Die nächsten Tage und Wochen vergingen wie im Flug. Draco und ich verstanden uns super und er hielt sich ausnahmslos an meine Bedingungen. Er offenbarte sich als große Hilfe bei der Planung des Unterrichts und der Hausaufgabenkontrolle. Außerdem saß er jede Mahlzeit neben mir, leistete mir Gesellschaft wo auch immer ich war und kam jeden Freitagabend auf mein Zimmer, mit etwas neuem, geschmuggelten Essen aus der Küche und erzählte mir die spannendsten und witzigsten Geschichten. Allgemein war Draco ziemlich witzig, was ich anfangs nicht von ihm erwartet hätte, da er auf mich immer einen Ich-verstehe-keinen-Spaß-Eindruck gemacht hatte. Er brachte mich einfach immer zum Lächeln. Außerdem hörte er mir zu, wenn ich unglücklich war und versuchte mir zu helfen. Ich brauchte meine Gefühle vor ihm nicht verstecken oder versuchen mich zu verstellen und er musste umgekehrt das selbe bei mir nicht. Er akzeptierte mich so wie ich war. Mit all meinen Makeln und gab mir das Gefühl etwas besonderes für ihn zu sein. Und das war ich für ihn, genauso wie er für mich. An manchen Tagen fühlte ich mich sehr einsam und an diesen Tagen tat es gut mit Draco, bis spät in die Nacht, durch die Gänge von Hogwarts zu laufen. Es fühlte sich gut an ihn bei mir zu haben als... Freund.
Ja. Draco Malfoy und ich waren Freunde. Hätte man mir das vor einem Jahr erzählt, hätte ich die Person ausgelacht und vermutlich etwas geantwortet wie: „Niemals" oder „Was für ein Schwachsinn.", aber wenn ich im Nachhinein darüber nachdachte, fragte ich mich warum mir nicht früher aufgefallen war, wie ähnlich wir uns waren. Wir waren waren beide sehr ehrgeizig, lasen beide gern und machten uns beide eindeutig zu viel Gedanken über unsere Frisur.
‚Wir sind wie für einander geschaffen.'
Moment?! Was dachte ich da grad?!
Wie für einander geschaffen? Ja... Aber nur als Freunde... oder...?!
Ja... Natürlich nur als Freunde!... Als was denn sonst?!... Ich war in einer Beziehung mit Ron - der sich seit Anfang des Schuljahres nicht bei mir gemeldet hatte, obwohl ich ihm mehrere Male geschrieben hatte - und ich war glücklich... oder?!Völlig verwirrt ging ich schlafen. Ich durfte mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Morgen war ein wichtiger Tag, auf den Draco und ich uns seit einer Woche vorbereiteten. Das Ministerium hatte, nach dem Krieg letzten Jahres und dank der vergangenen Geschehnisse, beschlossen einmal im Jahr einen Check des Unterrichts zu machen. Dafür schickten sie mehrere Mitarbeiter nach Hogwarts, die sich aufteilten und für einen Tag am Unterricht eines bestimmten Lehrers teilhaben durften. Das durften wir nicht verbocken!
Nach einigen Minute schlief ich ein, voller Aufregung auf den morgigen Tag. Ob die Aufregung positiv oder negativ war, wusste ich nicht.Am nächsten Morgen sprang ich quasi aus dem Bett, als mein Wecker klingelte. Schnell griff ich mir eine weiße Bluse mit schwarzen Knöpfen und eine schwarze Hose und hüpfte unter die Dusche. Das Gefühl von kaltem Wasser beruhigte mich etwas. Danach schlüpfte ich in die rausgesuchte Kleidung, putzte mir die Zähne und legte etwas mehr Make-Up auf, als sonst. Die Haare steckte ich mir sorgfältig hoch. Es war mir wichtig einen gepflegten ersten Eindruck zu hinterlassen.
Ich schnappte mir einen dunkelblauen Seidenumhang, der bis kurz über die Hüfte reichte und meine Taille betonte. Während ich ihn mir überwarf, zückte ich meinen Zauberstab und verschloss die Tür hinter mir, sorgfältig mit einem Zauber.Auf dem Gang erwartete mich bereits Draco. Er trug einen grauen Pullover und eine schwarze Anzughose, seine Haare waren ordentlich zurück gegelt.
Als er mich sah, fing er an zu grinsen. Sein schiefes Lächeln sah wie immer bezaubernd aus.. vorallem in Kombination mit seinen Augen. „Hi.", begrüßte ich ihn, „Also gehen wir noch einmal alles durch..." „Hermione." „Ja?", erwiderte ich gestresst. „Wir haben alles schon 1000 mal durch gesprochen. Ich kann den Ablauf rückwärts und im Schlaf aufsagen.", sagte er. Ich schaute ihn verunsichert an. Er lächelte mich an und drückte zuversichtlich meine Hand. Ich lächelte zurück. Wie schaffte dieser Junge es bloß mich immer wieder zum Lächeln zu bringen. Ich hielt das Gefühl nicht aus, dass wir nur Freunde waren..Das Frühstück verging kriechend langsam und ich saß hibbelig auf meinem Stuhl, neben mir Draco. Inzwischen saß er freiwillig neben mir und nicht weil es eine meiner Bedingungen war. Nach dem Frühstück gingen alle Schüler und Lehrer zu ihren Klassenräumen.
Einige Minuten nach Beginn des Unterrichts schwang die Tür auf. Der junge Schüler Draco Fothergill kam Entschuldigungen murmelnd in den Raum und setzte sich auf seinen Platz. Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür erneut. Eine streng aussehende Dame, in einem grauen Kostüm, betrat den Klassenraum. Augenblicklich wurde die Klasse still und alles schaute zu der Frau.
„Guten Morgen.", sagte sie streng, „Ich bin Dorothea Kinmont. Ich werde heute ihren Unterricht beaufsichtigen und mir dazu Notizen machen.. Was ist? Wollen sie nicht beginnen?" Sie rümpfte ihre Nase. „Doch natürlich.", entgegnete ich schnell.Der restliche Unterricht verlief wie nach Plan, bis auf ein paar Versprecher und auch die darauf folgenden Stunden, hätten nicht besser laufen können. Mrs Kinmont schaute am Ende des Tages sehr zufrieden und überreichte uns jeweils eine Rolle Pergament, die kurz zuvor noch mit der Eule geschickt wurde. Ich öffnete die Rolle so schnell ich konnte und fing an zu schreien vor Freude, als ich sah, dass wir bestanden hatten. Der Brief war vom Zaubereiminister persönlich und er beschrieb unseren Unterricht als besonders lehrreich und informativ und wertete unsere Art zu unterrichten als besonders vorbildlich.
Ich kriegte mich nicht mehr ein. Wir durften weiter unterrichten!
Freudig lief ich mit Draco den Gang und die etlichen Treppen zu unseren Zimmern entlang. Ich konnte gar nicht aufhören davon zu reden, wie froh ich war und wie viele Sorgen ich mir gemacht hatte.Da es Freitag war, wir ab jetzt frei hatten und es noch viel Zeit bis zum Abendessen war, beschlossen Draco und ich noch etwas auf dem Gelände rumzulaufen. Wir setzten uns auf ein Bank in der Nähe des Verbotenen Wald und unterhielten uns gerade über Quidditch, als Draco ruckartig seinen Kopf in meine Richtung drehte. Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch: „Alles okay bei dir?" Keine Antwort. Er wirkte ziemlich abwesend. „HALLOOOO?? Erde an Draco Malfoy!", wedelte ich mit meinen Armen vor seinem Gesicht rum. „Kneif mich.", sagte er auf einmal. „Was? Wieso sollte ich.." „Kneif mich einfach!", wiederholte er. Ich tat, wie mir gesagt. „Draco, was hat das jetzt gebracht?", fragte ich ihn. „Ich wollte nur etwas überprüfen." „Und waaas?", entgegnete ich gespielt genervt. Na da war ich ja mal gespannt. „Ob das alles hier real ist. Hier mit dir zu sitzen.. Hermione.. Ich..." „Jaaaa?", fragte ich fordernd. Ich hatte einen Verdacht, was er jetzt sagen würde und ich hoffte von ganzem Herzen, dass mein Verdacht stimmte.
„Hermione.. ich... ich... Hermione Granger, ich liebe dich!" Da waren sie. Die drei Worte, wo ich seit einer Weile darauf wartete, dass er sie endlich sagte. Verlegen, aber auch überglücklich schaute ich ihn an. Er wurde rot. Ich rutsche näher an ihn ran und wendete mein Gesicht zu ihm, sodass unsere Lippen nur noch wenige Millimeter von einander entfernt waren. „Draco Malfoy", hauchte ich, „Ich liebe dich auch." Und dann küsste er mich. Die Art, wie er zärtlich seine Lippen auf meine legte, löste bei mir ein Kribbeln am ganz Körper aus. Ich nahm sein Gesicht vorsichtig zwischen meine Hände, während er mit seinen kräftigen Arme meine Taille umfasste. Zuerst küsste er zaghaft, doch dann immer fordernder. Vor lauter Glück fing ich an zu lächeln und als Draco mein Lächeln spürte, fing auch er an. Noch nie hatte ich das Gefühl bei einem Kuss so viel Liebe gleichzeitig zu empfinden. Ich fühlte mich als hätte Ron meine Emotionen in einem Käfig gefangen gehalten und Draco kam jetzt mit dem richtigen Schlüssel und ließ sie frei. Es war mir egal ob uns Schüler. beobachten würden oder ob einer der Lehrer zufällig vorbei kam, ich wollte, dass der Moment nie aufhört. Als wir uns schließlich von einander lösten, legte ich meine Kopf auf seine Schulter und hielt eine Hand an seiner Brust. Dort saßen wir, eng aneinander geschmiegt, und nichts konnte den Moment zerstören..
„HERMIONE?!", hörte ich eine vertraute Stimme. Ich wusste sofort wem sie gehörte. Schuldbewusst blickte ich hoch und in sein Gesicht.
Wie lange stand Ron da schon? Und wieviel hatte er gesehen?
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when hostility becomes love. [DRAMIONE]
Romance„Hermione.. ich wollte nicht.." "Raus!", sagte ich leise. "Hermione, bitte.." "RAUS!", schrie ich ihn an. Ich packte ein Kissen und warf es nach ihm. Er schaute mich erschrocken an und ich warf das nächste Kissen nach ihm. Er ging zu Tür. Im Türr...