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Schule hat wieder angefangen und ich hab null Bock drauf.

Es ist 22 Uhr und das Haus ist immer noch Toten still. Ich mache mir aber keine Gedanken darum, denn ich hatte einen Zettel von Papa gefunden in dem steht sie haben kurzerhand entschlossen bei Theresa zu übernachten. Da ich dann aber sonst bei einem von den Jungs mit im Bett schlafen müsste, haben sie mich sicherheitshalber hier gelassen.
Umso besser für mich, denn ich hab das ganze Haus für mich allein.
Und ich kann das tun das ich seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht habe: im anderen Bad Baden ohne das sich jemand beschwert das ich das Bad blockieren, nur in Unterwäsche durchs Haus mit ein paar tanzeinlagen laufen, etwas nur für mich alleine kochen und die ganze Couch in beschlag nehmen.
Das ist das Paradies!
Nur endet das Paradies viel zu schnell.
Mein Handy fängt an zu klingeln.
Ohne auf den Namen zu sehen gehe ich dran.
"Hallo? " frage ich.
"Du klingst ziemlich glücklich, dafür das ich dran bin. " meldet sich eine leicht russisch klingende Stimme.
Sevastian!
"Äh... Hi, was ist denn los das du zweimal am Tag anrufst?" stammelte ich nur.
"Ich habe eben Besuch bekommen von ein paar sehr guten Nachwuchs Kämpfern. Sie möchten dich gerne kennenlernen aber sie können nicht warten bis du morgen kommst. Kannst du in einer halben Stunde hier sein? " fragt er.
Ich schaue auf die Uhr, es ist erst 22:30 Uhr.
"Ja ich kann kommen, die anderen sind gerade außer Haus." antworte ich ihm.
"Gut. Benutz den Hintereingang und geh in dein Zimmer, dort hab ich Sachen für dich herausgelegt. " erklärt er mir noch bevor er auflegt.
Seufzend, weil mein gemütlicher Abend alleine zu früh endet, quäle ich mich von der Couch auf.
Bye Bye bequeme flausche Decke.
Grummelnd gehe ich hoch in mein Zimmer und ziehe mir wieder eine Yogahose, ein Top und Turnschuhe an. Er hatte gesagt er hat bei sich Sachen für mich raus gelegt, das heißt ich muss jetzt nicht wirklich drauf achte was ich anziehe.
Ich schnappe mir noch meine Schlüssel und laufe zu meiner gemieteten Garage.
Mit meinem Motorrad fahre ich dann weiter zu Sevastian, der zwei Ortschaften weiter wohnt.
Als ich dort ankomme bin ich zwar zehn Minuten zu früh, aber ich bin lieber zu früh als zu spät da.
Ich schleiche mich durch den Hintereingang hinein, durch den Flur und die Treppe hoch. Unterwegs begegne ich noch seinem schwarzen Dobermann Roger, er kennt mich gut weswegen er auch keinen laut von sich gibt und einfach nur mit dem Schwanz wedelt.
Einfach nur süß.
Ich kann einfach nicht anders und setze mich kurt vor ihn um ihn an seinem Bauch zu kraulen den er mit bereitwillig zudreht.
Er liebt es wenn er dort gekrault wird und hechelt auch dementsprechend viel.
Leider muss ich mich fertig machen und muss mich von ihm trennen.
Mit großen, Herz zerreißenden Hundeaugen sieht er mir nach.
Am liebsten würde ich wieder umkehren und ihn weiter kraulen, aber das geht nicht.
An meiner Zimmertür angekommen gehe ich rein und schalte das Licht an. Mein Zimmer hier ist eher klein und provisorisch eingerichtet: ein Bett, ein kleiner Schrank und ein Schreibtisch mit Stuhl. Abgesehen von den Kleidern im Schrank verrät hier auch nichts wem das Zimmer gehört.
Ich schließe die Tür hinter mit und Sperre ab, sicher ist sicher.
Seufzend gehe ich zum Bett und sehe mir die Kleider an, die Sevastian für mich rausgesucht hat.
Es ist ein Knielanger, blauer Rock und eine weiße Bluse.
Sevastian liebt es mich als harmlos auszugeben und ihnen dann, wenn sie mich herausfordern, die knallharte Wahrheit zu zeigen.
Fertig angezogenen gehe ich barfuß wieder die Treppe runter an einem mich anbettelnden Hund vorbei.
Unten angekommen gehe ich den Gang entlang zum Wohnzimmer, wo ich schon Stimmen hören kann. Ich klopfe an und nach einem herein öffne ich die Tür und trete ein.

Fünf zu Sieben gleich Chaos Plus ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt