~2 . Kapitel~

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Nachdem ich mir eine schwarze Hose und eine schwarze Bluse angezogen habe, sitzen meine Mutter und ich nebeneinander im Auto  und niemand sagt etwas.

Ich überlege, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen ist, mitzukommen.

" Kommt Tilli eigentlich auch? ", möchte ich wissen.

" Nein. Er ist noch zu klein, er soll noch nichts mit dem Tod ' zu tun haben '. ''

" Aber Linny kommt doch auch?! "

" Das ist was anderes. "

" Ok. "

" Und Papa?  "

" Der muss arbeiten. "

Mum parkt das Auto in der parallel Straße zur Kirche,  den Rest laufen wir.

" Unterschreibst du noch? ",  fragt sie und hält mir eine Cremefarbene Karte mit einer Silbernen Rose hin.

Der Text,  den sie hineingeschrieben hat,  ist echt schön.

Liebe Hanne,  liebe Gwendolyn und lieber Antony.

Herzliches Beileid an dem Tod eures geliebten Vaters und Ehemannes Joesf Nendes. Wir verstehen euch und trauern mit euch.  Wir sind ansprechbar,  wenn ihr Hilfe braucht. Ganz Liebe Grüße,  Eure Familie

Helles

         Judith    &

                               TILL

" Nee passt schon ", sage ich

" Ich kenn die Familie ja gar nicht. Du hast aber einen schönen Brief geschrieben. "

" Ok ", meint sie und zuckt mit den Schultern.

Leise betreten wir die Kirche.  Wir setzen uns in die sechste Reihe.

Der Gottesdienst ist nicht so lange, viele Menschen sind auch nicht da.  Ich suche die Kirche immer wieder nach Antony ab, kann ihn aber nicht finden.

Nachdem die Kirche aus ist, fahren wir zum Friedhof. Mum drückt mir eine Rote Rose in die Hand.

" Die musst du ins Grab werfen ", flüstert sie.

" Danke ", antworte ich.

Kurz darauf stehen wir vor dem Grab, der Sarg steht schon darin. Ich werfe meine Blume hinein. Langsam fängt es an zu Nieseln. Aus einem kleinen, tragbaren CD-Player kommt Musik.

Tears in Heaven.

Eine Tränen rollt mir über das Gesicht.

" Komm, meine Maus. ", sagt meine Mutter und legt ihren Arm um mich.

Dann sehe ich ihn. Antony.  Er sitzt abseits auf einer Bank und schaut in den Boden. Alleine.

" Mum, ich komme gleich wieder ", sage ich .

Langsam stehe ich auf und gehe in seine Richtung.

Ich drehe mich kurz um und sehe meine Mutter,  wie sie mir ein Zeichen gibt, dass sie und die anderen noch ins Wirtshaus gehen.  Ich nicke und winke mit meinem Handy. 

Dann gehe ich weiter. 

Irgendwann stehe ich vor ihm.

Fünf Meter trennen uns.

Leise setze ich mich auf eine Bank gegenüber von ihm.

Eine ganze Weile schweigen wir uns an.

Jeder schaut in den Boden vor sich,

Du und ich und der ganze RestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt