daraut wartete, begrüßt zu werden. Als ich zu ihm hingegangen bin, sagte er nichts, sondern funkelte nur mit seinen Augen, wähend er mich anstarrte. ,,Ooooooooooh~, Aaaaah~ So vollkommen und Edel diese wundervolle Dame aussieht! Selbst, wenn an sie mit einer Rose mit Wasserteilchen vergleichen würde, würde man gar keinen Unterschied finden, aaaah~" schrie er auf. Ich stand nur geschockt da und starrte ihn ebenfalls an. ,,Nun denn, mit wem habe ich das Vergnügen?" fragte der Viscount.

Da ich immer noch schockiert da stand, hörte ich gar nicht zu, sondern fragte ganz leise: ,,Mein Name?"... ,,A-Achso... Mein Name... ist (Dein voller Name)" meinte ich. ,,Aaah, selbst der Name ist hinreißend!" sagte er, musterte mich an und streckte seine Hand aus. ,,Darf ich bitten? Ich muss mit Euch tanzen!" - ,,Äh... Ja, gerne...".

Da ich das Tanzen von Sebastian gelernt hatte, musste ich an ihn die ganze Zeit denken. Ich wusste, dass er mich in diesem Moment beobachtet, habe ihn aber nicht gesehen. Ich musste ihn irgendwie loswerden, aber wie?

,,Oooooh, ich möchte für immer so weiter machen!" meinte er. Letztendlich konnte ich ihn doch abschütteln, aber auch nur mit klugen Worten. Ich sagte, dass ich mir mein Gesicht waschen wollte, ging aber nicht in das Badezimmer, sondern im mein Zimmer. Ich war kaputt und ausgepowert, daher ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlief ein.

In der Nacht wachte ich einmal auf und alles was ich sah, war das Mondlicht.

Ich öffnete ruckartig die Tür, um nachzuschauen, ob die Gäste immer noch da waren, aber alles war leer. Da noch nicht aufgeräumt war, beschloss ich, dies zu beseitigen. Ich holte den Besen und fegte den Raum gründlich, bis ich umfiel.

Am Morgen ging Sebastian vorbei und staunte vor sich hin, während ich, mit dem Besen in der Hand, schlief. Er kam näher zu mir, hockte sich hin und schüttelte mich ein wenig mit einer Hand. ,,Meine Dame...?" flüsterte er. Ich zuckte einmal zusammen, öffnete langsam meine Augen und schaute Sebastian an. ,,I-I-Ich bin... umgefallen und dann eingeschlafen?!" fragte ich mich.

,,Ich möchte mich herzlich bei Euch bedanken, dass Ihr dieses Chaos beseitigt habt" sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Er half mir auf und danach machte ich mich wieder an die Arbeit. ,,Das heutige Gericht ist ein Apfel-Schokokuchen mit Beeren und Minze" meinte Sebastian zu mir. ,,Würdet Ihr so lieb sein und den Apfel schneiden?" fragte er mich. ,,Natürlich" antwortete ich. Ich schnitt den geschälten Apfel in zwei Hälften, aber als ich ihn klein schneiden wollte, fiel ich um und schlief, wie in der Nacht, ein. Erst ließ sich Sebastian nicht anmerken, drehte sich aber dann doch um. Erst kicherte er, zog seine Schürze aus und trug mich hoch auf mein Zimmer.

Er legte seine Hand auf meine Stirn und flüsterte: ,,Ihr habt sehr gut getanzt, meine Dame." Daraufhin verließ er den Raum.

Black Butler Sebastian x Neko!Leser x CielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt