Wütende Schlangen und dicke Einhörner

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Er brodelte vor Zorn. Wo war er? Wer war dieses impertinente Weib in der Muggelkleidung neben ihm, die es wagte ihn, den Erben Slytherins und Retter der magischen Gesellschaft, zu berühren?!
Die Behausung in der er sich wiederfand war in grellen Farben. Abstrus gar, als könne sich die Bewohnerin dieses erbärmlichen Stalles nicht entscheiden. Rot, blau.. Gar grün.. Wobei grün konnte er durchgehen lassen. Die ehrenwerte Farbe seines Urahn. Das gleiche satte grün und.. Was sollte er mit dieser Information anfangen? Sein Verstand versuchte die Verbindung zu sehen und die Augen glitten wieder zu der Hexe neben ihm.

"Ich sehe eine Verbundenheit zum Hause der Schlangen..?"
Der gewählte Ansatz sollte Ruhe sein, so urteilte er über seine Momentane Lage. Stablos, gefesselt mit merkwürdiger Magie, die kühl um seine Hand- und Fußgelenke ruhte, vermochte er vorerst nur beschränkt etwas auszurichten.
Kurz nur striff sein Blick die winzige, magische Kreatur, die in dem Raum schwebte. Was war das? Wenigstens besaß dieses Ding den notwendigen Anstand unter seinem Blick Angst zu verspüren, denn es zuckte zusammen und entfernte sich aus seiner unmittelbaren Nähe.

Das Weib neben ihm fuhr noch immer mit ihren kühlen Fingern über seine Haut und es kostete ihn Mühe den erneut aufflammenden Hass im Zaum zu halten.

"Oh aber ja.. Ich bin eine Slytherin, laut Potterm.."
"POTTER!", das Wort hasserfüllt ausstoßend. WIEDER war Potter an dieser neuerlichen Behinderung seiner Pläne beteiligt?!
"Wie kann es eine Hexe aus dem Hause der Schlangen nur WAGEN sich diesem Narren anzuschließen?"
"Aber das habe ich doch gar nicht, mein Lord.."
Der Zorn erlosch. Verwirrung breitete sich in ihm aus. Sie betonte das mein, nicht den Lord, die Worte fast gleich einer zufriedenen Katze schnurrend.
"Erkläre dich, Weib! Warum sonst hältst du mich davon ab, meinen triumphalen Sieg über das Gör auszukosten?!"


Fee schwebte in sicherer Distanz zu dem Unhold und beobachtete. Ihre Frau schien das alles so zu wollen. Immerhin hatte sie Fee für das Erfüllen der Wünsche gelobt. Immer noch spürte sie die warme Resonanz der anerkennenden Worte in sich und sie wollte mehr... viel mehr!

Auch das häßliche Ding auf dem Bett, Mann, beschäftigte scheinbar die Frage nach dem Warum.

"Mein armer, armer Tom... Du.."
"WAGE ES NICHT MICH MIT DIESEM NAMEN ANZUSPRECHEN, NIEDERE KREATUR!", fiel der Angesprochene der Frau donnernd ins Wort.
"Bist du das denn nicht? Ist Lord Voldemort nicht ein Künstlername, wenn auch ein sehr schöner?"
Fees Augen klebten besorgt an den silbrigen Ringen, die den Mann an Ort und Stelle festhielten. Er stemmte sich abermals wutschnaubend gegen diese, doch sie schienen zu halten. Sie spürte die Magie, die sich um seinen ausgemergelten Körper zusammenbraute. Wich vorsichtshalber noch weiter zurück und suchte schließlich Schutz hinter einem Behältnis, aus dem Blumen wuchsen.
Wie befürchtet klickten die Ringe leise und das Monster erhob sich fließend vom Bett um sich mit glühenden Augen finster umzuschauen, ehe es die Hand ausstreckte und scheinbar auf etwas zu warten schien.
Überrascht aufkeuchend hob es die Frau vom Bett, welche mit einer Brust genau in der ausgestreckten Handfläche des Lords landete.
"Hyaa! Aber mein Lord! So direkt?", hauchte sie, während Fee eine Veränderung in ihrem Gesicht feststellte. Es war nunmehr rot. Ein sattes Rot.


Irritiert vergaß er sogar für einen moment das Avada, was er dieser Kreatur angedeihen lassen wollte, da er plötzlich etwas weiches, warmes in der Hand hielt, anstatt des kühlen Holzes seines Stabes. Erneut glitt das Weib näher an ihn heran und rieb ihren unwürdigen Leib an seinen. Niemand seiner Untergebenen wagte es ihn anzufassen! Slytherin oder nicht.. Eine Strafe wurde fällig! Doch zuerst, warum war die Frau anstatt seines Stabes zu ihm gekommen, nachdem er stumm den Acciozauber sprach? Das konnte eigentlich nur bedeuten...

"Haaaann! Mein Lord.. ich bin nicht.. Vielleicht.. Im bett..?", stotterte das Weib entnervend, während er ihren Rücken abtastete und schließlich das Objekt seiner Begierde fand. Es steckte also in ihrem Mieder, auf dem Rücken. Enttäuschend, dass der Stab nicht geradewegs durch ihren Brustkorb geflogen war um zu seinem Meister zu finden.
Den vorgewärmten Stab aus seinem Versteck ziehend stieß er den Affront gegen seine Natur von sich und richtete triumphierend den Stab auf sie aus.
"CRUCIO!"
Sofort verließ der Zauber seinen Stab und..
"CRUCIO!!"
Aber...
"Crucio?"
Abermals blieb das Ergebnis aus.
Die Frau saß, wenngleich mehr halb liegend, auch weiterhin auf dem Bett und betrachtete ihn mit großen Augen.
Der Cruciatusfluch war einer seiner engsten Vertrauten. Er begleitete ihn bereits viele Jahrzehnte und er, Lord Voldemort, hatte den Folterfluch perfektioniert! NIEMAND vermochte mehr Hass, mehr Schmerz in diesen Fluch zu legen, als er! Entsprechend ungläubig starrte er von seinem Stab zu der unbeschadeten Zielscheibe seines Zornes.
"Avada Kedavra!", das Weib zuckte nicht einmal!

"Bemüh dich nicht, mein geliebter Lord... Du kannst mir nicht schaden!", ihr gurrender Tonfall trieb ihn schier in die Raserei. In rascher Folge sandte er Fluch um Fluch aus. Testweise sandte er einen in ein Objekt und dieses zerbarst mit dem gewünschten Effekt. Ein Weib, welches Immun gegen seine Flüche zu sein schien?!
Mildes Interesse war geweckt, doch zunächst galt es eine Schlacht zu schlagen!


Da war der Dunkle fort...Where stories live. Discover now