Kapitel 2

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Ich werde mal wieder zum Schulpsychologen geschickt und er fragt mich aus. Er fragt mich warum ich überall blaue Flecken und Wunden habe und ich antworten ihm, dass ich einen neuen Kampfkurs mache. Er fragt mich warum ich es mache. Ich lüge ihn wieder an und nach einer dreiviertel Stunde darf ich wieder gehen.

Als ich in die Klasse spaziert komme gucken mich mal wieder alle. Ich habe mich schon daran gewöhnt und ignoriere die anderen einfach. Ich setze mich auf meinen Platz und versuche in den Unterricht einzusteigen. In der Pause gehe ich mit Madison in die Schulbücherei. Wir gucken uns Bücher über die Savanne an, da wir dieses Thema sehr interessant finden. Auf einmal kommt Abigail mit ihren Freundinnen herein und fragt mit einem fiesen Lächeln im Gesicht:„Na, was hast du denn dieses mal angestellt?”
Ich ignoriere sie einfach und lese weiter aber Madi kann es gar nicht leiden, wenn andere ihre Freunde ärgern:„Warum lässt ihr sie nicht einfach in Ruhe?”
„Die richtige Frage lautet eigentlich warum hängst du ausgerechnet mit ihr ab.” sagt Abigail.
„Sie ist nett, hilfsbereit und man muss nicht alles tun, was sie sagt um mit ihr befreundet zu sein.”
„Das ist das letzte mal, dass ich dir anbiete wieder meine beste Freundin zu sein. Und denke daran, entweder viele Freunde oder nur eine. ” und mit diesen Worten verschwinden Abigail mit den anderen Mädchen.
„Danke, dass du mich verteidigst, aber dass kann ich auch alleine.” sage ich ihr.

Als es klingelt, gehen wir zurück in die Klasse. Madison ist die ganze Zeit so still und darum versuche ich ein Gespräch aufzubauen:„Ich freue mich schon auf die nächste Ferien, wenn wir wieder zusammen ins Camp fahren.Du dich auch? ”
„Ja.” antwortet sie leise und mit leicht gesenktem Kopf.
„Ist alles in Ordnung, Madi?”
„Ja.” antwortet sie wieder leise.
Seit dem Vorfall in der Bibliothek ist sie so komisch. Ich weiß, dass Abigail mal ganz anders war, dass hat Madison mir nämlich erzählt. Sie war einer der nettesten Menschen auf der Welt, die sie kannte und jetzt ist sie so fies. Ich glaube sie vermisst die Zeit mit ihr aber ich glaube ebenfalls, dass Abigail nicht in der Lage ist sich zu ändern.

In Mathe machen wir mal wieder Partnerarbeit. Chloe und Harper machen mal wieder zusammen und auch Ava und Emma tun sich wieder zusammen. Auf einmal kommt Abigail zu uns rüber und fragt Madison ob sie mit ihr arbeiten möchte. Madison guckt mich fragend an und ich nicke. Abigail zieht sie zu ihrem Tisch rüber. Madison ist zwar meine einzige Freundin aber ich gebe ihr eine zweite Chance. Vielleicht kann sie sich ja doch ändern, denn sie schickt mir ein anderes Mädchen namens Sophia herüber. Nach einer guten halben Stunde waren alle fertig mit der Partnerarbeit. Fast alle bis auf Sophia und mir, denn ich habe bis jetzt alles alleine gemacht. Sie hat sich währenddessen die Nägel lackiert, was unserem Lehrer nicht einmal aufgefallen ist. Doch ich hätte nicht gedacht, dass Abigail auch etwas tut.
Sie lässt normalerweise andere Ihre Arbeit machen, aber dieses mal hat sie etwas getan. Als auch ich fertig bin, müsssn wir unsere Ergebnisse vorstellen. Zuerst sind Madi und Abigail dran. Sie haben es gerecht aufgeteilt, so dass jeder etwas sagt. Bei Sophia und mir aber, stellt Sophia alles vor. Am Ende der Stunde bekommen wir unsere Noten für die Partnerarbeit. Wir bekommen eine drei. Sophia freut sich darüber. Ich eher nicht. Ich weiß schon was zu Hause passiert. Aber ich versuche es erstmal zu vergessen und packe meine Sachen in den Ranzen.

Nach dem es endlich geklingelt hat, ging ich mit Madison nach Hause.
„Das hat so Spaß gemacht. Wir sind zusammen so schnell fertig geworden und Abigail hat sogar mitgemacht.”
„Bei uns ging es nicht so schnell. Aber ich wollte dich noch fragen, wann wir uns morgen treffen wollen.”
„Was das betrifft... ich wollte mich schon mit Emma, Ava, Abigail, Chloe und Harper treffen.”
Wir haben das Wochenende schon seit Wochen geplant und jetzt sagt sie ab. Ich bin enttäuscht aber lächle sie an und sage:„Vielleicht ein anderes mal.”
Den Rest des Weges redet die nur noch über die anderen Mädchen. Als wir endlich bei mir zu Hause ankommen, verabschiede ich mich von ihr und gehe schnell ins Haus. Ich ziehe meine dünne Sweatjacke und meine Ballerinas aus und gehe in mein Zimmer. Ich schmeiße mich heulend auf mein Bett. Warum ersetzt sie mich durch diese Zicken? Nur weil sie dann mehr Freunde hat? Ich weiß, dass es nicht leicht ist eine Freundin zu haben, die ständig beim Psychologen ist, aber dass macht mich doch nicht schlechter als Abigail. Ich erwarte nichts von ihr. Abigail schon.

Später ruft mich meine Mutter zum Abendessen. Ich komme langsam und verheult die Treppe runter und setze mich an den Tisch. Wie immer bin ich meinen Eltern so ziemlich egal und sie fragen nur ob ich mich in der Schule heute oft beteiligt habe und wie meine Antworten so waren. Ich erzähle ihnen von der Partnerarbeit und von der drei, die ich und Sophia bekommen haben.
„Nur eine drei! Das reicht, du hast in dieser Woche noch nicht mal eine zwei gehabt! Geh sofort auf dein Zimmer und lerne gefälligst!” sagt mein Vater mit lauter Stimme.
Ich gehe in mein Zimmer, ohne etwas gegessen zu haben und lerne bis tief in die Nacht. Erst gegen elf Uhr gehe ich ins Bett. Ich schlafe sofort ein, da ich sehr müde bin.

My way to deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt