Ich sitze hier. Hier auf meiner kleinen Insel. Ganz alleine in der kalten und stillen Nacht. Umgeben von nichts als Wasser. Tag für Tag setzte ich einen Fuß hinein, um zu sehen, wie tief es hineingeht doch es scheint, kein ende in Sicht zu sein, es geht nur tiefer und tiefer es wird immer schwärzer und schwärzer. Genau wie die immer wieder herein brechende kalte Nacht, die all das Tageslicht verschluckt und alles verstummen lässt, das Rauschen des Meeres verschwand im dunklen Nichts, die wenigen Grillen verstummten ohne ihr Scheinwerferlicht der Sonne, selbst der Gesang des Windes zog weiter hinaus in die Ferne mit den Wellen. Nacht für Nacht schien die Dunkelheit zusammen mit der Einsamkeit näher an meine Insel zu rücken und mich eines Tages zu verschlingen, wie ein Staubkorn der irgendwann auch aus dem nichts einfach verschwand. Mich auf mein Verschwinden vorbereitend legte ich mich ins weiche Gras hinein, dass sich so gleich um mich schlug, ins Nichts schauend dachte ich an die vielen Sterne, die vor vielen Jahren den Nachthimmel geziert hatten, sie funkelten so wunderbar da oben wo ich immer hinwollte, zu ihnen, doch nun waren sie alle fort, kein einziger zeigte seine so wundervolle Schönheit noch. Ich weiß nicht, wo hin sie gegangen sind oder ob sie wieder kehren würden aber wahrscheinlich würde ich sie nicht mehr sehen dürfen. Nicht in diesem Leben. Zu kurz war die zeit die ich noch hatte, im Vergleich zur Erde waren wir doch nicht mehr als eine Eintagsfliege dessen Sekunden der existent dahin schwand. Ich fühlte mich von Minute zu Minute einsamer und einsamer, wie eine schlinge, um den Hals gezogen schlich sich die Nacht an mich heran, ließ mich schaudern und erzittern, nichts machte mir so viel angst wie die Nacht selbst, denn das was in ihr lag und sie mit sich trug, war genau so düster und kalt wie die Finsternis selbst. Ich schloss meine Augen, um ein letztes Mal an sie zu denken. An den Wechsel von sonne und Mond, dem zirpen der grillen bei Sonnenaufgang, den umher schwimmenden fischen die ihre runden um meine kleine Insel zogen und an die vielen bunten vögel die ihre Flügel hinausstreckten um sich vom Wind dahin tragen zu lassen. Ich dachte an so vieles, was mein Leben auf dem winzigen Stück der Erde bereicherte. Meine sinne trübten mich, als ich ein leicht ähnliches klingendes surren erhörte das durch die leere des nichts ertönte. Viel zu freundlich und zu munter wirkte es für etwas Grausames das in der Nacht lungerte und wartete um etwas zu verschlingen. Mit der Neugier eines kleinen Kindes und der Unsicherheit und Vorsicht eines verschreckten Tieres öffnete ich meine Augenlider. Ihr heller Schein trübte mein Augenlicht von den um mich herum strebenden gestalten. Sie waren klein, nicht größer als meine Hände und doch waren sie im Stande sich deutlich bemerkbar zu machen, ihr klang war einmalig und ihre gestalten erinnerte an kleine leuchtende Feen die mit ihren Zauber so ziemlich alles möglich machten. Ob sie meintet, wegen hier waren? Oder waren sie selbst nur verirrte Wesen, die nach etwas suchten und sich auf den weg gemacht hatten ihren weg zu finden? Oder würden sie mir einen Moment der Hoffnung schenken und dann einfach wieder verschwinden wie die Sterne vor ihnen? Wohin würden sie weiter reisen? Gab es da draußen noch viel zu sehen? Oder war hinter dem Ende des Wassers einfach nichts? Noch immer um mich herum schwirrend nahmen sie mir die angst alleine zu sein und ihr zirpen erfreute mein Herz es, es war fast so, als würden sie miteinander kommunizieren. Sie schienen zu bleiben doch die Freude hielt nur einen Moment an den so schnell sie da waren, schienen sie weiter zu ziehen hinaus ins unergründete. Enttäuscht und zurück bleibend sah ich ihnen hinterher, wie sie mit ihrem leuchten in die ferne verschwanden. Doch sie schienen zu merken das ich ihnen nicht folgen konnte und kehrten um. Perplex das sie den Rückweg antraten, nahmen sie mich an die Hand und zogen mich zum Rand der Insel. Ich wusste, wenn ich weiter gehen würde ich untergehe, das Wasser war zu tief, als dass man einfach hindurch laufen könnte, aber wirklich mich gegen ihr mitziehen konnte ich mich nicht wehren, sie schenkten mir bereits nach kurzer zeit so viel Sicherheit das ich mich leiten ließ trotz meiner Ängste und zweifel. Wie im Märchen schien das Wasser mich zu tragen und mich aus meiner Gefangenschaft auf der Insel frei zu geben. Ich war verwundert das über diese Tatsache doch ließ ich mir nicht nehmen noch einen schritt zu machen und noch einen, um zu schauen, wie lange es gehen würde bis mich das Wasser fallen lassen würde. Sicherer werdend das es genau dies nicht tat ließ ich mich mit den Lichtern, die mir neue Hoffnung schenkten, mit ziehen auf ihren Wegen und wollte so vieles mehr sehen von dem was hinter der Nacht und vor dem tage lag. Sie waren für mich nicht nur ein Licht oder ein Geräusch, das die Nacht hindurch ließ, nein sie waren das, was mir neue Wege zeigte und neue kraft schenkte. Sie waren meine Sterne, die vom Himmel fielen und zu mir fanden.
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Color in the dark Night
PoetryMich auf mein Verschwinden vorbereitend legte ich mich ins weiche Gras hinein, dass sich so gleich um mich schlug, ins Nichts schauend dachte ich an die vielen Sterne, die vor vielen Jahren den Nachthimmel geziert hatten, sie funkelten so wunderbar...